Sachstandsbericht zum Klimawandel veröffentlicht

Der Sachstandbericht des Weltklimarats (IPCC) warnt davor, dass der Klimawandel das Risiko für Konflikte drastisch erhöht. Der Grund dafür ist die Verschärfung lebensfeindlicher Wetterphänomene, wie Dürren oder Überflutungen. Diese verursachen Obdachlosigkeit und Hungersnöte in großem Maßstab, in deren Folge kriegerische Auseinandersetzungen zu erwarten sind. Je höher die durchschnittlichen globalen Temperaturen ausfallen, umso höher ist auch das Kriegsrisiko. Damit verursacht der weiter ungebremste CO2-Ausstoß Schäden in Billionenhöhe – weit mehr, als beispielsweise die Umstellung auf alternative Energiegewinnung kosten würde. Die Folgen dieser derzeitigen Kurzsichtigkeit der Regierungen aller Länder, wird sie und uns in wenigen Jahrzehnten schwer zu schaffen machen. Schon ein durchschnittlicher Temperaturanstieg von zwei Grad wird bis zu zwei Prozent der gesamten Weltwirtschaftsleistung vernichten. Ein Anstieg um vier Grad hätte, so die Experten, desaströse Folgen. Während in schon jetzt eher trockenen Gebieten die Zahl der Dürren steigen wird, müssen Europa und Asien, noch in diesem Jahrhundert, mit einem höheren Überflutungsrisiko rechnen. Beides wird ursächlich für geringere landwirtschaftliche Erträge sorgen, was Armut und damit einhergehend, durch Mangel bedingte Gesundheitsgefährdung ganzer Bevölkerungsschichten nach sich zieht. Die Klimaexperten des IPCC glauben, dass es noch nicht zu spät zum Handeln ist. Doch nur ein sehr schneller und umfangreicher Maßnahmekatalog kann die Gefahr der Klimaerwärmung noch stoppen. Zwar hat schon der 2007 zuletzt vorgelegte Sachstandsbericht des Klimarats das Bewusstsein für die Gefahren der Erderwärmung geschärft, doch noch immer sind die wenigsten Regierungen bereit, ernsthaft etwas dagegen zu unternehmen.

Schluss mit der Krokodiljagd

Die australische Regierung hat die Krokodiljagd für Touristen verboten. Als Begründung gab die Regierung an, kommerzielle Jagdveranstaltungen förderten „grausames und unmenschliches“ Verhalten. Deshalb, so der australische Umweltminister Greg Hunt, würden zukünftig die Angebote reicher Großtierjäger abgelehnt werden. Diese kommen immer dann zu hunderten, wenn vor allem in den nördlichen Provinzen Australiens, eine der regelmäßig stattfindenden Safaris auf Leistenkrokodile beginnt. Leistenkrokodile sind die weltweit größte Krokodilart. Sie können sowohl im Salz- als auch im Süßwasser leben. In der Vergangenheit kam es verstärkt zu Angriffen auf Menschen, weshalb ihre Zahl dezimiert werden soll. Die Jagd auf Leistenkrokodile ist in Australien sehr umstritten. Während sich viele Menschen in den ländlichen Gebieten vor unerwarteten Angriffen der Tiere fürchten und ihre Bejagung begrüßen, wird diese von Tierschützern abgelehnt. Die Safaris sollen einerseits die Population der Tiere einschränken und andererseits auch zusätzliche Einnahmen bringen, wovon vorrangig die ärmere Bevölkerung profitiert. Entsprechend wütend reagierten die Menschen auf die Ankündigung der Regierung, den Jagdtourismus zu unterbinden. Bess Price, der für die Jagd zuständige Ressortminister des Norther Territory, kritisierte die Pläne der Regierung und forderte den Minister auf, die betroffenen „Leute vor Ort“ anzuhören. In Australien leben aktuell rund 150.000 Leistenkrokodile. Sie können bis zu sieben Metern Länge erreichen.

