Polio in Syrien aufgetreten

Das Robert-Koch-Institut hat jetzt davor gewarnt, dass der Polio-Virus, der Kinderlähmung verursacht, durch Flüchtlinge aus Syrien nach Deutschland gelangen kann. Zwar wäre dies theoretisch nicht weiter problematisch, da Kinderlähmung hier erfolgreich ausgerottet wurde, doch die wachsende Zahl der Impfverweigerer, die auch ihren Kindern lebenswichtige Impfungen vorenthalten, gibt Anlass zur Sorge. Am vergangenen Mittwoch wurden von der Weltgesundheitsorganisation im Nordosten Syriens zehn Polio-Fälle und zwölf Verdachtsfälle registriert. Zwar soll der Impfstatus von syrischen Flüchtlingen bei der Einreise geprüft und Impfungen gegebenenfalls nachgeholt werden, doch ein Restrisiko bleibt. Mediziner beklagen, dass die Gefahr der Kinderlähmung vielen Eltern nicht mehr bewusst ist – eine Folge der erfolgreichen Impfungen. Noch liegt die Impfrate in Deutschland bei 95 Prozent, so dass es selbst bei hier auftretenden Polio-Fällen zu keiner großen Epidemie mehr kommen kann. Die nicht geimpften Kinder bleiben allerdings einer Ansteckung schutzlos ausgeliefert, weshalb Impfverweigerer sich gut überlegen sollten, ob sie für ihre, größtenteils auf unhaltbaren Verschwörungstheorien beruhende Impfangst, wirklich ihre Kinder gefährden wollen.

Offshore-Windparks als künstliche Riffe?

Meereswindkraftanlagen produzieren nicht nur Ökostrom, sie können durch ihre stabilen Fundamente im Meer, auch die Artenvielfalt fördern. Das ergab eine aktuelle Untersuchung des Bundesamts für Seeschifffahrt und Hydrographie (Gewässervermessung). Die hauptsächlich aus Beton bestehenden Fundamente bieten künstliche Riffe. Dort können sich zuerst Algen, Wassermoose und in ihrem Gefolge Muscheln, Seesterne, Seeanemonen und Fische ansiedeln. Die vor dem Bau der ersten Offshore-Windkraftanlagen befürchtete Gefahr für Wassersäugetiere und Vögel, hat sich dagegen nicht bestätigt. „Die Bewegungen und Beleuchtungen der Windenergieanlagen scheinen die Vögel zu verscheuchen. Das senkt das Kollisionsrisiko erheblich“, erklärt ein Sprecher des Seeschifffahrtamtes. Dafür war der Windpark „Alpha Ventus“, 45 Kilometer vor Borkum und seine Auswirkungen auf das Ökosystem untersucht worden. Er ist der erste in Deutschland betriebene Offshore-Windpark, der seit 2010 Strom produziert. Inzwischen wurden über zehn weitere Windparks in Bau oder Betrieb genommen und 30 weitere genehmigt. Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie hat dabei die Aufgabe, die Umweltschutzmaßnahmen zu überwachen.

Klimaerwärmung gefährdet Polardorsch

Die globale Klimaerwärmung zeigt immer häufiger Verhaltensänderungen bei Wildtieren. Eine Untersuchung des Alfred-Wegener-Instituts für Polar- und Meeresforschung wies jetzt nach, dass der Atlantische Kabeljau, aufgrund der steigenden Wassertemperaturen, in die Arktis ausgewichen ist und dort die Population seines nahen Verwandten, den Polardorsch bedroht. Messungen zeigten, dass immer größere Mengen des wärmeren Atlantik-Wassers bis zur Nord-Küste der Spitzberge vordringt und sich dort mit den normalerweise kalten Wassermassen aus der Barentssee vermischt und diese aufheizt. Für den da vorkommenden Polardorsch wird es dann zu warm und im Gegensatz zum Atlantischen Kabeljau, hat der Polardorsch keine Möglichkeiten, in andere Gefilde auszuweichen. Die Biologen befürchten, dass der besser an die Wasserqualität angepassten Kabeljau den Polardorsch im Laufe weniger Jahre verdrängen wird. Das hätte für das gesamte arktische Ökosystem Auswirkungen, da der Polardorsch eine wichtige Rolle im Nahrungskreislauf der Arktis spielt, von dem fast alle hier lebenden Tierarten abhängig sind.

