Archiv der Kategorie: Politik

CCS-Speichertechnik: Risiken für unser Trinkwasser

In einer veröffentlichten Stellungnahme im „Spiegel“ warnen Unternehmen die Regierung, die Speicherung von Kohlendioxid zu genhemigen. Jedoch ist nach Ansicht der norddeutschen Wasserwirtschaft die Speicherung von Kohlendioxid in tiefen Gesteinsschichten ein unkalkulierbares Risiko. Nach Ansicht der Wasserversorger führt die unterirdische Lagerung von CO2 zu einer Verdrängung des stark salzhaltigen Wassers aus tiefen Schichten. Möglicherweise kann es zu einer Versalzung und irreversiblen Kontamination des Grundwassers mit Schadstoffen kommen. Hiervon wären sämtliche Versorger betroffen und somit auch alle versorgten Haushalte.

Mit der umstrittenen CCS-Speichertechnik wird Kohlendioxid aus Kohlekraftwerken unterirdisch gelagert, um so das Klima zu schützen, doch vielleicht geschieht dies zu Lasten des Grundwassers.

USA: Umkehr zu erneuerbaren Energien?

Das die fossilen Brennstoffe, die unser ganzen Leben begleiten und formen, irgendwann einmal verbraucht sein werden, das mahnen Ökologen seit mehreren Jahrzehnten an. Jetzt ist die Erkenntnis endlich auch im Weißen Haus angekommen. Anlässlich der Ölpest im Golf von Mexiko forderte Präsident Barack Obama ein Umdenken in der Energiepolitik. Das scheint im Land der unbegrenzten Möglichkeiten allerdings etwas länger zu dauern, als im Rest der Welt. Sämtliche internationalen Konferenzen und Pläne in diesem Bereich scheiterten in der Vergangenheit am Widerstand der starken US-amerikanischen Energielobby. Auch die Bevölkerung der USA hat bisher kein allzu großes Interesse an einer Änderung des Status quo gezeigt. Jetzt wurden ihnen nachdrücklich die Gefahren ihrer Unbekümmertheit aufgezeigt. Eine Katastrophe – aber vielleicht auch endlich die Möglichkeit, den Worten Taten folgen zu lassen. Präsident Obama möchte die Förderung sauberer Energien als „nationalen Mission“ verstanden wissen. In einer Live-Übertragung aus dem Weißen Haus weißt er darauf hin, dass die Beseitigung, der durch die Nutzung von fossilen Brennstoffen verursachten Schäden, wesentlich höher sind, als Investitionen in erneuerbare Energien. Auch das China bereits viel mehr für diesen Bereich aufbietet, erwähnt er. Weiter sagt er, dass „Die Ölpest die bisher schmerzlichste und nachdrücklichste Ermahnung, dass die Zeit zur Nutzung sauberer Energien gekommen ist“.

Zwanzig Prozent des gesamten geförderten Erdöls, wird von den USA verbraucht. Die Öllobby ist mächtig. Doch diesmal will Obama nicht klein bei geben. Das von ihm verhängte sechsmonatige Verbot für neue Tiefseebohrungen vor den Küsten der USA bleibt unangetastet. In seiner Rede an die Nation weist der Präsident auch darauf hin, dass die Zeit des billigen Öls vorbei ist. Hoffentlich agiert er schnell genug, um hieraus folgende, wichtige politische Entscheidungen durchsetzen zu können, bevor die Verseuchung amerikanischer und mexikanischer Küsten durch andere Nachrichten in Vergessenheit gerät.