Ramsauer will Fracking nutzen

Angesichts der Krim-Krise und der damit verbundenen Probleme der Abhängigkeit Deutschlands von russischen Öl- und Gasimporten, forderte der Vorsitzende des Wirtschaftsausschusses im Bundestag, Peter Ramsauer (CSU), die umstrittene Fracking-Technologie nicht zu verwerfen. Er sprach sich dafür aus, das Deutschland die Debatte um die Schiefergasförderung, die erst vor wenigen Monaten ad acta gelegt wurde, wieder eröffnet. Das die Kanzlerin Angela Merkel aktuell den Gasimport aus den USA forciert, sieht Ramsauer als ein „klares Ja zur Schiefergasförderung“, da diese in den USA sehr verbreitet ist. Mit den Importen stelle sich die Frage; „warum wir nicht gleich auf heimische Ressourcen setzen“. Ramsauer kritisiert, dass wir das Gas auch nicht importieren dürften, wenn es „Gift wäre“. Natürlich ist Schiefergas kein „Gift“, allerdings vergiftet die Fracking-Methode, die für den Abbau genutzt wird, immer wieder das Grundwasser in und um die Förderstellen. Anwohner, die in den USA gegen umweltschädliche Praktiken großer Wirtschaftsunternehmen kaum eine Chance haben, leiden gehäuft unter vergiftetem Trinkwasser. Die Auswirkungen sind teilweise so schwerwiegend, dass das mit Gas vermischte Wasser brennbar ist und direkt am Wasserhahn angezündet werden kann. Die Menschen der betroffenen Gemeinden sind lebenslang auf mobile Wasserlieferungen angewiesen. Kurzfristig mag die Schiefergasförderung, vor allem für die Betreiber, lukrativ erscheinen. Langfristig jedoch bleiben, wie schon bei der Erzeugung von Atomstrom, die Steuerzahler auf den gravierenden Folgeschäden sitzen. Fracking ist eine Gasfördermethode, bei der mit hohem Druck ein Gemisch aus Chemikalien und Wasser das Schiefergestein unterirdisch gesprengt wird, so dass das darin enthaltene Erdgas abgepumpt werden kann. Das verwendete giftige Wasser gelangt auf diese Art jedoch in das Grundwasser und kann sich dort unkontrolliert verbreiten. Bisher gibt es keine Möglichkeit, diese Vergiftung zu unterbinden.

USA planen Verringerung der Methangasemission

In den USA werden neun Prozent der weltweit entstehenden Methangasemissionen produziert. Um diese zu senken, hat die US-Regierung jetzt ein entsprechendes Konzept vorgelegt. Dieses sieht vor, über einen mehrjährigen Zeitraum, in Zusammenarbeit mit den größten Methangas produzierenden Unternehmen, gezielt neue Verordnungen zu erlassen. Das meiste Methangas entsteht in landwirtschaftlichen Betrieben. Deshalb sollen die ersten Senkungspläne auch die Milchindustrie betreffen. Bis zum Juni rechnet die Regierung mit der Vorlage einer freiwilligen Verpflichtung der Milchindustrie, die Methanemissionen innerhalb der nächsten sechs Jahre um 25 Prozent zu senken. Das kann erreicht werden, indem das bei der Rinderhaltung anfallende Gas mittels noch nicht näher benannter Systeme, aufgearbeitet wird. Methangasemissionen haben, im Vergleich mit Kohlendioxid, eine um das 20-fache höhere Auswirkung auf das Klima. Nach China wird in den USA das meiste Methangas ausgestoßen. Die Reduzierung der Methangasemission ist Teil des Ziels der Regierung, den Ausstoß klimaschädigender Gase bis 2030 um drei Milliarden Tonnen zu verringern.

In Deutschland wird es immer wärmer

In den letzten dreißig Jahren, seit Beginn der Achtziger Jahre, war das Klima auf der Nordhalbkugel so warm, wie seit 1400 Jahren nicht mehr. Das ermittelte der Deutsche Wetterdienst, bei der Auswertung aller bekannten Wetterdaten. Dementsprechend nicht überraschend, war das vergangene Jahr ebenfalls um ein halbes Grad wärmer, als anhand der Durchschnittstemperatur der letzten Jahrhunderte zu erwarten gewesen wäre. Tatsächlich ist 2013 eines der zehn wärmsten Jahre, seit 1850 gewesen. Vor allem der milde Winter erhöhte die Durchschnittstemperatur merklich. Auf der Klimapressekonferenz berichtete der Deutsche Wetterdienst außerdem, dass sich die Durchschnittstemperatur Deutschlands, seit Beginn der Aufzeichnungen vor 132 Jahren, um 1,2 Grad erhöht hat. Er warnte, dass ein Ende des Temperaturanstiegs nicht erkennbar ist und die Folgen bei der Zukunftsplanung mit einkalkuliert werden müssten. Dazu zählen beispielsweise längere Zeiten großer Trockenheit im Sommer und eine Niederschlagszunahme im Herbst und Winter. So stieg der jährliche Niederschlag seit 1881 um fast zehn Prozent, während er gleichzeitig in den Sommermonaten um 1,2 Prozent sank. Das spiegelt sich auch in den globalen Wetterphänomenen wieder. In trockenen Gebieten gibt es immer weniger Niederschlag, während feuchte Regionen unter noch stärkeren Niederschlägen zu leiden haben. Beides ist für die jeweilige Bevölkerung verheerend. „Die beobachteten Trends beim Niederschlag und den Extremen machen eines sehr klar: Politik, Gesellschaft und Klimaforschung müssen sich mit diesem Aspekt der Klimaveränderung intensiver auseinandersetzen als bisher“, erläutert Paul Becker, der Vizepräsident des Deutschen Wetterdienstes.