Taifun zieht Richtung Fukushima

Die japanische Wetterbehörde warnt aktuell vor einem der schwersten Tropenstürme, der letzten zehn Jahre. Auch Fukushima und das dort bereits schwer beschädigte Atomkraftwerk, liegt auf dem prognostizierten Weg des Taifuns. Am Mittwochvormittag wird der Sturm die Landeshauptstadt Tokio erreicht haben und im Laufe das Tages bis nach Fukushima vordringen. Wegen der erwarteten Sturmböen und sintflutartigen Regenfälle, wurden bereits 350 Inlands- und Langstreckenflüge gestrichen. Auch Hochgeschwindigkeitszüge haben für das betroffene Gebiet ein Fahrverbot. Privaten Autofahrern rät die Behörde, ihr Fahrzeug an diesem Tag nicht zu benutzen. Etliche Betriebe schlossen sogar ihre Pforten, um eine Gefährdung der Angestellten zu vermeiden. Die größte Sorge macht jedoch das 2011 bei einem Erdbeben, durch welches zudem ein Tsunami ausgelöst wurde, havarierte Atomkraftwerk in Fukushima. Damals wurde die Kühlung für mehrere Tage unterbrochen, wodurch es zu einer Kernschmelze kam, deren Folgen noch immer nicht abzusehen sind. Erst vor wenigen Tagen musste die japanische Regierung die Organisation der Sicherung des Kraftwerkes übernehmen, da es unter dem Betreiber Tepco regelmäßig zu Sicherheitslecks kam. Ein Sprecher des Unternehmens versicherte zwar, das Vorkehrungen zum Schutz der beschädigten Reaktoren und der Tanks mit dem radioaktiven Wasser getroffen worden seien und keine Gefahr bestünde, doch die Vorfälle der Vergangenheit lassen befürchten, dass es reine Glücksache ist, ob der Sturm die Schäden im Atomkraftwerk Fukushima verschlimmern wird, oder nicht.

Neue Ölbohrungen im Amazonas-Gebiet genehmigt

Ecuadors Parlament hat die stark umstrittenen Ölbohrungen im Yasuni-Nationalpark genehmigt. Nur 25 der 133 Abgeordneten stimmten, trotz der nationalen und internationalen Proteste, gegen das Ölprojekt. Rund 920 Millionen Barrel Öl werden im Gebiet des Amazonas-Nationalparks vermutet. Das entspräche einem Fünftel der gesamten Rohölreserven des Landes. Damit könnte Ecuador rund 19 Milliarden US-Dollar (fast 14 Milliarden Euro) einnehmen. Im Amazonas-Gebiet leben mehrere Indianerstämme. Die Ureinwohner und Umweltschützer forderten eine Volksabstimmung, die jedoch von der Regierung verweigert wurde. Schon im August hatte Präsident Rafael Correa bekannt gegeben, die Ölbohrung zu genehmigen. 2007 war das Ölprojekt erstmals im Gespräch. Damals einigten sich die Regierung mit den Gegnern des Projekts darauf, dass auf die Ölforderung verzichtet wird, wenn die internationale Gemeinschaft als Ausgleich 3,6 Milliarden US-Dollar bezahlt. Trotz Zusage, kam nur ein Bruchteil der vereinbarten Summe zusammen und wie Präsident Correa erklärte, ist das Geld dringend nötig, um die Armut im Land zu bekämpfen. Ecuador ist das viertärmste Land Südamerikas.