Ein neuer Weltrekord für Elektrofahrzeuge wurde jetzt in Deutschland aufgestellt. Erstmals ist ein wirklich als Alltagstauglich einzustufendes Elektroauto von München nach Berlin gefahren, ohne einen Ladestopp einlegen zu müssen. Dabei kam es streckenweise auf ein Tempo von 130 Km/h. Sieben Stunden brauchte das Fahrzeug für die 605 Kilometer. Die lange Strecke war durch eine neue Akkutechnik ermöglicht worden, teilten das Technologieunternehmen DBM Energy und der Stromanbieter lekker Energie mit. Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) lobte die Leistung der Ingenieure und bezeichnete sie als technologischen Sprung nach vorn. Bisher kamen Elektroautos mit einer Batterieladung nur 60 bis 70 Kilometer weit. Das Fahrzeug ist wie ein gewöhnliches Auto ausgestattet. Es hat vier Sitze, einen freien Kofferraum und Klimaanlage. Entscheidend für den Erfolg im Verkauf der Elektroautos wird jetzt sein, zu welchem Preis diese angeboten werden können.
Wieder neue Arten im Amazonas-Gebiet entdeckt
Das Gebiet um den Amazonas ist der wohl Artenreichste Landstrich der Welt. Hohe Feuchtigkeit gepaart mit Wärme sorgen hier für ideale Lebensbedingungen der Tiere und Pflanzen. Da große Teile des Amazonas-Gebietes noch immer nicht gänzlich erforscht sind, finden Wissenschaftler immer wieder neue Tier- und Pflanzenpopulationen. Allein in den vergangenen zehn Jahren wurden mehr als 12.000 neue Tiere und Pflanzenarten entdeckt. Bei der in Japan stattfindenden Artenschutzkonferenz konnten einige von ihnen jetzt vorgestellt werden. Insgesamt fanden die Biologen hier 637 neue Pflanzen, 257 Fische, 216 Amphibien, 55 Reptilien, 16 Vögel und sogar 39 unbekannte Säugetierarten. 12.000 neue Arten in zehn Jahren bedeutet, dass hier aller drei Tage ein neues Tier oder eine neue Pflanze entdeckt wird. „Der Bericht macht deutlich, dass wir noch viel mehr zu verlieren haben, als sich in Zahlen und Fakten darstellen lässt“, befürchtet Roberto Maldonado, der als Amazonas-Experte beim WWF in Deutschland arbeitet. In den vergangenen Jahren wurden bereits siebzehn Prozent der gesamten Fläche des Amazona-Gebiets zerstört. Das ist besonders tragisch, weil hier nicht nur eine unermesslich hohe Zahl an Tieren leben, sondern das Gebiet auch als wichtiger Stabilisator des Weltklimas fungiert.
Verzögerung des Stromnetzausbaus gefährdet Ökoenergie-Branche
Damit der an der Küste mit Windenergie erzeugte Strom in ganz Deutschland zur Verfügung stehen kann, sind mehr und flexiblere Stromnetze nötig, da bei der Einspeisung erneuerbarer Energien immer wieder naturbedingte Schwankungen der erzeugten Strommenge auftreten.
Diese Stromnetze sind allerdings noch lange nicht in ausreichender Menge vorhanden. Das Problem beim Ausbau der Netze ist nicht nur die Finanzierung, die sich die Stromanbieter gern vom Staat bezahlen lassen, sondern auch die Weigerung immer mehr Menschen, weitere Hochspannungsleitungen in ihren Wohngegenden zu akzeptieren. Grund ist die Angst vor den Magnetfeldern, die im Umfeld der Hochspannungsleitungen erzeugt werden und nach verschiedenen, jedoch nicht einvernehmlichen Studien, Krebserregend sein und das Risiko für eine Alzheimererkrankung erhöhen sollen. Deshalb stellen sich immer häufiger Bürgerinitiativen gegen einen geplanten Netzausbau. Nach Schätzung der Deutschen Energieagentur benötigt Deutschland noch 3500 Kilometer neue Netze, von denen bisher erst 90 Kilometer gebaut worden. Jetzt fürchtet vor allem die Ökoenergie-Branche um ihre Zukunft, da bei aktueller Stromnetzsituation die großen Energieunternehmen, denen die meisten Stromnetze gehören, das Recht haben, diese für die Einspeisung erneuerbarer Energien zu sperren, so lange die Stromnetze qualitativ nicht in der Lage sind die Schwankungen auszugleichen und somit die Netzstabilität nicht gewährleistet werden kann.
