Archiv der Kategorie: Aktuelles

Russland will Leoparden auswildern

Die russische Regierung gab die Planung eines Naturschutzprojektes bekannt, in dessen Rahmen auch Leoparden ausgewildert werden sollen. So soll nach der Winter-Olympiade bei Sotchi, im Umfeld der neu errichteten Sportanlagen, eine neue Leoparden-Population entstehen. Das Gelände eignet sich, nach Ansicht der Regierung, besonders gut dafür, da sich durch den Bau der Sportanlagen die Umweltsituation verbessert haben soll. Derzeit gibt es, nördlich von Sotchi, eine Aufzuchtstation für Wildkatzen, innerhalb des dort bestehenden Naturreservates. Umweltschützer teilen den Optimismus der Regierung jedoch nicht und kritisieren, dass der Bau der Olympia-Sportanlagen „irreversible Schäden“ an der Umgebung verursacht habe. Persische Leoparden, die früher in dieser Gegend lebten und seit den Fünfziger Jahren als ausgestorben gelten, werden seit einigen Jahren in der Aufzuchtstation gezüchtet. Dafür erhielt Russland mehrere Leoparden-Pärchen aus dem Iran, Turkmenistan und Portugal. Kritiker befürchten allerdings, dass die Entscheidung der Regierung weniger aufgrund der tatsächlichen Rahmenbedingungen des Geländes, sondern auf Wunsch von Präsident Putin hin erfolgte. Putin präsentiert sich gern als starker Mann und Jäger und veröffentlicht regelmäßig Fotos, die ihn mit großen Wildtieren, wie Eisbären oder Tigern zeigen.

Kaffeekapseln als Umweltsünde?

Allein aus Kaffeekapseln, die in den vergangenen Jahren wachsende Beliebtheit erlangen, entsteht jährlich rund vier Millionen Kilo Müll. Das Freiberger Öko-Institut, kritisierte zudem, dass für deren Herstellung nicht nur sehr viel Energie nötig ist, sondern vor allem die damit einhergehende extreme Verschwendung von Ressourcen unnötig und problematisch ist. Bei zwei Milliarden verkauften Kaffeekapseln, deren Leergewicht etwa zwei Gramm beträgt, entstehen weitere „Müllberge aus Aluminium und Plastik“, für die es keinen echten Bedarf gibt. Haupthersteller von Kaffeekapseln sind die Konzerne Tchibo und Nespresso. Aufgrund ihres steigenden Erfolges, gibt es aber inzwischen auch immer mehr No-Name-Produkte, die in Konkurrenz zu den Original-Produkten treten und den Verkauf von Kaffee-Kapseln weiter ankurbeln. Tchibo ließ durch einen Sprecher bekannt geben, dass sich das Unternehmen stets bemühe, „den Materialeinsatz zu optimieren und so die Verwertbarkeit der Kapseln weiter zu verbessern“. Auch ein Rückholsystem für verbrauchte Kapseln, ist inzwischen in Arbeit. Kaffeepulver portionsweise abzupacken bleibt jedoch trotzdem eine überflüssige Verschwendung der zur Neige gehenden Ölvorkommen. Zur Last legen kann man den Unternehmen die Kaffeekapselherstellung nicht, da das Ziel der Firmen naturgemäß die Profitmaximierung ist. Die Verantwortung liegt letztlich bei den Verbrauchern, die bisher nicht realisiert zu haben scheinen, welchen Schaden sie mit ihrem Kaufverhalten anrichten.

