Archiv der Kategorie: Umweltschutz

„Rena“`: Ölpest noch aufzuhalten?

Durch die Havarie des Conainerschiffes „Rena“ droht jetzt eine Ölpest vor der neuseeländischen Insel bei Bay of Plenty. Zwei Schiffe der Meeresschutzbehörden sind derzeit im Einsatz, um zumindest einen Teil des ausgelaufenen Öl wieder auffangen zu können. Falls das verunglückte Containerschiff sinkt, droht Neueseeland die größte Umweltkatastrophe seit mehreren Jahrzehnten. Um dies zu verhindern wird aktuell versucht, den verbliebenen Teil des geladenen Öl abzupumpen und das Schiff so zu stabilisieren, dass es nicht sinkt. Das Schiff war mit einer Ladung von 1700 Tonnen Schweröl in der vergangenen Woche auf ein Riff geprallt. Die genaue Unglücksursache ist bisher unbekannt. Vor der Küste hat sich inzwischen ein fünf Kilometer breiter Ölteppich gebildet, Rund 200 Helfer und Spezialisten, versuchen den Ölteppich abzuschöpfen, beziehungsweise durch den Einsatz Öl-zersetzender Chemikalien, diesen zu bekämpfen.

Elbvertiefung: Versalzung von Anbauflächen befürchtet

Angesichts der geplanten Vertiefung der Elbe, befürchten die Landwirte der umliegenden Mündungsgebiete eine Versalzung ihrer Flächen. Durch die bei der Elbvertiefung entstehende Verschiebung der sogenannten Brackwasserzone, könnte das bisher für die Bewässerung der Altländer Obstplantagen genutzte Elbwasser durch einen zu hohen Anteil an Meerwasser unbrauchbar werden. Deshalb versucht der Landkreis Stade gemeinsam mit 26 Wasser- und Bodenverbänden, die sich zu einem gemeinsamen Wasserbereitstellungsverband zusammen schlossen, die Versorgung der Landwirte mit ausreichend Süßwasser sicher zu stellen. Über vier Millionen Liter Wasser benötigen die Norddeutschen Obstanbaugebiete im Bereich der Elbmündung pro Jahr. „Wir müssen uns angesichts der derzeitigen Situation nach Lösungen umsehen, wie wir künftig vom Elbwasser unabhängiger werden könnten“, erläutert der Vorsitzende des neu gegründeten Verbands, Gerd Beckmann. Der Wasserbereitstellungsverband plant, eine spezielle Wasserinfrastruktur aufzubauen, die eine Lieferung von Süßwasser aus anderen Regionen gewährleistet. Außerdem fordert der Verband den Bau einer Messstation an der Elbe, die den Salzgehalt des Elbwassers überwachen soll, so dass bei einer zu hohen Versalzung rechtzeitig auf andere Wasserreserven zurück gegriffen werden kann.

Umweltschutz: Neue Subventionsregelung für Landwirte geplant

Die europäische Landwirtschaftskommission will die Bauern innerhalb der EU zwingen, stärker auf den Umweltschutz zu achten. Wer in Zukunft nicht umweltfreundlicher wirtschaftet, verliert einen Teil der möglichen EU-Subventionen. Nach Ansicht des EU-Agrarkommissars Dacian Ciolos, sollen zukünftig über 30 Prozent aller EU-Direkthilfen nur bezahlt werden, wenn die Landwirte dafür umweltschützende Auflagen erfüllen. Noch in dieser Woche will der Agrarkommissar die Pläne für die Subventionsreform offiziell vorstellen. Diese soll ab Januar 2014 in Kraft treten. Unterstützung in voller Höhe erlangen dann Landwirte beispielsweise, wenn sie drei unterschiedliche Pflanzenkulturen anbauen. Bisher konnten Landwirte bis zu 70 Prozent ihrer Fläche für eine Pflanzensorte nutzen. Alternativ können Landwirte sieben Prozent ihrer bisher genutzten Ackerfläche als Brachland für verschiedene Umweltschutzmaßnahmen freigeben. Das entspräche für ganz Europa eine Fläche von sechs bis sieben Millionen Hektar, die nicht mehr als Acker genutzt würde. Neu ist auch, dass kleinere landwirtschaftliche Betriebe, durch eine neue Staffelung der Subventionen, prozentual mehr finanzielle Hilfe bekämen, als Großbetriebe. Auch sollen Zahlungen von mehr als 300.000 Euro pro Betrieb nicht mehr vorgenommen werden. Die Bundesregierung widersetzt sich allerdings der geplanten Einführung der Reform, da es in Deutschland sehr viele Großbetriebe in der Landwirtschaft gibt, deren Wettbewerbsfähigkeit, nach Aussage der Bundesregierung, dadurch gefährdet sei. Das allerdings trifft bisher gerade auf die kleinen und mittleren Unternehmen zu, die von einer solchen Regelung profitieren würden. 5,4 Milliarden Euro erhalten deutsche Landwirte aktuell aus dem EU-Haushalt.

