Archiv der Kategorie: Umweltschutz

EU stellt neue CO2-Obergrenze auf

Das Europäische Parlament hat sich auf neue Abgasnormen für die Autoindustrie geeinigt. Ab 2020 gibt es eine neue CO2-Obergrenze für Abgase von Neuwagen. Der festgesetzte Höchstwert ist allerdings nur als Durchschnitt, für alle Neuzulassungen für Fahrzeuge gedacht, so dass beispielsweise LKW höhere Werte haben dürfen, wenn das durch niedrigere Werte im Pkw-Bereich ausgeglichen wird. Durchschnittlich 95 Gramm Kohlendioxid dürfen ab 2020 noch pro Fahrzeug produziert werden. Ab 2025 wird diese Höchstgrenze nochmals herabgesetzt. Wie der Umweltminister Irlands, Phil Hogan erklärt, gibt die rechtzeitige Bekanntgabe der Autoindustrie die Möglichkeit, sich darauf einzustellen und bereits jetzt Fahrzeuge zu konzipieren, die den in zwölf Jahren geltenden Normen entsprechen werden. Um den angestrebten Durchschnittswert korrekt berechnen zu können, ist ein Bonussystem geplant, bei dem Herstellern von Fahrzeugen mit besonders geringen Schadstoffemissionen sogenannte Supercredits gutgeschrieben werden, die dann mit Fahrzeugen die höhere CO2-Grenzen haben, verrechnet werden. Das soll die Autoindustrie dazu animieren, verstärkt Elektroautos oder Hybridfahrzeuge zu bauen. Neu geregelt wurde auch, dass der Spritverbrauch von Fahrzeugen in Zukunft nicht mehr nach europäischen, sondern nach internationalen Vorgaben gemessen wird.

US-Studie bestätigt Gefahr durch Fracking

Auch eine US-Studie hat inzwischen die Belastung von Trinkwasser durch Fracking nachgewiesen. Dafür wurden Wasserproben aus den, einer solchen Fracking-Anlage umgebenden Brunnen genommen und analysiert. Die Untersuchung ergab eine hohe Belastung mit Propan, Ethan und Methan. Diese und andere giftigen Stoffe gelangen durch das mit Additiven versetztem Bohrwasser in die Wasserführenden Erdschichten. Allein die Methanbelastung war im Umkreis von Frackinganlagen sechsmal höher, als in unbelasteten Gegenden. „Die Daten zu Methan, Ethan und Propan sowie neue Erkenntnisse zu Kohlenwasserstoff- und Helium-Isotopen deuten darauf hin, dass die Bohrungen das Wasser einiger Hausbesitzer belastet haben“, konstatierte der Umweltwissenschaftler Robert Jackson. Als „Fracking“ wird das Aufbrechen Schieferführender Gesteinsschichten mit Wasser, Sand und Chemikalien bezeichnet, die mit Druck in das Gestein gepresst werden. Dabei verunreinigen die dafür eingesetzten Hilfsstoffe und freigesetztes Gas und Öl unterirdisch den Boden und das Grundwasser. In Deutschland wurde die Gesetzesvorlage, die hier das Fracking ermöglichen sollte, vorerst abgeblockt, soll aber nach der Wahl im Herbst erneut auf die Tagesordnung kommen.

Arktisches Eis schmilzt von oben und unten

Das Schmelzen des arktischen Schelfeises erfolgt nicht hauptsächlich, wie bisher angenommen, nur von oben durch längere und wärmere Sonneneinstrahlung. Eine umfangreiche Untersuchung US-amerikanischer Wissenschaftler konnte statt dessen nachweisen, dass das Eis der Antarktis mindestens zur Hälfte von unten abschmilzt. Als Schelfeis werden große, auf dem Meer schwimmende Eisplatten bezeichnet, die noch mit dem Land fest verbunden sind. Dadurch bieten sie vielen Tieren unersätzlichen Lebensraum. Nach den jetzt im Wissenschaftsmagazin „Science“ veröffentlichten Untersuchungsergebnisse, verringern sich deren Eismasse durch warmes Meerwasser, dass den im Wasser befindlichen, größeren Teil dieser Eisberge schneller schmelzen lässt, als befürchtet. In den Eisbergen der Antarktis sind rund 60 Prozent des gesamten globalen Süßwassers gespeichert. Das mit dem Land verbundene, vorgelagerte Schelfeis bremst dabei das Kontinentaleis von den Gletschern und verringert so deren abdriften ins Meer, wo es auch eine große Gefahr für die internationale Schifffahrt darstellt, bis es allmählich komplett geschmolzen ist. Verringert sich die Masse der Schelfeisflächen, steigert das zusätzlich die Geschwindigkeit der Gesamtschmelze des arktischen Eises. Der an der Untersuchung beteiligte NASA-Wissenschaftler, Eric Rignot warnt vor den globalen Folgen der Eisschmelze: “ […] in vielen Orten der Antarktis schmilzt das Eis zu schnell und daraus folgt, dass sich die Gletscher und der ganze Kontinent verändern.“

