Archiv der Kategorie: Wissenschaft

Känguru-Genom entschlüsselt

Seit dies mit dem menschlichen Genom gelang, bemühen sich Wissenschaftler weltweit, auch das Erbgut vieler weiterer Tierarten zu entschlüsseln. Einem Forscherteam verschiedener Länder ist das jetzt für das Erbgut der Wallaby-Kängurus geglückt. Dieses konnte in der vergangenen Woche im Fachmagazin „Genome Biology“ veröffentlicht werden. Die Biologen hoffen, dass sich aus der darauf basierenden weiteren Forschung, Aufschlüsse über verschiedene Eigenheiten von Kängurus, wie dem Hüpfen, oder dem Geruchssinn der Tiere ergeben. Wallabys sind rund 50 Zentimeter groß und gehören damit zu den kleineren Känguru-Arten, die im Süden Australiens und in Neuseeland leben.

Mimikry-Gen entdeckt

Französische und britische Wissenschaftler haben es geschafft, dass für die schnelle Farbveränderung einer Schmetterlingsart zuständige Gen zu bestimmen. Einige Tierarten, wie Reptilien und Insekten sind in der Lage ihr Aussehen in Sekundenschnelle zu ändern, um Feinden zu entgehen, oder sich durch Anpassung an die Umgebung für ihre Opfer unsichtbar zu machen. Zu ihnen gehört eine in Südamerika lebende Schmetterlingsart, die „Heliconius numata“. Durch eine genaue Genanalyse und der Vergleich mit Genen von Schmetterlingsarten die nicht zu einem solchen Wechsel der Farben in der Lage sind, konnten die Biologen den für diese Fähigkeit zuständigen Chromosomensatz identifizieren. Dabei stellte sich heraus, dass nur ein einziges Gen notwendig ist, um das für die Farben und Muster zuständige Gen-Paket zu ändern. Damit ist es den Tieren möglich, bei Gefahr das Muster ihrer Flügel derart zu variieren, dass es dem Muster einer ungenießbaren Art ähnelt, was sie für Jäger uninteressant macht. Wie genau die Aktivität des Gens auslöst, muss in weiteren Untersuchungen ermittelt werden.

Wälder neutralisieren ein Drittel des gesamten CO2-Ausstoßes

Rund dreißig Prozent des bei der Verbrennung fossiler Brennstoffe austretenden Kohlendioxids, wird durch die Wälder der Erde absorbiert und in Sauerstoff umgewandelt. Dies bewies die aktuelle Untersuchung eines internationalen Forscherteams, deren Ergebnisse jetzt im US-amerikanischen Fachmagazin „Science“ veröffentlicht wurden. 2,4 Milliarden Tonnen schädlichen CO², nehmen die Wälder derzeit auf. „Wenn wir morgen die Entwaldung stoppen würden, würden die existierenden Wälder und die, die gerade wieder aufgebaut werden, die Hälfte der CO2-Emissionen aufnehmen können“, erklärte Josep Canadell, einer der beteiligten Wissenschaftler. Das dies geschieht ist jedoch unwahrscheinlich. Zu groß ist der Bedarf nach neuen Bau- und Ackerflächen, um die tatsächlichen und die eingebildeten Bedürfnisse der wachsenden Menschheit zu befriedigen. Schon die Abholzung der Wälder verursacht pro Jahr knapp drei Millionen Tonnen Kohlendioxid, was wesentlich mehr ist, als bisher angenommen wurde.

Erster CO2-freier Windenergiespeicher in Mecklenburg

Am heutigen Donnerstag wurde offiziell der Bau einer neuen Speicheranlage für Strom aus Windenergie beschlossen. Initiator ist der Betreiber „Grapzow“, der damit in Mecklenburg-Vorpommern die erste Speicheranlage dieser Art in Deutschland bauen wird. Nach Angaben des Pressesprechers der Firma wird hier auf der Basis von Wasserstoff ein völlig CO2-freier Windenergiespeicher entstehen. 220 Millionen Euro, von denen 4,5 Millionen vom Bund gezahlt werden, müssen in die Anlage investiert werden. Die gewonnene Energie aus 28 Windrädern wird hier, in Wasserstoff umgewandelt, der in großen Tankanlagen auf Abruf gespeichert werden kann. Die Rückgewinnung erfolgt mit Hilfe eines Elektromotors, der kein CO2 freisetzt, wie der Projektleiter, Marcus Heinicke, stolz erläutert. Diese Anlage ist ein wichtiger Schritt für die Zukunft der Energieversorgung Deutschlands. Bisher gibt es nur sehr wenige Möglichkeiten, regenerative Energien umweltfreundlich zu speichern, bis sie gebraucht werden. Dies ist eines der größten Probleme bei der Umstellung von fossiler auf erneuerbare Energien.

Blumen gegen Verstrahlung

Sonnenblumen sind in der Lage, radioaktiv verseuchtes Wasser teilweise zu reinigen, wie vor einigen Jahren die amerikanische Firma „Phytotech“ bekannt gab. Sie können die Radioaktivität zwar nicht beseitigen, aber ihre Wurzeln nehmen in hohen Dosen uranhaltige Partikel auf und wirken dabei als Filter. Dadurch verringert sich die Strahlenstärke im Wasser und konzentriert sich in den Pflanzen, welche danach fachgerecht gelagert werden können. In Tests hatten Sonnenblumen 1996 in der Nähe von Tschernobyl 95 Prozent radioaktiven Cäsiums und Strontiums aus strahlenverseuchten Wasser gefiltert. Als Mittel zur Verringerung der Radioaktivität des Bodens durch eine Reinigung des darin befindlichen Wassers, sollen jetzt auch in und um Fukushima Sonnenblumen gepflanzt werden. Außerdem sollen sie symbolisch für den Wiederaufbau der Gegend um Fukushima sein. 10.000 Päckchen Sonnenblumensamen wurden im Rahmen der geplanten Aktion bereits verkauft. „Wir werden die uns zugeschickten Samen nächstes Jahr an Bauern, den staatlichen Sektor und andere Gruppen weitergeben“, erklärte der Leiter der Saat-Kampagne, Shinji Handa. Handa hofft auch auf Spenden durch die Bevölkerung: „Das ist etwas anderes als Spenden, weil Leute Blumen anpflanzen und eine Mutter ihrem Kind erklären kann, dass das wie ein Gebet für den Wiederaufbau des Nordostens ist.“ Am 11. März hatte das schwerste Erdbeben, dass Japan seit Jahrzehnten erlebt hat, schwere Beschädigungen an den Atomreaktoren in Fukushima verursacht, was zu lang anhaltenden und massiven Verseuchungen des Gebietes um den Reaktor geführt hat. Inzwischen wird der Vorfall als wesentlich schwerer eingestuft, als das Reaktorunglück in Tschernobyl 1986.