Archiv der Kategorie: Umweltschutz

Luftschiffe als neue umweltfreundliche Transportvariante?

In Großbritannien wurde ein neues Luftschiff gebaut, dass umweltfreundlich große Lasten transportieren soll. Das Luftschiff ist eine Art Zeppelin, nur um einiges größer, als bisherige Freizeitzeppelins. Bei der offiziellen Vorstellung, durch die Herstellerfirma Hybrid Air Vehicles, erklärte ein Sprecher die Funktionsweise des Luftschiffes, das mit Helium gefüllt wird und in der Lage ist, bis maximal 60 Tonnen zu transportieren. „Airlander“ heißt das neuartige Luftschiff, das mit 91 Metern Länge noch das russische Transportflugzeug „Antonov An-225“ überragt. Der größte Vorteil des „Airlander“ ist sein umweltfreundlicher Betrieb. Lediglich hohe Transportgeschwindigkeiten sind damit nicht möglich. Doch es gibt ausreichend Waren, die nicht innerhalb kürzester Zeit ausgeliefert werden müssen. Ursprünglich war das Luftschiff für das US-Militär bestellt worden. Dieses hatte den Auftrag jedoch kurzfristig storniert. Daraufhin erhielt Hybrid Air Vehicles einen Kredit der Regierung, in Höhe von 2,5 Millionen Pfund, das entspricht rund drei Millionen Euro, und plant jetzt den Bau von hundert weiteren Luftschiffen, die als Transportmittel genutzt werden sollen.

Plastiktütenverbrauch weiterhin rückläufig

Der Verbrauch von Plastiktüten ist in Deutschland seit Jahren rückläufig. Von ehemals sieben Milliarden Plastiktüten, die noch im Jahr 2000 verbraucht wurden, sank die Zahl im letzten Jahr auf sechs Milliarden. Allerdings ist der Rückgang eher der Mehrfachnutzung zu verdanken. So gaben bei einer Befragung 72 Prozent aller Probanden an, ihre Plastiktüten mehrmals zu verwenden. Noch immer liegt der durchschnittliche Pro-Kopf-Verbrauch jedoch bei 76 Tüten jährlich. Nur wenige Verbraucher konnten sich bisher mit der Verwendung von Stofftaschen oder Einkaufsnetzen anfreunden. Das Umweltbundesamt fordert deshalb den Einzelhandel dazu auf, auch andere Tragetaschen anzubieten und Plastiktüten nur noch gegen eine Gebühr anzubieten. Zwar ist dies in Lebensmittelmärkten schon die Regel, doch in vielen anderen Bereichen, wie Elektronik- oder Bekleidungsgeschäften, oder in kleineren Privatläden, werden Plastiktüten noch immer kostenfrei ausgegeben. Problematisch ist der hohe Verbrauch an Plastiktüten nicht nur wegen der damit verbundenen Verschwendung von Erdöl. Noch schlimmer ist, dass die Plastikabfälle zu einem großen Teil zerkleinert im Meer landen, wo sie schon jetzt von Millionen Fischen und andere Meerestieren gefressen werden und über die Nahrungskette auch in unsere Nahrung gelangen.

Bio-Bauer wegen Verweigerung von Chemieeinsatz vor Gericht

Ein französischer Bio-Winzer der sich weigerte, seine Rebstöcke vorbeugend mit Pestiziden zu behandeln, muss sich deshalb jetzt vor Gericht verantworten. Streitpunkt war eine von den Behörden prophylaktisch verordnete Behandlung aller Rebstöcke gegen die sogenannte goldgelbe Vergilbung, die in Weingärten um die Stadt Beaune entdeckt worden war. Diese hoch infektiöse Pflanzenkrankheit befällt vorrangig Wein und führt zum Absterben der Rebstöcke. Um eine Ausbreitung zu verhindern, wurden alle Weinbauern zu einer wirksamen Pestizidbehandlung verpflichtet. Der verklagte Weinbauer hatte sich geweigert, die Auflage der Stadt zu erfüllen, da er seinen Weinanbau bereits seit den 70er Jahren biodynamisch betrieb und weiter betreiben wollte. Auch den Einsatz eines natürlichen Pestizids lehnt er ab. Die Staatsanwaltschaft forderte das Gericht auf, den Winzer zur sofortigen Behandlung seines Weingutes und zu einer Geldstrafe in Höhe von 1000 Euro zu verurteilen. Sie begründete ihren Antrag damit, dass es sich im vorliegenden Fall um eine „tödliche und sehr ansteckende Krankheit handelte“, weswegen die geforderten Maßnahmen verpflichtend sei. „Damit die Behandlung effektiv ist, müssen alle Weinstöcke behandelt worden sein.“ Die Verteidigung argumentierte dagegen, dass bisher keine infizierten Pflanzen im Umfeld des Weingutes gefunden wurden. In der Humanmedizin würde auch niemand auf den Gedanken kommen, jemanden einer „Chemotherapie zu unterziehen, um einen möglichen künftigen Krebs zu verhindern“. Während der Verhandlung demonstrierten hunderte Umweltschützer gegen eine erzwungene Pestizidbehandlung. Das Urteil wird in der ersten Aprilwoche erwartet.

