Zu einer weiteren Demonstration, gegen die Nutzung der Atomenergie, versammelten sich am Sonntag Atomkraftgegner in Lubmin und Greifswald. Anlass waren die Pläne, noch in diesem Jahr im Zwischenlager Lubmin Nord, neun Castoren aus Südfrankreich und Karlsruhe abzuliefern. In Lubmin stand eines der beiden Kernkraftwerke der damaligen DDR und das Gelände wird seit seiner Stilllegung als Lager für Atommüll verwendet. Ursprünglich sollten jedoch nur die strahlenden Abfälle aus den beiden abgerissenen DDR-Kraftwerken dort gelagert werden. Wegen der immer geringer werdenden Möglichkeiten der sicheren Lagerung von Atommüll, sowie der sinkenden Akzeptanz in der Bevölkerung, werden die vorhandenen Deponien, auch für den Müll anderer Kraftwerke genutzt. Eine zusätzliche Belastung, die weder vereinbart, noch Sicherungstechnisch untersucht worden ist. Die Standortwahl für strahlenden Restmüll wird immer schwieriger und finanziell aufwändiger. Die deutschen Energiekonzerne sollten einsehen, dass der Endverbraucher immer stärker auch auf die Art der Erzeugung seines Stromes achtet und die Atomenergie langfristig in Deutschland keine Zustimmung mehr erhält.
Archiv der Kategorie: Umweltschutz
Tropensturm: Arbeiten am Bohrloch gestoppt
Wegen eines aufziehenden Tropensturms wurden die Arbeiten von BP am immer noch offenen Bohrloch gestoppt. Dieser Befehl kam von der US-Regierung, um die rund 2000 Arbeiter zu beschützen. Die Schiffe sollen sich alle in Sicherheit bringen, so die US-Regierung. Auch wenn einige Schiffe eventuell vor Ort bleiben könnten, müsse die Sicherheit vorgehen, mahnte der zuständige US-Admiral Thad Allen. Allen weiter: „Wegen des Risikos durch den Tropensturm Bonnie für die Sicherheit der fast 2000 Menschen, die an der Bohrstelle gegen die BP-Ölpest kämpfen, werden sich viele der Schiffe von heute Nacht an darauf vorbereiten, dem Unheil aus dem Weg zu gehen.“ Dies betrifft in erster Linie, die Plattform für das Entlastungsbohrloch. Nach Angaben der Behörden verzögere sich die hoffentlich endgültige Verschließung des Bohrlochs um 12 Tage. Allen selber spricht von „mehreren Tagen„. Auch trotz Bedenken vieler, eine unbewachte Abdeckhaube, könne noch weit größere Schäden verursacht, bleibt die Abdeckhaube auf dem Bohrloch. BP wurde angewiesen, die Schiffe, von denen aus Untersee-Roboter zur Überwachung des Zylinders gesteuert würden, als letztes vor dem Sturm abzuziehen, um den Druck des Zylinders bis zu letzt überwachen zu können. Nun hoffen alle, dass die Arbeiten nach dem Sturm zügig voran gehen und endlich kein Rohöl mehr in den Golf von Mexiko fließt.
BP verkauft Ölfelder
Wie jetzt bekannt wurde, verkauft der britische Energiekonzern BP Gas- und Ölfelder im Wert von 7 Milliarden Dollar an die US-Firma Apache. Damit plant er, die von ihm verursachten Schäden der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko zu bezahlen. Verkauft wurden bisher mehrere Gas-und Ölfelder in Texas, Kanada und Ägypten. Finanzexperten gehen aber davon aus, dass dies erst der Anfang ist. Auch Beteiligungen von BP an anderen Unternehmen, im Wert von 20 Milliarden Dollar, sollen jetzt veräußert werden. Es ist jedoch zu bezweifeln, dass die Summe ausreichen wird, um alle entstandenen Schäden abzudecken.
Drei Monate lang, strömte ununterbrochen Öl aus dem zerstörten Bohrloch in den Golf. Inzwischen ist es zwar gelungen, dieses abzudichten, doch das ist nur eine provisorische Lösung. Mittlerweile ist die Fischerei, Lebensgrundlage vieler ansässigen Firmen und ihrer Mitarbeiter, in weiten Teilen der betroffenen Gebiete vollständig zum erliegen gekommen. Es wird Jahre dauern, bis wieder gefahrlos für die Verbraucher dort gefischt werden darf. Alle daraus resultierenden Kosten gehen zu Lasten des Energiekonzerns. Dazu kommen noch nicht klar bezifferbare Ausgaben, für die Reinigung und Erneuerung vieler zerstörter Biotope. Ursache der Katastrophe war ein nicht funktionierendes Sicherheitsventil, dessen Neuanschaffung BP 400.000 Euro gekostet hätte. Das war ihnen zu teuer. Sie zogen es vor, mit einem kaputten, also nutzlosem Sicherheitsventil weiter zu arbeiten. Was auch immer jetzt an Kosten auf BP zukommt – sie haben es verdient.
Umweltschutz in den USA auf dem Vormarsch
Barack Obama scheint der erste US-amerikanische Präsident zu sein, der tatsächlich verstanden hat, dass eine Änderung, auch des amerikanischen Umweltverständnisses unumgänglich ist. Regelmäßig kommen neue Informationen über seine Bestrebungen, endlich ein Umdenken in Wirtschaft und Bevölkerung zu erzielen. Davon nimmt er auch seine Regierung und den ausführenden Beamtenapparat nicht aus. Auch die im Dienst der Regierung stehenden Angestellten werden in die Pflicht genommen. Die von Ihnen während der Arbeit produzierten Treibhausgasemissionen sollen bis 2020 um 13 Prozent, im Vergleich mit dem Jahr 2008 sinken. Mit einer Verringerung der Dienstreisen und häufigerer Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel, kann und muss dieses Ziel erreicht werden. Außerdem soll durch eine baldige Modernisierung der genutzten Gebäude der Energieverbrauch gesenkt werden.
Volksentscheid über Laufzeitverlängerung gefordert
Einen Volksentscheid über die von der CDU/FDP-Regierung geplanten Verlängerung der Laufzeiten für Atomkraftwerke, fordern jetzt gemeinsam die SPD und Grünen. Die Grünen-Vorsitzende Claudia Roth und die SPD-Generalvorsitzende Andrea Nahles weisen jetzt beide öffentlich darauf hin, dass Volksentscheide eine Belebung der Demokratie sind. Grünen-Fraktionschef Jürgen Trittin kritisiert, dass seine Partei schon mehrfach mit ihrer Forderung nach mehr direkter Demokratie durch Volksentscheide gescheitert ist: „Die dafür notwendigen Änderungen des Grundgesetzes wurden aber von CDU, CSU und der Mehrheit der Bundesländer im Bundesrat blockiert.“ Auch der CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt, springt auf den fahrenden Zug auf und verlangt mehr Volksabstimmungen, zumindest für Entscheidungen, die auf EU-Basis getroffen werden. Sollte tatsächlich eine stärkere Beteiligung der Bürger erreicht werden, dürfte diese allerdings für die Entscheidung über die Laufzeitverlängerung von Atomkraftwerken zu spät kommen. Denn keine Partei wird es riskieren wollen, Volksentscheide über alle bereits getroffenen Maßnahmen zu zulassen.