Der Stadtvertrag Klimaschutz, ein Bündnis von der Berliner Handwerkskammer (HWK), Industrie- und Handelskammer (IHK), der Umweltschutzorganisation BUND sowie dem Deutschen Gewerkschaftsbund Berlin-Brandenburg, möchte Unternehmen und Bürger mit Hilfe von Gewinnspielen zum Austausch alter Heizkessel animieren. HWK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Wittke sagt: „Bis zu 3000 Euro winken demjenigen als Preisgeld, der seine alte Heizungsanlage gegen eine moderne austauschen lässt.“ Außerdem können bei Erneuerung zinsgünstige Darlehen und Zuschüsse beantragt werden. Doch nicht nur deshalb lohnt sich ein Austausch. Die meisten Heizanlagen in Berlin sind rund 23 Jahre alt und verbrauchen daher unnötig viel Energie. Neue Geräte sind zumeist eher Sparfüchse. Die 45-jährige Hausfrau und Gärtnerin Schumann hatte ihr altes Gerät, dass vor 24 Jahren eingebaut wurde ausgetauscht und spart jährlich Energie. Schumann: „Mit dem neuen Gerät tragen wir aktiv zum Klimaschutz bei und sparen gleichzeitig Geld.“ Mit rund 30 Prozent weniger Energie, die der neue Kessel braucht, lohnt sich die Investition. „Wir sparen mit der neuen Anlage jährlich 700 Euro Energiekosten„, betont Schumann. Nach einer Kostenaufstellung von Frau Schumann hat sich die neue Heizanlage nach rund sieben Jahren refinanziert. Für die Umwelt werden pro Haushalt mit einer neuen Anlage ungefähr vier Tonnen CO2 im Jahr eingespart, so Wittke. Würden die 100.000 Heizungen, die in Berlin zu erneueren wären ausgetauscht, wird das Klima in Berlin deutlich verbessert.
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BUND: Spendeneinnahmen trotz Wirtschaftskrise stabil
Im BUND-Jahresbericht kam es zum großen Staunen, denn die Spendeneinnahmen im Jahr 2009 waren gegenüber den vergangenen Jahren stabil geblieben. Im 35. Jahr seines Bestehens unterstützten über 461.000 Menschen den größten deutschen Umweltverband. Mitgliedsbeiträge und Spenden machten rund 86 Prozent der Einnahmen aus. Insgesamt gab der BUND im letzten Jahr 13,3 Millionen Euro aus. Der größte Teil kam dem Natur- und Umweltschutz direkt zugute. Nur rund sechs Prozent waren Verwaltungsausgaben. Hierin sieht man welche Vereine die Deutschen unterstützen und sich auch wünchen die Bundesregierung würde mehr für den Umweltschutz tun. Der Vorsitzende des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland, Hubert Weiger sagte:
„Kanzlerin Merkel spricht viel von Nachhaltigkeit, aber tut nichts dafür. Die Bundesregierung muss endlich einsehen, dass Umweltschutz kein Luxus ist, sondern dem Schutz unserer Lebensgrundlagen und der zukunftsfähigen Ausrichtung der Wirtschaft dient.“ Laut Weiger sollte sich die Bundesregierung anstatt vieler Debatten über AKW-Laufzeiten und die Umsetzung des Sparpaketes mehr Investitionen für den Naturschutz leisten. Weiger kämpft weiter für unsere Natur und unsere Umwelt und sieht die Aufgabe vom BUND deshalb auch weiterhin, als überparteiliche Organisation den Finger in die Wunde zu legen.
„Prähistorische“ Haiart entdeckt
Das Great Barrier Reef – das Große Barriereriff vor der Australischen Küste, ist das größte Korallenriff der Welt. Die UNESCO erklärte es schon vor knapp dreißig Jahren zum Weltkulturerbe und stellte es damit unter den besonderen Schutz aller Menschen. Das die Entscheidung angemessen ist, zeigt ein Blick in dieses Riff, dass oft auch als eines der Weltwunder bezeichnet wird. Hier leben über 1500 Fischarten, 359 Korallenarten, tausende Arten von Weichtieren, Vögel, Schildkröten und Wale. Durch die vielen Versteckmöglichkeiten, die das Riff bietet, ist es unmöglich sicher alle hier lebenden Tierarten zu bestimmen. Mit ferngesteuerten Unterwasserkameras ist es australischen Wissenschaftlern jetzt gelungen mehrere, bis dahin völlig unbekannte neue Arten zu entdecken, darunter auch einige, die man für seit Millionen Jahren ausgestorben hielt. Justin Marshall, der Leiter des Forschungsteams, erzählt begeistert von einer aufgenommenen „Prähistorischen“ Haiart, deren Vorkommen in der heutigen Zeit, Niemand vermutet hatte. „Jetzt sind die Kameras in der Lage, das Verhalten und das Leben in der größten Biosphäre Australiens, der Tiefsee, aufzunehmen.“ Die dafür eingesetzten Kameras, wurden speziell für Aufnahmen in 1400 Metern Tiefe entwickelt und werden vermutlich noch etliche Überraschungen ans Tageslicht bringen. Vorrausgesetzt, wir lassen nicht zu, dass durch Unachtsamkeit und Profitgier auch dieses Biotop vorher zerstört wird. Bereits zwei mal in diesem Jahr, haben von Erdölfirmen verursachte Unfälle in der Nähe des Riffs Teile der Tier-und Pflanzenwelt nachhaltig geschädigt.
