Der November war der trockenste Monat, seit Beginn der Temperaturmessungen 1881. Wie der Deutsche Wetterdienst in Offenbach erklärte, fielen in diesem Monat nur rund 3 Liter Regen pro Quadratmeter. Noch nie hatte es einen so trockenen November, oder anderen Monat gegeben. Der Tiefstwert lag bisher bei 3,65 Litern pro Quadratmetern, die im April 1893 gemessen wurden. In einigen Gebieten Deutschlands fiel in den vergangenen vier Wochen überhaupt kein Niederschlag. Lediglich im Norden und in der Mitte Deutschlands, ging ein wenig Regen nieder. Durch die lange Trockenheit sind die Flusspegel der meisten großen Flüsse derzeit ebenfalls auf einem Tiefstand. Auch der erwartete Schnee in den Alpen blieb aufgrund der großen Trockenheit bisher aus. Dafür schien in diesem November ungewöhnlich oft die Sonne. Mit 95 Sonnenstunden lag der November rund 75 Prozent über den durchschnittlich 53 Stunden Sonnenscheindauer, die sonst zu dieser Jahreszeit üblich sind. Dementsprechend war die Durchschnittstemperatur mit viereinhalb Grad auch vergleichsweise angenehm mild.
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Australien plant Meeresschutzgebiet um das Great Barrier Reef
Die australische Regierung plant, das stark gefährdete Great Barrier Reef zum zweitgrößten Meeresschutzgebiet der Welt zu erklären. Das Great Barrier Reef ist das größte Korallenriff der Welt und hat mit circa 990.000 Quadratkilometern eine Fläche, die rund dreimal so groß ist, wie Deutschland. Dort leben mehr als 350 verschiedene Korallenarten, je 1500 Fisch- und Schwammarten, 5000 Weichtiere, 800 Arten sogenannter Stachelhäuter, zu denen beispielsweise die Seesterne gehören und 215 verschiedene Vogelarten. Das sind jedoch nur die bisher bekannten Arten. Jährlich werden im und um das Great Barrier Reef mehrere neue Tierarten gefunden. Das Riff besteht aus unzähligen Falten, Sandinseln und Tiefseegräben das Millionen Tiere Schutz und Nahrung bietet. Aufgrund seiner Vielfalt und Schönheit lockt das Riff jährlich über zwei Millionen Touristen an, die pro Jahr mehr als vier Milliarden australische Dollar in den Küstenstädten ausgeben. Entsprechend groß ist das Interesse der Bezirke das Riff zu erhalten. Durch Erdölbohrungen ist es jedoch in der Vergangenheit immer wieder zu schweren Schädigungen des Korallenriffs gekommen. Deshalb wird derzeit von der australischen Regierung erörtert, die Suche nach Erdöl und Gas innerhalb des geplanten Schutzgebietes komplett zu verbieten. Wie der australische Umweltminister Tony Burke versicherte, will die Regierung das Great Barrier Reef als Erholungsort für den Tourismus erhalten. Es solle auch in Zukunft ein „Ort der Erholung“ bleiben. Burke: „Wir können uns aber keine Nachlässigkeit erlauben.“ Deshalb wird innerhalb der kommenden drei Monate ein Konzept über die Richtlinien der geplanten Schutzzone erarbeitet. Umweltschützer begrüßten die Pläne der Regierung und hoffen, dass der Schutz des Riffs wesentlich strenger wird, als bisher. Das Great Barrier Reef zählt seit 1981 zum UNESCO-Weltnaturerbe. Es wird aktuell vor allem durch Verschmutzung, aber auch durch die Klimaerwärmung und Versäuerung des Meeres, bedingt durch eingeleitete Abwasser, bedroht.
Erderwärmung nimmt im Rekordtempo zu
Wie die UN-Wetterorganisation WMO ermittelte, hat sich die Erdatmosphäre in den vergangenen 15 Jahren stärker aufgewärmt, als jemals zuvor, seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Diese werden seit 1850 gemessen und registriert. Um rund ein halbes Grad Celcius erwärmt sich die durchschnittliche Temperatur demnach pro Jahr – das ist wesentlich mehr, als bisher angenommen. Während 2010 ein absoluter Temperaturrekord gemessen worden war, ist das laufende Jahr 2011 noch immer das zehntwärmste Jahr, seit 1850. Derzeit hat das Eis in der Arktis die geringste je gemessene Ausdehnung. Kein ernst zu nehmender Wissenschaftler zweifelt mehr daran, dass die Erderwärmung auf die Industrieabgase zurück zu führen ist. „… dass sich das Weltklima erwärmt und dass diese Erwärmung auf menschliches Handeln zurückzuführen ist“, erläutert der WMO-Chef Michel Jarraud. Dadurch steigt nicht nur der Meeresspiegel, auch das Risiko für Wetterextreme erhöht sich. Im vergangenen Jahr waren besonders Guatemala, Pakistan, Kolumbien und Russland von den Auswirkungen extremer Wetter betroffen. Dies ist eines der Themen auf der Klimakonferenz der Vereinten Nationen. Sie findet aktuell in Durban, mit Vertretern von über 190 Ländern statt. Für die nahe Zukunft rechnen Experten damit, dass die Entwicklungsländer stärker als Europa von Hitzewellen und einer zunehmenden Zahl an Stürmen und Überschwemmungen betroffen sein wird. Seit 1991 sind mehr als 710.000 Menschen durch Extremwetterereignisse umgekommen. Die entstandenen materiellen Schäden werden mit rund 1,7 Billionen Euro veranschlagt. Auf der bis zum 9. Dezember tagenden Konferenz, soll ein globales Klimaschutzabkommen erarbeitet und unterzeichnet werden, wodurch sich alle Industrieländer zu einer Senkung des CO2-Ausstoßes verpflichten müssten. Gerade bei den Regierungen der sogenannten Schwellenländer, wie China oder Indien, die mit am stärksten von heftigen Wetterextremen betroffen sind, gibt es jedoch aufgrund des erhofften Wirtschaftswachstums große Ressentiments gegen das Abkommen. Als Voraussetzung für ihre Zustimmung verlangen sie, dass sich auch die USA verpflichten, ihre CO2-Emissionen zu verringern. Leider hat sich in den USA bisher das Verständnis für die Notwendigkeit von Umwelt- und Klimaschutz nicht durchsetzen können, so dass anzunehmen ist, dass auch die laufende Klimaschutzkonferenz wieder scheitert. „Der Glaube an das unbegrenzte Wachstum der Wirtschaft und nationale Egoismen sind die Ursachen des absehbaren Scheiterns des Klimagipfels in Durban“, erklärt Hubert Weinzierl, der Präsident des Deutschen Naturschutzrings.
