Archiv der Kategorie: Umweltschutz

Absaugglocke für defektes Ölbohrloch wird installiert

Nach Angaben der US-Behörden, gibt es endlich ein paar Fortschritte beim Einsatz der Absaugglocke, zum Auffangen des auslaufenden Rohöls im Golf von Mexiko. Seit fast drei Monaten wird versucht, Diese über dem defekten Bohrloch zu installieren, um damit das auslaufende Öl absaugen zu können. Alle bisherigen Versuche scheiterten. Jetzt läuft die Montage erstmals reibungslos, was darauf zurückzuführen ist, dass die Prozedur in den vergangenen Wochen „sorgfältig geplant und erprobt“ wurde, wie Kent Wells, Vizechef der britischen BP verlauten ließ. Sein zusätzliches: „Wir sind zufrieden mit den Fortschritten„, ist allerdings unangebracht.

Diese sorgfältige Vorbereitung hätte vor einem so verheerenden Unfall geschehen müssen. Die Ölbohrinsel „Deepwater Horizon“ von BP war vor drei Monaten, am 20. April explodiert und gesunken. Dabei waren elf Arbeiter getötet worden. Seitdem strömen ununterbrochen Millionen Liter Rohöl in den Golf von Mexiko. Alle bisherigen Versuche, das Bohrloch zu verschließen schlugen fehl. Lediglich eine Teil des auslaufenden Öls kann, nach Austritt, wieder abgesaugt werden. Das ausströmende Öl hat inzwischen unzählige Okosysteme im Golf und an den Küsten im Süden der USA zerstört und das Wasser ,durch nicht mehr herausfilterbare Gifte, nachhaltig geschädigt. Aufgrund der bewussten Vernachlässigung der Sicherheitsbestimmungen durch den Ölkonzern, die den schweren Unfall verursachten, sowie des völlig unzureichenden Notfallplans, steht BP jetzt wirtschaftlich und politisch unter starkem Druck. In der Energiebranche gilt der Konzern mittlerweile als Übernahmekandidat. Eine begrüßenswerte Entwicklung, lehrt sie doch, dass auch wirtschaftliche Macht nicht vor den Konsequenzen von Fehlentscheidungen und Schlamperei schützt.

Mitbestimmung bei AKW-Laufzeiten gefordert

Auch der CDU-Ministerpräsident Peter Müller, hat die Bundesregierung jetzt gewarnt, die Laufzeitverlängerung von Atomkraftwerken ohne Zustimmung des Bundesrates zu verlängern. Eine solche Handhabung sei nicht nur rechtlich fragwürdig, auch gibt es zahlreiche Warnungen von Wissenschaftlern und Umweltverbänden, die vor einer Gefährdung der Marktposition erneuerbarer Energien, zu Gunsten der Sicherheitstechnisch fragwürdigen Atomenergie, abraten. Auch viele Politiker sehen eine weitere Nutzung der Atomenergie kritisch. Lediglich die Vorstände der großen Energiekonzerne plädieren für längere Laufzeiten, was man jedoch getrost als Lobbyismus abtun kann.

Die Diskussion um eine Verlängerung der AKW-Laufzeiten, zieht sich schon seit Monaten hin. Norbert Röttgen (CDU), Umweltminister der amtierenden Regierung hat vier verschiedene Modelle, für eine längere Laufzeit zwischen vier und achtundzwanzig Jahren vorliegen. Trotz aller Probleme die die Lagerung der verstrahlten Brennstäbe verursacht, ist Kanzlerin Merkel immer noch von der Richtigkeit einer Laufzeitverlängerung überzeugt: „Wir werden die Kernenergie als Brückentechnologie brauchen. Wie lang die Brücke ist, wird sich aus dem Energiekonzept ergeben.“ Die Notwendigkeit der Atomkraft als so genannte „Brückentechnologie“ ist längst bewiesen widerlegt.

Im Laufe dieses Monats wird geklärt, ob der Bundesrat einer solchen Entscheidung der Regierung zustimmen muss.