Gefahr durch Hormonbehandlung in der Schweinezucht

Der Bund für Umwelt und Naturschutz in Deutschland (BUND) weist erneut auf die Gefahren der Hormonnutzung in der Tierzucht hin und fordert ein Hormonverbot für gesunde Schweine. „Der Hormoneinsatz muss auf kranke Tiere begrenzt werden und darf nicht zur Leistungssteigerung eingesetzt werden“, erklärt Hubert Weiger, der BUND-Vorsitzende, bei der Veröffentlichung einer neuen Studie. Diese belegt, dass trotz der erheblichen Gesundheitsgefährdung, Hormone noch immer landesweit in der Ferkelzucht eingesetzt werden, um die Zyklen der Muttertiere zeitlich anzugleichen. Der Zweck dieser unnötigen Behandlung ist es, die Muttersäue gleichzeitig befruchten zu können, was den Arbeitsaufwand verringert. Zusätzlich erhöht sich dadurch die Anzahl der geborenen Ferkel. Nicht nur die Tiere leiden unter den übermäßig hohen Nachwuchszahlen. Die größte Gefahr, der routinemäßig verwendeten Hormone, besteht für die Verbraucher. Die Hormone belasten uns nicht nur durch das Fleisch. Auch über die Gülle gelangen die Hormone in das Grundwasser. Messungen des Trinkwassers zeigen ständig steigende Hormonkonzentrationen an, die genitale Fehlbildungen, Brustkrebs und eine Verringerung der männlichen Fruchtbarkeit verursachen. Deshalb fordert die Naturschutzorganisation das Landwirtschaftsministerium auf, die aktuelle Agrarpolitik zu reformieren. Dafür müsse „dieser tier- und umweltschädlichen Praxis“ schleunigst „ein Riegel“ vorgeschoben werden.

PFTBA – Neues Treibhausgas entdeckt

Kanadische Wissenschaftler konnten in der Erdatmosphäre ein weiteres Gas nachweisen, dass mitverantwortlich ist, für die Zerstörung des Ozons. Dabei handelt es sich um Perfluortributylamin (PFTBA), das beispielsweise in der Elektroindustrie eingesetzt wird. Perfluortributylamin ist, nach Angaben der Forscher der Universität Toronto, in der Erdatmosphäre extrem lange haltbar, weshalb es besonders schädlich für die Ozonschicht ist und einen großen Anteil am Treibhauseffekt hat. Dazu kommt, dass bis jetzt noch keine Substanz gefunden wurde, mit der das Gas neutralisiert werden kann. Cora Young, eine der an der Untersuchung beteiligten Chemikerinnen erklärte, dass jedes einzelne PFTBA-Molekül die Erdatmosphäre ebenso schädigt, wie 7100 CO²-Moleküle. Kohlendioxid (CO²) ist das bekannteste Treibhausgas, dessen Reduzierung das derzeitige globale Hauptziel, im Kampf um die Verminderung der Erderwärmung ist. Jetzt soll in einer detaillierten Untersuchung die Auswirkung des neu entdeckten Treibhausgases ermittelt werden. Die Forscher warnen jedoch bereits davor, dessen großen Effekt auf das Klima zu unterschätzen.

Okapis drohen auszusterben

Auch Okapis sind mittlerweile vom Aussterben bedroht. Die Population der in den Regenwäldern des Kongo lebenden, giraffenartigen und friedlichen Pflanzenfresser, ist vor allem durch die Abholzung seines angestammten Lebensraums, durch illegalen Erzabbau und durch Wilderei, in den letzten Jahren stark geschrumpft. Wie die Naturschutzunion IUCN in Genf mitteilte, musste das Okapi deshalb jetzt in die Rote Liste stark gefährdeter Tierarten aufgenommen werden. Erschwerend kommt hinzu, dass wegen der großen Armut in der Demokratischen Republik Kongo, Okapis sogar wegen ihres Fleisches gejagt werden, wie die Expertin von IUCN, Noelle Kumpel erklärte. Demnach hängt das Überleben der Art auch davon ab, ob es der Regierung des Landes gelingen wird, zeitnah die Lebensbedingungen für die Bevölkerung drastisch zu verbessern. Bei der Aktualisierung der Roten Liste musste noch eine weitere Vogelart, der Sarothurura ayresi, eine Rallenart, hinzugefügt werden. Verbessert hat sich dafür die Chance für Lederschildkröten und zwei Albatros-Arten, deren Bestand sich in den vergangenen Jahren leicht erholen konnte. Die Gesamtzahl der vom Aussterben bedrohten Tierarten ist jedoch, auch im letzten Jahr, weiter gestiegen.