Schwarmintelligenz, wie sie zum Beispiel bei vielen Insekten und Fischen vorkommt, ist uns Menschen noch immer ein Rätsel. Das Prinzip: „Der Einzelne weiß nichts, das Kollektiv weiß alles“ widerspricht unserem Wissen von der Funktionsweise der Welt und vor allem unseres Gehirns. Ein Schwarm jedoch besteht zwar aus einzelnen Individuen, bewegt sich aber wie ein einziger Organismus. Das der Schwarm möglichst keine falschen Entscheidungen trifft, ist gerade bei Fischen entscheidend für das Überleben. Dabei haben Schwärme jedoch keinen Führer. Wie sie es trotzdem schaffen, meist die richtige Entscheidung zu treffen, dass untersuchen zum Beispiel Forscher der Leibnitz-Universität in Berlin. Sie entwickelten dafür einen kleinen Roboter-Fisch, den sie von Außen steuern können. Diesen setzten sie in einen kleinen Schwarm und beobachteten, wie die anderen Tiere auf ihn reagierten. Tatsächlich folgten sie seinen Bewegungen, auch wenn diese für die Tiere ungünstig waren. So gelang es dem „Neuen“ beispielsweise, den Schwarm von einer guten Futterstelle durch seine Abkehr weg zu locken. Das funktioniert allerdings nur, so lange der Schwarm sehr klein ist. Wird die Zahl der Fische die einen Schwarm bilden vergrößert, folgen die Tiere dem Robo-Fisch nur, wenn die von ihm durchgeführte Richtungsänderung sinnvoll ist. Den Schwarm von einer sicheren Futterstelle weg zu führen gelingt schon nicht mehr, wenn der Schwarm eine Größe von circa zehn Tieren hat. Das bedeutet, dass die Fehler einzelner Tiere eine geringere Auswirkung auf den ganzen Schwarm haben, je größer der Schwarm ist.