Wilderer: Nashörner müssen umgesiedelt werden

In Südafrika sollen rund 100 Nashörner umgesiedelt werden, um sie vor dem Zugriff von Wilderern zu schützen. Wie die Tierschutzorganisationen ‚Great Plains Conservation‘ und ‚Beyond‘ mitteilten, sollen die Tiere im kommenden Jahr eingefangen und in das Nachbarland Botsuana transportiert werden. Dort können die Nashörner besser von Wilderei-Experten beobachtet und beschützt werden. Außerdem sollen die Tiere nach dem Einfangen mit einem Chip markiert werden, um ihre Bewegungen verfolgen zu können. Die Zahl der noch in freier Wildbahn lebenden Nashörner ist auf 25.000 geschrumpft. Das klingt zwar viel, doch jährlich werden über tausend Tiere von Wilderern, wegen ihres Horns getötet. Die Zahl der illegal erlegten Tiere hat sich damit, trotz weltweiter Aufklärungs- und Schutzbemühungen, im vergangenen Jahr verdoppelt. Schuld daran ist die traditionelle asiatische Medizin, die dem Horn der Tiere eine aphrodisierende Wirkung zuschreibt, obwohl diese Behauptung mehrfach wissenschaftlich widerlegt werden konnte. Das Horn besteht, ebenso wie Fingernägel, nur aus Keratin. Wer glaubt das dieses als Aphrodisiakum wirkt, kann genauso gut an seinen eigenen Fingernägeln kauen, statt der Ausrottung von Nashörnern Vorschub zu leisten.

Kaffeekapseln als Umweltsünde?

Allein aus Kaffeekapseln, die in den vergangenen Jahren wachsende Beliebtheit erlangen, entsteht jährlich rund vier Millionen Kilo Müll. Das Freiberger Öko-Institut, kritisierte zudem, dass für deren Herstellung nicht nur sehr viel Energie nötig ist, sondern vor allem die damit einhergehende extreme Verschwendung von Ressourcen unnötig und problematisch ist. Bei zwei Milliarden verkauften Kaffeekapseln, deren Leergewicht etwa zwei Gramm beträgt, entstehen weitere „Müllberge aus Aluminium und Plastik“, für die es keinen echten Bedarf gibt. Haupthersteller von Kaffeekapseln sind die Konzerne Tchibo und Nespresso. Aufgrund ihres steigenden Erfolges, gibt es aber inzwischen auch immer mehr No-Name-Produkte, die in Konkurrenz zu den Original-Produkten treten und den Verkauf von Kaffee-Kapseln weiter ankurbeln. Tchibo ließ durch einen Sprecher bekannt geben, dass sich das Unternehmen stets bemühe, „den Materialeinsatz zu optimieren und so die Verwertbarkeit der Kapseln weiter zu verbessern“. Auch ein Rückholsystem für verbrauchte Kapseln, ist inzwischen in Arbeit. Kaffeepulver portionsweise abzupacken bleibt jedoch trotzdem eine überflüssige Verschwendung der zur Neige gehenden Ölvorkommen. Zur Last legen kann man den Unternehmen die Kaffeekapselherstellung nicht, da das Ziel der Firmen naturgemäß die Profitmaximierung ist. Die Verantwortung liegt letztlich bei den Verbrauchern, die bisher nicht realisiert zu haben scheinen, welchen Schaden sie mit ihrem Kaufverhalten anrichten.