Diskussion zu Wasserrechten
Wasser, das wird gern vergessen, ist unser wichtigstes Lebensmittel.
Gunda Röstel, Chefin der Stadtentwässerung in Dresden, fordert offiziel, einen besonderen Schutz für unser Trinkwasser. Der Berliner Senat hatte vor zehn Jahren knapp fünfzig Prozent der Wasserbetriebe an RWE verkauft. Diesen Schritt wollen klagende Bürger der Stadt jetzt rückgängig machen. Heute wird das Urteil des Gerichts erwartet. Aus diesem Anlass, gab Gunda Röstel dem Deutschlandradio ein Interview, in dem sie auch auf die Notwendigkeit verwies, dass die Kommunen ohne Ausnahmen die Mehrheit an den Unternehmen der Wasserwirtschaft halten, um die Kontrolle über die Qualität und Preisentwicklung zu behalten. Röstel: „Wasser ist Lebensmittel Nummer 1 und es verdient… einen ganz besonderen Schutz,… Und meine persönliche Meinung hierzu ist auch deshalb, dass die öffentliche Hand deshalb hierfür auch die Verantwortung tragen soll und muss, und das drückt sich eben dann auch darin aus, dass sie in jedem Fall immer die Mehrheit – aber so ist das ja dann auch in Berlin – in den Unternehmen bei sich selbst halten soll.“ Allerdings war dieser Teil ihrer Rede wohl mehr ihrem Image als ehemaliger Grünen-Vorstandssprecherin geschuldet. Ihre Kritik an dem Wunsch der Bürger nach einer nicht von Privatfirmen abhängigen Wasserversorgung, verpackt sie geschickt: „Nur muss man sehen, ob man da das Kind nicht mit dem Bade ausschüttet, denn auf der einen Seite … hat es zum Zeitpunkt dieser Ausschreibung damals in Berlin mit Sicherheit eine hohe Beteiligung der Öffentlichkeit, der gewählten Öffentlichkeit im Parlament und in der Verwaltung gegeben, was heißt, es hat mit Sicherheit hier eine Mitwirkung bei Vertragsausgestaltung und auch bei der Verfolgung der Geschäftstätigkeit gegeben bis heute. Dort sind ja im Aufsichtsrat, in den Aufsichtsgremien Verwaltungsvertreter auch drin, die hier sozusagen die Kontrolle ausüben. Also man muss sich ein bisschen fragen, was will man damit erreichen.“
Die Wasserwirtschaft, die ja letztlich nichts anderes als die Aufbereitung und der Verkauf eines freien Gutes ist, komplett oder auch nur zu einem großen Teil, der Kontrolle privater Firmen zu unterstellen, wäre schlicht Wahnsinn. Damit entstünde eine Abhängigkeit, deren Folgen man sich leicht ausrechnen kann.
Ölkatastrophe: Leck ist endlich geschlossen
Ungefähr elf Wochen nach der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko ist es BP nun endlich gelungen das Leck mit einem 100-Tonen-Zylinder zu schließen. Das Werk mussten Unterwasserroberter vollbringen. Bislang ist jedoch noch unklar, ob das Leck vollkommen geschlossen werden konnte und die Konstruktion hält. Bisher war es so, dass der Deckel, der schon einmal in 1500m Tiefe angebracht wurde zu locker saß und deshalb immer noch zu viel Öl ins Meer floss. Nach Schätzungen zufolge waren dies 8.200 Tonnen Rohöl. Die US-Regierung hat nach der Lockerung, wieder ein Verbot für Tiefseebohrungen verhängt. Zunächst soll bis Ende November nicht weiter gebohrt werden dürfen. Es soll erst geklärt werden, wie es zu dem Unglück vor der US-Küste kommen konnte und festhehalten werden, was getan werden kann, dass sich derartige Vorfälle nicht wiederholen.