Vorbereitungstreffen für Klimagespräche 2015

Das erste Vorbereitungstreffen für die Klimagespräche während der UN-Konferenz in Warschau wird von den Umwelt- und Entwicklungsorganisationen als größtenteils positiv bewertet. Wie der Oxfamer Klimaexperte, Jan Kowalzig, bei der anschließenden Pressekonferenz mitteilte, sind die den Klimagesprächen vorausgehenden Beratungen der Experten „gut vorangekommen“. Allerdings kritisiert er die nicht ausreichend hohen Klimaziele, der Industrieländer. Als vielversprechend lobt er dagegen die ersten Angebote der Entwicklungsländer. Kowalzig: „Es liegen nun Vorschläge vieler Entwicklungsländer auf dem Tisch, wie eine gerechte Lastenverteilung im globalen Klimaschutz in einem neuen Klima-Vertrag ab 2020 organisiert werden könnte“. Die Klimaziele der EU sind, nach Ansicht der Experten, jedoch nicht ausreichend, um die zu erwartenden massiven Folgen der Klimaerwärmung zu mindern. „Die EU versinkt im Klimaschlaf“, beschwerte sich auch Sven Harmeling, von „Germanwatch“. Auf den Vorbereitungstreffen werden, wie im vergangenen Jahr auf der Klimakonferenz in Doha vereinbart, durch Arbeitsgruppen aller beteiligter Länder und internationaler Umweltorganisationen, die Details der nächsten Klimakonferenz 2015 vorbereitet. Die wichtigste Maßnahme für den Klimaschutz ist derzeit die Senkung des Kohlendioxid-Ausstoßes und die Möglichkeiten der Industrieländer, die Entwicklungsländern bei der Umsetzung dieser Maßnahmen zu unterstützen.

IEA warnt vor Klimaerwärmung

Nach Beurteilung der Internationalen Energieagentur (IEA) wird die Erderwärmung möglicherweise wesentlich schlimmer ausfallen, als bislang angenommen. Ausgehend vom aktuellen Entwicklungsstand errechnete die IEA eine Klimaerwärmung von mindestens 3,6 bis 5,3 Grad Celsius, bis zum Ende des Jahrhunderts. Das von der internationalen Staatengemeinschaft anvisierte Ziel, die Erderwärmung in dieser Zeit auf 2 Grad zu begrenzen, wird mit den bisherigen Maßnahmen nicht erreicht. Der von der IEA vorgelegte Klimabericht zeigt auf, dass sich der Ausstoß von klimaschädigenden Treibhausgasen 2012 noch um 1,4 Prozent erhöht hat. Agenturchefin Maria von der Hoeven erklärte, dass es noch sehr viel Potential für die Senkung des CO²-Ausstoßes gibt, ohne die Wirtschaft zu beeinträchtigen. Werden diese absolut notwendigen Maßnahmen jedoch unterlassen, wird dies schon in wenigen Jahrzehnten schwere gesellschaftliche und wirtschaftliche Beeinträchtigungen nach sich ziehen. Um das zu vermeiden ist es notwendig, ohne weitere Verzögerung, die Emissionen zu verringern. Bis 2020 sollte eine Senkung um acht Prozent vorgenommen werden, so die Energieagentur, um die massiven Folgen der Erderwärmung zu verhindern. Mögliche Maßnahmen wären der Verzicht auf Kohlekraftwerke, eine Kürzung der Subventionen für konventionelle Treibstoffe, oder die Effizienzsteigerung im Industrie-, Verkehr- und Transportwesen.