Cholera in Haiti
Nach den verheerenden Überschwemmungen und Erdbeben, haben die Menschen Haitis jetzt mit einer Seuche zu kämpfen, die oft Infolge solch schwerer Umweltkatastrophen auftritt; die Cholera. Bereits 140 Menschen sind in den vergangenen Wochen daran verstorben, über 1500 weitere Fälle von Erkrankten wurden registriert. Cholera ist vor allem deshalb so gefährlich, weil Menschen die sich damit infizieren, oft schon innerhalb weniger Stunden dehydrieren, und an einem Kreislaufkollaps oder Nierenversagen sterben. Besonders Kinder sind durch ihre geringere Größe besonders gefährdet. Ihr Immunsystem ist auch noch nicht erfahren genug, um schnell Abwehrkräfte gegen die Krankheit generieren zu können. Übertragen wird der Cholera-Erreger durch verschmutztes Trinkwasser. Das Erdbeben und die Überschwemmungen haben große Teile des Abwassersystems zerstört, so dass in vielen Gebieten Abwässer das Trinkwasser kontaminiert. Die Behörden von Haiti verweigern aktuell genaue Informationen, denn Cholera-Erkrankungen in diesem Ausmaß sind auch ein Eingeständnis dafür, dass der Staat nicht in der Lage ist das wichtigste Grundnahrungsmittel in gesundheitlich unbedenklicher Qualität zur Verfügung zu stellen.
Bei der AKW-Sicherheit gibt es erhebliche Zweifel
Wie sich auf dem Umweltausschuss nun herausstellte gibt es ausreichende Zweifel für eine AKW-Laufzeitverlängerung, wenn man an die Sicherheit denkt. Mehrere Sachverständige kamen zu dem Entschluss, dass eine vollständige Behebung der Mängel bei einem alten Kraftwerk wie beispielsweise Biblis A in Hessen nicht gelingen werde. Geophysiker Lothar Hahn erläuterte am Donnerstag bei einer Anhörung zur anstehenden Änderung des Atomgesetzes, worüber der Bundestag am 28. Oktober entscheiden will. Das Gesetz soll vom 1. Januar 2011 an gelten und sieht durchschnittlich zwölf Jahre längere Laufzeiten vor. Hahn kritisierte, dass bereits durch den rot-grünen Atomausstieg wichtige Nachrüstungen ausgeblieben sind. Er betonte, dass eine effiziente Nachrüstung und den Austausch bestimmter Teile, Atomkraftwerke durchaus noch 40 Jahre länger laufen könnten. Doch bei Biblis A könnten nur einzelne Maßnahmen ergriffen werden, nachdem hier eine mehrjährige Nachrüstdauer erforderlich wäre. Dieses Kraftwerk solle aber nun weitere acht Jahre laufen. Doch es gibt auch andere Meinungen zu den Sicherheitsstandards. Zwei Experten von Union und FDP betonten, dass es durch längere AKW-Laufzeiten keinerlei Sicherheitsbedenken gebe. Die Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), Hildegard Müller, betonte: „Die Störfall-Debatte wird unredlich geführt.“ Die deutschen Kernkraftwerke erfüllen weltweit die höchsten Sicherheitsrichtlinien.
Umweltminister Norbert Röttgen besteht weiterhin auf Schaffung von mehr Sicherheit, wie zum Beispiel die Absicherung gegen Terroranschläge mit Passagierflugzeugen. SPD-Fraktionsvize Ulrich Kelber bilanzierte angesichts der Ausführungen: „Die ältesten Atomkraftwerke sind nicht mehr voll nachrüstbar, wichtige Sicherheitselemente werden dauerhaft fehlen“. Die neue Sicherheitskategorie im Atomrecht mit dem Paragrafen 7d werde zudem keine zusätzliche Sicherheit schaffen. Doch Union und FDP sind sich einig. Hier wird auf jeden Fall gegen unsere Sicherheit entschieden.
