Archiv der Kategorie: Aktuelles

Taifun zieht Richtung Fukushima

Die japanische Wetterbehörde warnt aktuell vor einem der schwersten Tropenstürme, der letzten zehn Jahre. Auch Fukushima und das dort bereits schwer beschädigte Atomkraftwerk, liegt auf dem prognostizierten Weg des Taifuns. Am Mittwochvormittag wird der Sturm die Landeshauptstadt Tokio erreicht haben und im Laufe das Tages bis nach Fukushima vordringen. Wegen der erwarteten Sturmböen und sintflutartigen Regenfälle, wurden bereits 350 Inlands- und Langstreckenflüge gestrichen. Auch Hochgeschwindigkeitszüge haben für das betroffene Gebiet ein Fahrverbot. Privaten Autofahrern rät die Behörde, ihr Fahrzeug an diesem Tag nicht zu benutzen. Etliche Betriebe schlossen sogar ihre Pforten, um eine Gefährdung der Angestellten zu vermeiden. Die größte Sorge macht jedoch das 2011 bei einem Erdbeben, durch welches zudem ein Tsunami ausgelöst wurde, havarierte Atomkraftwerk in Fukushima. Damals wurde die Kühlung für mehrere Tage unterbrochen, wodurch es zu einer Kernschmelze kam, deren Folgen noch immer nicht abzusehen sind. Erst vor wenigen Tagen musste die japanische Regierung die Organisation der Sicherung des Kraftwerkes übernehmen, da es unter dem Betreiber Tepco regelmäßig zu Sicherheitslecks kam. Ein Sprecher des Unternehmens versicherte zwar, das Vorkehrungen zum Schutz der beschädigten Reaktoren und der Tanks mit dem radioaktiven Wasser getroffen worden seien und keine Gefahr bestünde, doch die Vorfälle der Vergangenheit lassen befürchten, dass es reine Glücksache ist, ob der Sturm die Schäden im Atomkraftwerk Fukushima verschlimmern wird, oder nicht.

Neue Ölbohrungen im Amazonas-Gebiet genehmigt

Ecuadors Parlament hat die stark umstrittenen Ölbohrungen im Yasuni-Nationalpark genehmigt. Nur 25 der 133 Abgeordneten stimmten, trotz der nationalen und internationalen Proteste, gegen das Ölprojekt. Rund 920 Millionen Barrel Öl werden im Gebiet des Amazonas-Nationalparks vermutet. Das entspräche einem Fünftel der gesamten Rohölreserven des Landes. Damit könnte Ecuador rund 19 Milliarden US-Dollar (fast 14 Milliarden Euro) einnehmen. Im Amazonas-Gebiet leben mehrere Indianerstämme. Die Ureinwohner und Umweltschützer forderten eine Volksabstimmung, die jedoch von der Regierung verweigert wurde. Schon im August hatte Präsident Rafael Correa bekannt gegeben, die Ölbohrung zu genehmigen. 2007 war das Ölprojekt erstmals im Gespräch. Damals einigten sich die Regierung mit den Gegnern des Projekts darauf, dass auf die Ölforderung verzichtet wird, wenn die internationale Gemeinschaft als Ausgleich 3,6 Milliarden US-Dollar bezahlt. Trotz Zusage, kam nur ein Bruchteil der vereinbarten Summe zusammen und wie Präsident Correa erklärte, ist das Geld dringend nötig, um die Armut im Land zu bekämpfen. Ecuador ist das viertärmste Land Südamerikas.

Verbrauchen kaufen öfter höherwertige Lebensmittel

Verbraucher kaufen verstärkt hochwertigere Lebensmittel, als früher. Um rund 18 Prozent stieg in den letzten sechs Jahren die Zahl der Käufer, die sich beim Einkauf ihrer Nahrungsmittel an „Nachhaltigkeit und Genuss orientieren“, wie die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK), im Auftrag der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE) ermittelte. Etwa 16 Prozent, gibt diese Käufergruppe mehr aus, als andere Verbraucher. Für Obst und Gemüse stiegen die Ausgaben sogar um 59 Prozent. Auch auf ethische Kriterien wird inzwischen stärker geachtet. Im Vergleich mit 2007 konnten Händler von „Fair-Trade“-Produkten einen Umsatzzuwachs von 20 Prozent verzeichnen. Als Bioprodukte ausgewiesene Waren, erzielten im gleichen Zeitraum einen Umsatzschub von 9,1 Prozent. Auf das veränderte Kaufverhalten, so die Prognose der Studienautoren, wird sich auch der Lebensmittelmarkt, durch ein breiteres Angebot, einstellen. Darin sieht die GfK auch eine große Chance für den Arbeitsmarkt bzw. „wichtige neue Wertschöpfungspotenziale und Marktchancen“. Dafür sei es allerdings unabdingbar, dass es den Herstellern gelingt, glaubwürdig die gute Qualität ihrer Waren vermitteln zu können.

