Archiv der Kategorie: Umweltschutz

Naturschutzbund fordert Abschaffung der Subventionierung von industriellen Masttierhaltungsunternehmen

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland hat jetzt offiziell gefordert, dass die Subventionierung der Fleischindustrie beendet wird. Im Rahmen dessen wurde eine Studie vorgelegt die zeigt, dass Großschlachtereien Fördermittel der Europäischen Union in Millionenhöhe beziehen, ohne das dafür seitens der Unternehmen eine Gegenleistung erbracht wird. Weder Arbeitsplatzsicherung, noch Verbraucherschutz oder eine Entlastung für die Umwelt wird als Bedingung für die Vergabe der Fördermittel für Großunternehmen verlangt. Mit insgesamt einer Milliarde Euro werden Schlachtbetriebe in Deutschland von der EU subventioniert. Der Bund für Umwelt und Naturschutz kritisiert, dass durch die unkontrollierte Vergabe von Fördermitteln an die großindustrielle Tierproduktion der Umweltschaden den diese Firmen verursachen unterstützt wird. Außerdem wird dadurch der Wettbewerb verzerrt, weil kleinere Landwirte und Schlachtereien, die ohnehin schon Schwierigkeiten haben beim Preisdumping der Großbetriebe mithalten zu können, dadurch noch weiter benachteiligt werden. Das führt zur Schließung vieler kleiner und mittelständischer Betriebe und zu einer immer stärkeren Übernahme der gesamten Erzeugerkette landwirtschaftlicher Produkte durch Großkonzerne. „Es darf nicht sein, dass gegen den Willen der Betroffenen vor Ort mit weiteren Massentierhaltungsanlagen die Überproduktion noch verschärft wird“, erläutert die Agrarexpertin des Bundes für Umwelt und Naturschutz, Reinhild Benning. Agrarsubventionen dürfen nur vergeben werden, wenn dadurch die Standards für Tier- Umwelt- und Verbraucherschutz erhöht werden. Anders sind diese Subventionen auch für die Steuerzahler nicht nachvollziehbar und akzeptabel.

Seehundbestand der Nordsee erholt sich

Der Seehundebestand der Nordsee hat sich in den vergangenen Jahren gut erholt und einen neuen Höchststand erreicht. 7416 Tier, könnten in diesem Jahr allein im niedersächsischen Wattenmeer gezählt werden, wie das niedersächsische Landesamt bekannt gab. Auch in Schleswig-Holstein wurde mit 10.941 gezählten Seehunden ein neuer Höchstwert seit Beginn der Zählungen im Jahr 1958 registriert. Das sind rund 13 Prozent mehr, als noch im vergangenem Jahr. Wie die Kieler Umweltministerin Juliane Rumpf erklärte, finden die Tiere im Nationalpark Wattenmeer „optimale Lebensbedingungen“. Der Seehundbestand liegt jetzt „wieder in einer natürlichen Größenordnung, wie sie für die Zeit vor etwa hundert Jahren angenommen wird“. Vor vierzig Jahren hatte es hier nur noch circa 1500 Seehunde gegeben. Obwohl zwischen 1998 und 2002 verheerende Seuchen viele der Tiere töteten, stieg ihre Zahl seitdem allmählich wieder an. Dies ist vor allem den intensiven Bemühungen um ihren Schutz und der Errichtung mehrerer Aufzuchtsstationen für kranke oder verletzte Jungtiere zu verdanken. Die ermittelten aktuellen Daten werden jetzt an eine internationale Trilaterale Seehundexpertengruppe gemeldet, die die Bestände aus Deutschland, Dänemark und den Niederlanden überwacht. Die drei Länder hatten sich 1988 darauf geeinigt, das Wattenmeer, die Heimat vieler Seehunde, unter Naturschutz zu stellen.

Jagdhundeausbildung contra Tierschutz

Wenn es nach den Tierschützern in Nordrhein-Westfalen geht, dann sollen Jagdhunde ihre Ausbildung zukünftig nicht mehr an Enten oder anderen Wildtieren absolvieren dürfen. Kritisiert wird, dass die „Hobby Jäger“ am Leid der Tiere vergnügen würden. Die aktuelle Landesregierung von NRW will ab 2013 eine, den Argumenten der Tierschützer folgenden Gesetzesänderung vornehmen. „Praktiken, die mit dem Tierschutz unvereinbar sind, wollen wir künftig untersagen“, so ein Sprecher des Grünen-Umweltminister Johannes Remmel in einem Interview mit der WAZ. Dagegen argumentiert der Jagdverband, dass solche Übungen notwendig und unverzichtbar seien, um die Hunde an das Stellen der Tiere zu gewöhnen, ohne das die Hunde dabei ihrem Jagdinstinkt nachgehen und die Tiere beißen. „Tierschutz und Jagdhundeausbildung sind keine Gegensätze, sondern gehören zusammen“, erläutert ein Sprecher des Jagdgebrauchshundeverband. Das werden die meisten „Tierfreunde“ jedoch erst verstehen, wenn sie die Abschaffung der Jagd durchgesetzt haben und die Folgen für die Waldtiere sichtbar werden.