Schutz für Schwertfische vereinbart
Aufgrund der hohen Fangquoten für Meeresfische bildeten sich in den vergangenen Jahren globale Organisationen, die für den Schutz einzelner Meerestiere verantwortlich sind. Besonders stark gefährdet ist inzwischen der weltweite Bestand an Schwertfischen. Deshalb hat die Internationale Kommission zum Schutz des Atlantik-Thunfischs, die ICCAT, bei ihrem diesjährigen Jahrestreffen in Istanbul beschlossen, auch den Erhalt der Schwertfische zu überwachen und durch die Festlegung neuer Fangrichtlinien diesen zu gewährleisten. Circa 12.000 Tonnen Schwertfisch werden derzeit pro Jahr gefangen. Bisher gibt es keine ausreichenden Daten über die notwendige Größe der Fortpflanzungsgemeinschaft von Schwertfischen, um eine sinnvolle Fangquote festlegen zu können. Dadurch konnten Schwertfische bisher fast unlimitiert aus dem Meer gezogen werden. Inzwischen zeichnet sich jedoch ab, dass deren Populationsgröße dramatisch sinkt. Die ICCAT einigte sich als erste Maßnahme darauf, dass zukünftig nur noch Schwertfische mit einer Mindestgröße von 90 Zentimetern gefangen werden dürfen. Bis zum Jahr 2013 will die Kommission außerdem einen Fischerei-Management-Plan für Schwertfische vorlegen. Dafür sollen ab sofort die aktuellen Fangmengen gespeichert und analysiert werden. Eine genaue digitale Erfassung aller gefangenen Fischarten ist für die Kontrolle der Fangquoteneinhaltung wichtig. Aktuelle Analysen der bisher gewonnenen Daten durch die ICCAT zeigen, dass allein im Oktober dieses Jahres 140 Prozent mehr an Thunfisch auf den Märkten angeboten wurden, als aufgrund der vorgegebenen Quoten hätten gefangen werden dürfen.
Neues Modell erleichtert Klimaanalyse
Wissenschaftler des Internationalen Instituts für angewandte Systemanalyse (IIASA) in Laxenburg, haben ein neues Modell entwickelt, dass eine ganzheitliche Bewertung verschiedener Faktoren bei der Entwicklung neuer Klimamodelle erleichtert. Bisher wurden bei deren Analyse die möglichen Maßnahmen für die Eindämmung der beginnenden Erderwärmung und ihre Wirkung einzeln berechnet und ihr Effekt auf das gesamte Klimasystem untersucht. Das neue Modell kann jetzt die wichtigsten Faktoren wie Klimaschutz, Luftqualität und die Gewährleistung der Energiesicherheit in Zusammenhang bringen. Dadurch sind genauere Prognosen über die Wirkung einzelner Maßnahmen auf alle Teilaspekte des Problems möglich. Energieexperte Volker Krey, einer der Entwickler des neuen Modells erklärt: „Wir haben versucht all diese verschiedenen Dimensionen mit einem Modellierungsansatz zu quantifizieren“. So kann beispielsweise berechnet werden, wie hoch die Wirkung verschiedener erneuerbarer Energien auf das Klima ist. „Im politischen Prozess sind derartige Maßnahmen dann vielleicht leichter zu verkaufen. Wenn man sich seitens der Politik über diese Synergien bewusst wird, hoffen wir, dass das auch stärker bei der Entscheidungsfindung berücksichtigt wird“, hoffen die Forscher. Das Modell wurde online gestellt, so dass alle für den Klimaschutz verantwortlichen Wissenschaftler, Beamten und Politiker die verschiedenen Szenarien selbst erstellen und ihre Auswirkungen berechnen können. Dadurch entstünde die Chance, „dass sich Entscheidungsträger oder deren Berater mit dem Werkzeug auseinandersetzen.“