Verstärkt Piranhas-Angriffe in Brasilien

Wie wohl Jeder aus einschlägigen Horrorfilmen weiß, sind Piranhas räuberisch lebende Fische in Südamerika. Obwohl sie nur 15 bis maximal 40 Zentimeter groß werden, haben ihre Opfer kaum eine Chance. Das liegt an ihrem stark ausgeprägtem Schwarmverhalten und ihrer, für Fische dieser Größe eher seltenen Aggressivität. Da sie jedoch nicht wählerisch sind und auch Aas fressen, haben sie eine wichtige Funktion bei der Sauberhaltung der Gewässer in denen sie leben. In den vergangenen Jahren kam es jedoch immer häufiger zu Angriffen von Piranhas-Schwärmen auf größere Wirbeltiere. Die Ursache dafür ist die hohe Überfischung der Gewässer, wodurch Piranhas einerseits weniger Futter finden und andererseits auch kaum noch Feinde haben. Die bisher in den Medien völlig übertrieben dargestellte Gefährlichkeit der Tiere, ist durch diese Änderung ihres Lebensumfeldes erheblich gestiegen. Waren es bisher nur Einzelfälle, in denen schwimmende Menschen von Piranhas verletzt wurden, so hat sich die Zahl dieser Vorfälle inzwischen erhöht. Einen an Horrorfilme erinnernden Angriff von Piranhas gab es jetzt in Brasilien. Mehrere Dutzend Badegäste in Bundesland Piaui, wurden von Piranhast angegriffen und gebissen. Weil Piranhas sehr scharfe Zähne haben und, ähnlich wie Haie, mit Rüttelbewegungen das angebissene Fleischstück herausreißen, dürften die Verletzungen für die Badegäste sehr schmerzhaft gewesen sein. Außerdem besteht eine hohe Infektionsgefahr, da Piranhas selbst gegen viele Krankheiten immun sind und deshalb auch kranke und teilweise verweste Tiere problemlos fressen können. Getötet oder lebensgefährlich verletzt, wurde allerdings keiner der angegriffenen Menschen. Wie das brasilianische Umweltministerium mitteilte, plant die Regierung jetzt das ökologische Gleichgewicht wieder zu verbessern, indem 100.000 Tilapia-Fische in den betroffenen Gewässern ausgesetzt werden. Diese sind einerseits Nahrung für die Piranhas, andererseits fressen Tilapi-Fische bevorzugt Piranhas-Eier, wodurch deren Population wieder auf ein normales Maß schrumpfen soll.

Verkehrsministerium stoppt Grünbrücken für Wildtiere

Das Bundesverkehrsministerium hat jetzt aus Geldmangel den Neubau von sogenannten Grünbrücken gestoppt. Diese sollen sicherstellen, dass Wildtiere auch stark befahrende Fernstraßen ohne Gefahr überqueren können. Das „Bundesprogramm Wiedervernetzung“ war von der Regierung als Teil des Koalitionsvertrages geplant wurden, könne aber aufgrund der „engen Spielräume“ derzeit nicht gewährleistet werden, wie das Verkehrsministerium durch einen Sprecher bekanntmachen ließ. Für die neuen geplanten Baumaßnahmen sind in der Finanzierung keine weiteren Grünbrücken vorgesehen. Noch im vergangenen Jahr hat die amtierende Regierung 86 Millionen Euro für den Bau von 17 Grünbrücken bereit gestellt. Damit soll nicht nur, durch die Beibehaltung der natürlichen Wanderwege der Wildtiere, die biologische Vielfalt Deutschlands erhalten bleiben, auch die Zahl der Wildunfälle auf Autobahnen könnte dadurch verringert werden. Die bereits bezahlten Übergänge werden zwar noch gebaut, alle weiteren Pläne müssen derzeit jedoch zurückgestellt werden. Problematisch ist allerdings, dass viele Bauprojekte an diesbezügliche Forderungen durch Umweltschutzverbände geknüpft sind. Durch fehlende staatliche Zuschüsse dürfte es für die Verhandlungspartner bei umstrittenen Bauprojekten in den kommenden Jahren schwieriger werden, einen Kompromiss zu erzielen.