Klimaveränderung schon Jahrzehnte bekannt…

Eigentlich ist es eher traurig, als interessant. Wie jetzt bekannt wurde, diskutierte bereits vor vierzig Jahren die Nixon-Regierung über die Wahrscheinlichkeit und die möglichen Auswirkungen einer von unserer Industrie verursachten Klimaveränderung. Das geht aus den Dokumenten hervor, die bei der Veröffentlichung der Nixon-Bibliothek eingesehen werden konnten. Bereits Nixons Berater, der Demokrat Patrick Moynihan, setzte sich für ein globales Überwachungssystem ein, welches die Konzentration von Kohlendioxid in unserer Atmosphäre messen sollte. Wie wir wissen, ohne Erfolg. Das geschah lange, bevor die Erderwärmung durch Treibhausgase offiziell als Problem ins Bewusstsein der Öffentlichkeit drang – eine Tatsache, die um so stärker den schon damals gut informierten Politikern zur Last zu legen ist.

Schon Moynihan war im Besitz von Berechnungen die erkennen ließen, dass die Belastung durch Kohlendioxid bis zum Jahre 2000 um 25 Prozent zunehmen und dies unter anderem zu einem Schmelzen des Polareises und dem damit verbundenen Anstieg des Meeresspiegels verbunden sein würde. Nixon hat damals zwar immerhin die Umweltbehörde EPA eingerichtet, aber wie die weitere Entwicklung der bisher kaum vorhandenen Umweltpolitik in den USA zeigt, war deren Einfluss wesentlich geringer, als der Einfluss der Industrie-Lobby. Das demonstriert auch sehr deutlich, dass der Versuch, die von Umweltschützern erhobene Daten über die Zerstörung unseres Lebensraumes zu diskreditieren, nichts weiter ist, als eine Ausnutzung der durch die finanzielle Stärke erworbenen Macht. Einer finanziellen Stärke, die auch auf Kosten unserer Umwelt erlangt wurde. Wirtschaftlich zweifellos eine hervorragende Strategie, denn die Erfahrung lehrt, dass es nicht die Verursacher sind, die für die entstandenen Schäden aufkommen müssen.

Ölkatastrophe: Supertanker wartet auf besseres Wetter

Große Hoffnung bei der Bekämpfung der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko, setzen die Verantwortlichen jetzt auf „A Whale“ einen Supertanker, der in der Lage ist bis zu 80 Millionen, durch Öl verschmutztes Wasser auf zu saugen und zu reinigen. Allerdings gestaltet sich der erste Einsatz der neuen Wunderwaffe als schwierig. Ein erster Testlauf konnte, aufgrund der schlechten Wetterverhältnisse keine verwertbaren Ergebnisse liefern. Aber die Zeit drängt. Meteorologen haben neue Unwetter vorhergesagt, die die Arbeit des Tankers erschweren und das ausgelaufenen Öl weiter auf dem Meer verteilen.

An der texanischen Küste wurden inzwischen erste Ölklumpen angespült, die eindeutig der von BP verursachten Katastrophe zuzuordnen sind. Trotz seiner immensen Größe, scheint jetzt endlich auch der verantwortliche Erdölriese BP seine Unantastbarkeit verloren zu haben. Nach Angaben der „The Times“, plant die britische Regierung bereits Maßnahmen, um bei einem eventuellen Zusammenbruch des BP-Konzerns schnell reagieren zu können. Dies wäre notwendig, da in Großbritannien über 10.000 Menschen für BP arbeiten und etliche Pensionsfonds von einem Sturz des gigantischen Unternehmens betroffen wären. Die daraus resultierende Vorbildwirkung für andere Energiefirmen, ist allerdings nicht zu verachten.

Neuer Straßenbelag gegen Smog

Materialwissenschaftler aus den Niederlanden, haben eine Betonmischung entwickelt, die das katalytisch wirkende Titandioxid enthält. Mit diesem hoffen sie, einen bis zu 45 Prozent hohen Anteil der im Verbrennungsmotor entstehenden Gase zu neutralisieren. Bisher kannte man das Titandioxid, das ultraviolette Strahlung absorbiert, hauptsächlich als Wirkstoff in Sonnenschutzcremes. Es kann aber auch, wenn man es energiereicher Strahlung aussetzt, die Oxidation anderer Verbindungen herbeiführen. Vergleichende Tests unter realen Bedingungen, habe die Wirksamkeit eines solchen „Smogfressenden“ Belages bestätigt. Doch nicht nur für Straßen, auch beim Bau von Häusern könnte die Mischung eingesetzt werden. Die Baukosten würden bei Verwendung dieser Mischung zwar um circa zehn Prozent steigen, allerdings wäre das angesichts der starken Verringerung der Smogbelastung eine vertretbare Ausgabe.