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Einigung bei der Verlängerung der AKW-Laufzeiten erzielt

Der Energiegipfel vom 05.09. hat sein Ziel erreicht. Im Durschschnitt werden die Laufzeiten um 12 Jahre verlängert. Veraltete Anlagen rund acht Jahre. Neuere Anlagen 14 Jahre. Die Einigung sieht auch vor, dass Akw-Betreiber einen Teil ihrer Zusatzgewinne durch die Laufzeitverlängerung für den Ausbau erneuerbarer Energien abführen sollen. Weltweit sieht Röttgen das neue Förderprogramm für erneuerbare Energien, für die jährlich bis zu drei Milliarden Euro eingenommen werden, als einzigartig an. Bundeskanzlerin Merkel sieht in dieser Einigung eine „Revolution im Bereich der Energieversorgung“. Sie kündigte im gleichen Zug an, dass die Einnahmen aus den CO2-Zertifikaten ab 2013 zu hundert Prozent für den Klimaschutz und die Förderung der erneuerbaren Energien verwendet werden sollen. Doch nicht alle sind mit den neuen Plänen einverstanden.

Ein Sprecher der Umweltschutzorganisation Greenpeace verurteilte die Koalitionspläne. Er verwies auf gewaltige Mengen zusätzlichen Atommülls, die dadurch entstehen würden. Empört reagierte auch der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE). Grünen-Fraktionsvize Bärbel Höhn kündigte an, ihre Partei werde sich dafür einsetzen, diesen Beschluss wieder rückgängig zu machen. Hier wird aber nicht mehr viel zu rütteln sein. Schließlich hat sich die Regierung mit diesem Entschluss lange Zeit gelassen um fast allen gerecht zu werden. Außerdem sagte Kanzlerin Merkel:“Es wurde ein Fahrplan aufgestellt, um das Zeitalter der erneuerbaren Energien möglichst schnell zu erreichen.“

Weiterhin Streit um Verlängerung der Laufzeiten für Kernkraftwerke

Immer stärker verhärten sich die Fronten im Streit um die Verlängerung der Atommeiler-Laufzeiten. Für den kommenden Herbst hat die CDU/FDP-Koalition einen Entwurf für die Laufzeitverlängerung angekündigt. Darin sollen neben einer Änderung des von der vorherigen Regierung geplanten schrittweisen Ausstiegs aus der Kernkraftnutzung, auch eine neue Brennelementesteuer enthalten sein. Auch die großen Energiekonzerne wie RWE und Eon und Vattenfall, werben für eine Verlängerung der Nutzung über mindestens 15 Jahre. Die Atomkraftgegner haben für den 18. September zu einer Demonstration im Berliner Regierungsviertel aufgerufen. Dabei soll das Kanzleramt und das Reichstagsgebäude umstellt werden. Einer der Initiatoren der Demonstration, Jochen Stay von der Organisation „Ausgestrahlt“ äußert dazu: „Wir werden alles daran setzen, die Regierungspläne zu stoppen“. Die Deutsche Umweltstiftung greift ebenfalls in den Streit ein. Wegen den Verhandlungen der großen Energiekonzerne mit der Bundesregierung, bezüglich der Verschiebung des Ausstiegs aus der Kernenergie und über die Höhe der Brennelementesteuer, beantragte die Umweltstiftung beim Bundeskartellamt ein Missbrauchsverfahren. Dabei prangert sie an, dass das gemeinschaftliche Vorgehen der Unternehmen eine erhebliche Wettbewerbsverzerrung zuungunsten der Hersteller erneuerbarer Energien darstellt.

Umweltschutz: Firmen in China wurde der Strom abgedreht

Die chinesische Regierung möchte ebenfalls wie viele andere Länder den Emissionsausstoß reduzieren. Deshalb wurden nun den 500 besonders klimaschädlichen Fabriken für einen Monat der Strom abgestellt. Kurze davor, wurden rund 2.000 Unternehmen der Stromstillstand angedroht, wenn diese nicht einen Austausch der veralteten Produktionsanlagen vornehmen. In acht Städten in der ostchinesischen Provinz Anhui hat das Ministerium für Wirtschaft und Informationstechnologie nun die Drohung wahrgemacht. Die betroffenen Firmen, alle in dieser Provinz ansässig, waren in Sektoren mit sehr hohen Energieverbrauch tätig, dies berichtete die Zeitung „China Daily“. Mit den Stilllegungen möchte die Regierung, die weltweit den höchsten Emissionsausstoß hat, die Treibhausgasemissionen reduzieren. Die Beschränkungen für den Stromverbrauch in den Sommermonaten hatte bisher nicht den gewünschten Erfolg gebracht, deshalb nun die radikale Stromabschaltung, um eine generelle Minderung, durch Maschinenerneuerungen zu erzielen.

USA erläßt Schulden bei Umweltschutzmaßnahmen

Die USA nehmen den Umweltschutz unter Präsident Barak Obama wie es scheint tatsächlich ernster. Jetzt hat die US-amerikanische Regierung sogar Brasilien einen Teil der Staatsschulden erlassen unter der Bedingung, dass die gesparte Summe für den Umweltschutz in Brasilien genutzt wird. Vor allem der Tropenwald außerhalb des Amazonasgebietes soll zukünftig besser geschützt werden. Auch mit Bangladesch, Kolumbien und Peru hat die USA ähnliche Abkommen geschlossen.

Inno-Energy – Netzwerk für saubere Energie gebildet

In Europa hat sich ein Netzwerk aus Wissenschaftlern, Hochschulen und Energieunternehmen gebildet, dass bis zum Jahre 2050 ein nachhaltiges Energiesystem für ganz Europa entwickeln will. „Inno-Energy“ nennt sich diese Gemeinschaft, die von der Europäischen Union mit insgesamt 308 Millionen Euro gefördert wird. Das Karlsruher Institut für Technologie (KIZ) koordiniert eines der verschiedenen Projekte, die im Rahmen des genannten Ziels durchgeführt werden. Dieses wurde von der EU nach einem Vergleich mit anderen Konzepten, als besonders erfolgversprechend gesondert unterstützt. Das bedeutet einen wichtigen Ansporn für die Energieforschung in Baden-Württemberg. Beteiligt an diesem Netzwerk sind neben Deutschland, Unternehmen und Hochschulen aus Spanien, Frankreich, Polen, Schweden und den Benelux-Ländern. Besonders kritisch wird bei der Suche nach einer nachhaltigen Energieerzeugung, auf die Klima-freundliche Herstellung, der dafür nötigen Materialien geachtet. Dieser Aspekt wird bisher von vielen Firmen ignoriert und die Relevanz von den meisten Bürgern nicht verstanden. Auch die Ausbildung der nächsten Generation von Forschern, wird Teil der Arbeit des Netzwerkes sein.