Ölaustritt durch beschädigte Ölplattform in der Nordsee

Aus einer beschädigte Ölplattform tritt bereits seit Tagen Öl in die Nordsee aus. Die Plattform gehört dem Ölkonzern Shell, der bisher ein Leck bestritten hat. Inzwischen gab der Technische Direktor von Shell, Glen Cayley, ein Statement ab und erklärte, dass „Die Quelle unter Kontrolle“ sei. Maximal fünf Barrel Öl laufen nach seinen Angaben derzeit pro Tag aus. Diese kleinere Leck ist für die Mitarbeiter schwer zu finden, da es unter Wasser liegt und von diversen Wasserpflanzen verdeckt würde. Lediglich aus der Luft konnte der Ölstrom bereits grob lokalisiert werden. Nach bisherigen Schätzungen sind in den vergangenen Tagen bereits 216 Tonnen Rohöl in die Nordsee geflossen. Das ist der schwerste Vorfall dieser Art, seit über zehn Jahren. Inzwischen wurde auch das deutsche Havariekommando eingeschaltet. Gemeinsam mit dem Bundesamt für Seeschifffahrt erarbeiten die Mitarbeiter jetzt eine Prognose für die Wahrscheinlichkeit, dass der Ölteppich die deutsche Küste erreicht. Die Firma Shell gab am Sonntag an, dass der Ölteppich eine Größe von 31 Kilometern Länge und bis zu 4,3 Kilometern Breite erreicht hat. Durch die Bewegung der Wellen verteilt sich das Öl allmählich im Meer. Welche Auswirkungen es auf die dortige Tier- und Pflanzenwelt hat, ist nicht abzusehen. Richard Dixon, der Direktor der WWF Schottland kritisiert den Konzern: „Es ist eindeutig, das Shell große Schwierigkeiten im Umgang mit seiner undichten Leitung hat. Das lässt einen wirklich die Fähigkeit der gesamten Industrie infrage stellen zu reagieren, wenn ein solcher Unfall auf weit größerer Ebene in den sehr viel schwierigeren Gewässern der Arktis passiert wäre.“ Außerdem müsse untersucht werden, wie lange Shell über die undichten Stellen informiert war, bevor die Behörden hinzu gezogen worden. Grünen-Chefin Claudia Roth fordert die deutsche Regierung auf, nicht auf die „Vertuschungsmanöver“ des Ölkonzerns herein zu fallen und endlich alle bekannten Fakten des Vorfalls offen zu legen. „Shell streicht die Profite ein, die Umwelt und betroffenen Menschen dürfen dafür bezahlen“, kritisiert die Grünen-Chefin.

das ist ein test

Deutsche Flüsse schwer geschädigt

Der Bund für Umwelt und Naturschutz hat eine aktuelle Analyse über die deutsche Gewässerqualität veröffentlicht die zeigt, dass trotz verschärfter Gewässerschutzgesetze die Wasserqualität der deutschen Flüsse in einem besorgniserregenden Zustand sind. Dies liegt vor allem an den vielen Ausnahmeregelungen die verhindern, dass die zum Schutz der Flüsse eingeführten Gesetze ausreichend wirksam werden. „Anspruch und Wirklichkeit des Gewässerschutzes driften in Deutschland weit auseinander“, kritisiert der Sprecher des BUND-Arbeitskreises Wasser, Sebastian Schönauer. So verschwinden trotz der Hochwasserrichtlinien immer mehr natürliche Überschwemmungsgebiete, was auch die Gefahr von schweren Hochwasserkatastrophen bei starken Regenfällen erhöht. Dazu kommt eine wachsende Zahl an Wehren und Wasserkraftwerken. Am schlimmsten werden deutsche Flüsse allerdings durch Abwasser Fäkalien und durch Regen ausgespülter Dünger belastet. Der BUND-Arbeitskreis Wasser fordert deshalb eine dringend notwendige Renaturierung der Flüsse. Schönauer: “ Die Bundesregierung und die Bundesländer müssen ihre Zusagen beim Gewässerschutz jetzt einlösen. Ein erster Schritt ist, unsere Flüsse zumindest teilweise wieder in ihren ursprünglichen Zustand zu versetzen.“