Das Bevölkerungswachstum geht rasant weiter

Einer aktuellen Extrapolation des französischen Demografieforschungsinstituts Ined zufolge, werden im Jahr 2050 bereits 9,7 Milliarden Menschen auf der Welt leben. Derzeit sind es rund 7,1 Milliarde. Bis zum Ende des Jahrhunderts wird die Zahl bereits auf 11 Milliarden gestiegen sein, wenn nicht vorher Möglichkeiten entwickelt werden, um das rasante Bevölkerungswachstum zu bremsen. Das aktuell bevölkerungsreichste Land ist China, mit 1,3 Milliarden Menschen. Entgegen früherer Befürchtungen, wird die Zahl vermutlich stagnieren. Das liegt einerseits an der strengen Geburtenkontrolle, die nur ein Kind pro Paar erlauben. Zwar sind Sondergenehmigungen möglich, doch diese sind teuer. Dazu kommt, dass sich mit dem Wirtschaftswachstum auch die Lebensbedingungen in China verbessern und die Erfahrungen in Europa und Amerika zeigen, dass die Geburtenrate parallel zum steigenden Lebensstandard sinkt. Dagegen wird für Indien, das derzeit eine Bevölkerung von 1,2 Millionen aufweist, bis 2050 eine Steigerung auf 1,6 Milliarden erwartet. Für Afrika, mit aktuell 1,1 Milliarden Menschen, errechneten die Demografen sogar eine Verdoppelung, auf 2,5 Milliarden Einwohner. Dort liegt die Geburtenrate bei durchschnittlich 4,8 Kindern, pro Frau – der globale Durchschnitt dagegen nur bei 2,5. Die staatliche Geburtenkontrolle Chinas wird von Menschenrechtlern oft kritisiert. Allerdings ist sie auch erfolgreich und nichts zu tun, wird die humanitären Probleme nur verlagern, nicht lösen.

Eine Maut kommt sicher

Bedauerlich, aber es ist wohl nur noch eine Frage der Zeit, bis die bereits seit Monaten diskutierte Maut beschlossen wird. War während der Wahl nur eine Maut für ausländische Fahrzeuge im Gespräch, fordert inzwischen der Städte- und Gemeindebund eine Ausweitung der Lkw-Maut auf alle Straßen. Mit den Mehreinnahmen sollen marode Straßen und Brücken saniert werden. 4,4 Milliarden Euro könnten, wie der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, Gerd Landsverg, in einem Interview mit der „Passauer Neuen Presse“ erklärte, mit einer Lkw-Maut eingenommen werden. Das Geld sei dringend notwendig, um die 530.000 Kilometer Straße und die 66.000 kommunalen Brücken zu renovieren. „Wir brauchen eine Infrastrukturoffensive, die die Kommunen in die Lage versetzt, endlich die notwendigen Investitionen zu stemmen“, erklärte Landsberg. Gestützt wird seine Forderung durch eine aktuelle Untersuchung des Deutschen Instituts für Urbanistik. Dieses ermittelte, dass fast jede zweite kommunale Brücke in Deutschland marode ist. Für diese Ausgaben werden allerdings die Kfz- und Kraftstoffsteuern erhoben, so dass es bestenfalls albern ist, deshalb von einer „Notwendigkeit“ zu sprechen. Die Ausweitung der Lkw-Maut und die Einführung einer Maut für ausländische Fahrzeuge, sind lediglich der nächste Zwischenschritt, bis zur allgemeinen Mautpflicht für alle Fahrzeuge. Nicht für die Instandhaltung des Straßennetzes, sondern einfach zum Auffüllen der Staatskasse.