Die Hoffnung auf eine unterirdische Lagerung von CO², hat sich vorerst zerschlagen. Der Gesetzesentwurf der Regierung, der die Richtlinien für einen ersten mehrjährigen Test des CCS-Verfahrens regeln sollte, wurde vom Bundestag abgelehnt. Das CCS-Verfahren ermöglicht es Kohlendioxid, das zum Beispiel bei der Erzeugung von Energie durch Kohleverbrennung anfällt, von den restlichen Gasen zu isolieren und zu verdichten. In dieser Form könnte es über Pipelines in dafür geeignete Lager in alten Bergwerken gespeichert werden, bis neue Technologien für die Beseitigung des giftigen Gases anwendbar sind. Dadurch ließe sich der Anteil des klimaschädlichen CO² in der Atmosphäre stark verringern. Gegner dieses Projekts befürchten die eventuellen Folgen bei einem unbemerkten Austritt des Gases. Widerstand gegen das Gesetz gab es vor allem aus den norddeutschen Bundesländern, die auf eine Klausel bestanden, nach der jedes Bundesland die Möglichkeit hätte, der Errichtung eines solchen unterirdischen Lagers auf ihrem Bundesgebiet rechtswirksam zu widersprechen. Da es gerade in den nördlichen Bundesländern passende Gebiete für eine solche Lagerung gibt, könnte dadurch der Versuch, trotz passieren des Gesetzes scheitern, weshalb bisher eine solche Klausel von der Bundesregierung nicht akzeptiert wurde. Ob es weitere Verhandlungen darüber geben werde, gab die Regierung noch nicht bekannt.
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Wüstenbildung erreicht 12 Millionen Hektar pro Jahr
Der UN-Generalsekretär Ban Ki Moon, hat die Staaten weltweit aufgefordert, sich stärker um die Verhinderung der fortschreitenden Wüstenbildung zu bemühen. Nach Angaben aktueller Untersuchungen, sind fast 40 Prozent der gesamten Landfläche unserer Erde von einer sich ausbreitenden Wüstenbildung betroffen. Um diesen Trend zu stoppen, ist schnelles Handeln erforderlich, mahnte der UN-Generalsekretär an. Die Hauptursache der Wüstenbildung ist der von uns verursachte Klimawandel. Nicht nur müsse dieser gestoppt werden, auch die Regenerierung der bereits ausgetrockneten Landstriche ist eine Notwendigkeit, um den Menschen der Region die Lebensgrundlage zu erhalten. Aktuell gehen rund 12 Millionen Hektar pro Jahr durch die Vergrößerung der Wüsten verloren, wie die Gesellschaft zur Bekämpfung der Wüstenbildung eruiert hat. Dies entspricht einer Fläche der Größe von Südamerika. Auch auf die „enormen wirtschaftlichen, sozialen und menschlichen Kosten“ durch die Ausbreitung der Wüsten, wurde durch Nassir Abdulasis el Nasser, auf der letzten UN-Vollversammlung hingewiesen.

Giftschlamm in Ungarn: 500 Mio Euro Strafe
Die schwere Giftschlammkatastrophe, die sich im Oktober vergangenen Jahres in Ungarn ereignete, hat jetzt ernste Konsequenzen für deren Verursacher. Verantwortlich dafür ist die Aluminiumfabrik MAL, die jetzt zu einer Geldbuße von rund 500 Millionen Euro verurteilt wurde. Mit dem Geld sollen die entstandenen Umweltschäden behoben werden, soweit dies möglich ist. Anfang Oktober 2010 war die instabile Wand eines Auffangbeckens für giftigen, Bauxit enthaltenden Schlamm gebrochen, so dass sich der Giftschlamm über das gesamte Umland ergoß. 700.000 Kubikmeter Giftschlamm verunreinigten die umliegenden Ortschaften. Dabei starben 10 Menschen. 150 Menschen wurden verletzt. Insgesamt wurde die Erde auf einer Fläche von 40 Quadratkilometern verseucht.

Aus für Endlager Gorleben?
Aufgrund der massiven Proteste nimmt der niedersächsische Ministerpräsident David McAllister (CDU) Abstand von seinen Plänen für ein Endlager in Gorleben. Allerdings besteht er weiterhin auf die umstrittene Rückholbarkeit von Atommüll. In einem Schreiben an das Bundesumweltministerium fordert McAllister die Bundesregierung auf zu klären; „ob das bisherige Konzept, das eine nicht rückholbare Endlagerung vorsieht, noch den gesellschaftlichen wie auch wissenschaftlichen Ansprüchen genügt“. McAllister votiert für eine Überarbeitung des derzeitigen Endlagergesetzes, durch das eine Ausweitung der Suche nach neuen Standorten für die Atommüllendlagerung auf die gesamte Bundesrepublik möglich würde. Durch eine solche Gesetzesänderung könnten auch die Landesregierungen von Bundesländern die keine Atomkraftwerke haben, gegen ihren Willen gezwungen werden Land für ein Atommüll-Endlager zur Verfügung zu stellen. Dies dürfte allerdings wesentlich heftigere Gegenwehr in den betroffenen Bundesländern zur Folge haben, als bisher in Gorleben praktiziert wurde. Mit der Änderung der Pläne für Gorleben sind Umweltexperten jedoch zufrieden. „Endlich löst sich McAllister von der starrköpfigen Festlegung der CDU auf Gorleben“, begrüßte der Atomexperte von Greenpeace, Tobias Münchmeyer, die Aussagen McAllisters.
Seeadlerpopulation stagniert
Seeadler sind weltweit vom Aussterben bedroht und stehen deshalb seit Jahren unter Naturschutz. Im Norden Deutschlands werden massive Anstrengungen unternommen, um den noch vorhandenen Bestand der Tiere zu erhalten und zu mehren. Nachdem sich die Seeadler-Population in Schleswig-Holstein langsam zu erholen begann, mussten die Förster jetzt einen herben Rückschlag hinnehmen. Durch illegal ausgelegte Giftköder und verbotene Insektizide, sind in den vergangenen Monaten etliche Seeadler gestorben. Die aktuell größte Gefahr stellen allerdings Spuren von Munition in den Körpern ihrer Jagdbeute dar. Im Winter, wenn der Fischbestand zu gering ausfällt, ernähren sich Seeadler auch von Aas. Die gefundenen Beutetiere starben allerdings oft an Verletzungen durch Schrotkugeln, bzw. kleinen Splittern, die sie bei einem Fehlschuss abbekommen haben. Diese verbleiben im Fleisch der Tiere und vergiften es allmählich, da für die Herstellung der Munition Blei verwendet wird. Fressen die Seeadler von dem vergifteten Fleisch, erblinden sie aufgrund der Bleivergiftung und müssen verhungern. Während dies noch Unfälle sind, müssen Förster leider immer häufiger feststellen, dass Menschen Giftköder auslegen, durch die die hungrigen Tiere qualvoll verenden. „Auch wenn die Gesamtsituation der Seeadler-Population heute deutlich positiver als noch in den 1980er Jahren ist, müssen wir Verluste durch Vergiftungsfälle und andere menschliche Einwirkungen sehr ernst nehmen.“, mahnt der Vorsitzende des Vereins für Seeadlerschutz in Schleswig-Holstein, Christian Holm.