Zwischenbericht zum Atommüllendlager Asse

Vor einem Jahr wurde ein Untersuchungsausschuss gegründet, der das hinfällige Endlager in Asse prüfen soll. Nach einem am 15.06. veröffentlichten Zwischenbericht, ist die Unsicherheit über den dort eingelagerten radioaktiven Müll immer noch groß. Wenig überraschend, gibt es auch noch immer keine klaren Aussagen darüber, wer für die vielen fehlerhaften Berichte und Pannen verantwortlich ist. Bekannt ist mittlerweile, dass in Asse zehn mal mehr Atommüll gelagert wurde, als bisher bekannt gegeben. Außerdem waren 14.000 Fässer fälschlich als schwach radioaktiv bezeichnet wurden, die tatsächlich wesentlich stärkeren radioaktiven Müll enthalten. Von „Verfälschung wissenschaftlicher Ergebnisse“ und Publikationen über das beanstandete Endlager „in einer stark verfälschten Form“ ist die Rede in diesem Zwischenbericht des Untersuchungsausschusses. So wurde beispielsweise einem Wissenschaftler 1995 verboten, die Ergebnisse seiner Arbeit zu veröffentlichen, nach dem er festgestellt hatte, dass durch einen Teil des Deckgebirges Lauge in das Bergwerk eintrat. Auch die fehlende Kooperation mit der Niedersächsischen Landesregierung wurde bemängelt. Noch immer hat der Untersuchungsausschuss keinen unbegrenzten Zugriff auf die Akten über das marode Endlager. Vor gerade mal 63 Jahren ging der erste Atomreaktor in Deutschland ans Netz. Und bereits jetzt sind wir nicht imstande, den entstehenden Atommüll sicher zu lagern.

115.000 zusätzliche Arbeitsplätze durch Klimaschutz

Laut einer Studie des Beratungsunternehmens Ecofys in Auftrag gegeben durch Greenpeace ist durch eine gezielte Förderung von Klimaschutzmaßnahmen ab 2011 eine Erhöhung der Arbeitsplätze von 115.000 möglich. Zudem lassen sich laut der Studie so viel Kohlenstoffdioxid einsparen, wie sechs Kohlekraftwerke verursachen. Die Kosten der Umsetzung würden sich auf vier Milliarden Euro belaufen, was durch die Abschaffung von Subventionen in klimaschädliche Technologien zu egalisieren wäre. Als Beispiele nennt Greenpeace in seiner Presseerklärung die Subventionen für Kohle und Dienstwagen.

Demgegenüber sollten Förderungen in den Bereichen Plusenergiehäuser, effiziente Haushaltsgeräte und Autos ins Leben gerufen werden. Der Leiter der Politischen Vertretung von Greenpeace, Stefan Krug, wird in der Mitteilung zitiert: “Der Finanzminister kürzt die Gelder für saubere Energien, der Wirtschaftsminister fordert eine Pause beim Klimaschutz und die Kanzlerin blockiert ein ehrgeizigeres Klimaziel der EU. Gleichzeitig will die Koalition Atommeiler länger laufen lassen und damit Investitionen in Erneuerbare Energien gefährden.“.

Greenpeace fordert die Bundesregierung in der Pressemitteilung auf, den Klimaschutz als Mittel gegen die Wirtschaftskrise zu nutzen und in diesem Bereich zu investieren.

Neben dem Effekt auf dem Arbeitsmarkt, wirke sich eine Investition in saubere Energien zudem positiv auf den Gesamt-CO2-Ausstoß Deutschlands aus: „[Fördermaßnahmen] schaffen zukunftsfähige Arbeitsplätze, sichern die wirtschaftliche Dynamik und reduzieren Deutschlands CO2-Emissionen beträchtlich“, erklärt Dr. Niklas Höhne von Ecofys.

Gremium für Artenvielfalt in Pusan

90 Staaten haben sich jetzt auf ein gemeinsames Vorgehen zum Schutz der Artenvielfalt geeinigt. Ein Wissenschaftsgremium soll die „Kluft zwischen dem Reichtum an wissenschaftlichen Kenntnissen„, die das Aussterben vieler Arten beweisen und die Ausarbeitung erforderlicher und erfolgreicher Maßnahmen um diese zu stoppen, überbrücken. Das Treffen der Delegierten fand bei IPBES, im südkoreanischen Pusan statt.

Hilfestellung erhält das Gremium vom Weltklimarat, der seit Jahren Daten und Studien zum Thema Klima zusammen trägt und auswertet. Mehr als zwei Jahre dauerten die Verhandlungen, bis sich die internationale Gemeinschaft auf dieses Vorgehen einigen konnte. UNEP-Leiter Achim Steiner ist erleichtert: „Der Traum vieler Wissenschaftler sowohl in entwickelten wie in Entwicklungsländern ist Realität geworden„.