Archiv der Kategorie: Aktuelles

Umweltzonen werden nicht kontrolliert

Die Deutsche Umwelthilfe hat den Erfolg der eingerichteten Umweltzonen in verschiedenen Städten überprüft. Das Ergebnis ist weniger positiv, als erwartet. So haben zwei Drittel aller deutschen Städte und Gemeinden zwar Umweltzonen eingerichtet, doch praktischen Nutzen haben diese kaum. Wie Jürgen Resch, der Geschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe, bei einem Interview mit der „Westdeutschen Zeitung“ erklärte, wird die Einhaltung der Fahrverbotszonen kaum, oder überhaupt nicht, kontrolliert. Resch: „Bei manchen Städten wie Bonn und Köln grenzt das Kontrollverhalten an Totalverweigerung“. Das haben natürlich auch die Autofahrer schnell heraus und fahren ohne Einschränkung weiter. Dadurch bleibt die geplante Entlastung der Städte von Feinstaub aus. Die Deutsche Umwelthilfe will jetzt gegen die fehlende Kontrolle in mehreren Städten Klage einreichen. Betroffen davon sind vor allem die Bundesländer Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg. 55 verschiedene Kommunen wurden durch die Umwelthilfe überprüft. Gut abgeschnitten haben Berlin, Bremen, Sachen und Hessen.

Hummer sollen Windparks besiedeln

Wie das Institut für Polar- und Meeresforschung jetzt bekannt gab, sollen demnächst 3000 Hummer im Windpark „Riffgat“, in der Nähe der Insel Bochum, ausgesetzt werden. „Die in großer Zahl in den nächsten 15 Jahren in der Deutschen Bucht entstehenden Windparks stellen zwar einerseits einen Eingriff in das Ökosystem dar, könnten aber auch mit Maßnahmen zu einer ökologischen Aufwertung verbunden sein“, erklärt der Biologe Heinz-Dieter  Franke. Mit dem Pilotprojekt wollen die Wissenschaftler des Polar- und Meeresforschungsinstituts feststellen, ob die Krebstiere mit den, beim Bau der Windräder entstandenen neuen Fundamente zurecht kommen und sich dort langfristig ansiedeln. Nach bisherigen Erkenntnissen bieten diese einen passenden Siedlungsraum für Hummer, da Hummer normalerweise auf felsigem Grund leben, der jedoch in der deutschen Nordsee, die von Schlick- und Sandböden dominiert wird, nur selten vorkommt. Das Land Niedersachsen unterstützt das Projekt mit fast 700.000 Euro, verspricht dieses doch bei Erfolg nicht nur ein ökologische Aufwertung der Offshore-Windparks, sondern es könnte auch die traditionsreiche und längst aufgrund des Zusammenbruchs der Hummerbestände eingestellte Hummerfischerei wieder aufleben lassen, auch wenn die Fischerei direkt in den Windparks nicht möglich sein wird.

Reformplan für den Emissionshandel abgelehnt!

Der dem EU-Parlament vorgelegte Reformplan für den Emissionshandel, wurde mit einer knappen Mehrheit abgelehnt. Dieser sollte den Klimaschutz verbessern, indem ein größerer Teil der derzeit kursierenden Verschmutzungsrechte vom Markt genommen würde, um den anhaltenden Preisverfall zu stoppen. Die bei der Einführung der Verschmutzungsrechte veranschlagte Gesamtzahl war zu hoch, so dass ihr Preis stetig sank. Die ursprüngliche Aufgabe der Verschmutzungsrechte war es, die Wirtschaft zu einem sparsameren Energieverbrauch und zur Verringerung des CO2-Ausstoßes zu zwingen. Das EU-Parlament lehnt eine Reform nicht komplett ab, sondern hat die Vorlage erst einmal zur Überarbeitung an die Ausschüsse zurückgewiesen, um diesen zu überarbeiten. Trotzdem kritisiert der deutsche Abgeordnete, Peter Liese, die abschlägige Entscheidung als „destruktives Signal“ und warnte vor den „verheerenden Folgen“. Der Preis der Verschmutzungsrechte liegt derzeit bei unter vier Euro, was für die meisten Unternehmen noch immer wesentlich billiger ist, als die Einführung neuer energiesparender Technologien.

Vermüllung der Meere fast außer Kontrolle

Wissenschaftler und Experten aus Wirtschaft und Politik beraten aktuell in Berlin, auf einer internationalen Konferenz, wie der Vermüllung der Meere gestoppt werden könnte. Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) warnte im Vorfeld der Tagung, dass die „Müllteppiche unvorstellbaren Ausmaßes, auf den Ozeanen“ eine ernste Bedrohung seien. Plastikmüll wird von vielen Tieren fälschlich als Nahrung betrachtet und gefressen. Der Müll verstopft dann ihren Magen-Darm-Trakt und führt so zum Tod von unzähligen Fischen, Vögeln und Meeressäugern. Doch nicht nur Tiere sind gefährdet. Zwar kann Plastikmüll nicht verrotten, doch es lösen sich durch die ständige Wellenbewegung Micropartikel, die von Kleinstlebewesen aufgenommen werden und so über die Nahrungskette auch auf unsere Teller gelangen. Bisher gibt es noch keine Langzeitstudien über die gesundheitliche Auswirkung, doch Mediziner befürchten, dass es im menschlichen Gewebe zu Plastik-Einlagerungen kommt, die schwere Schäden verursachen können. In den kommenden drei Tagen werden diese und andere Informationen von 200 Experten aus der ganzen Welt in Berlin diskutiert und es ist zu hoffen, dass ihnen der Ernst der Lage bewusst genug wird, um es nicht bei Lippenbekenntnissen zu belassen, sondern das sie ernsthaft Wege zur Müllvermeidung und Beseitigung erarbeiten. Das Ziel, den Müll auf den Meeren bis 2025 deutlich zu reduzieren, war eines der wenigen, auf das sich die Teilnehmerländer auf der UN-Konferenz Rio+20 einigen konnten. Aktuell werden jährlich circa sechseinhalb Millionen Tonnen Plastikmüll in den Weltmeeren entsorgt. Allein an der Nordseeküste werden auf 100 Meter Strand 700 angespülte Müllteile gefunden. Wieviel Müll sich in den vergangenen Jahrzehnten bereits in den Meeren angesammelt hat, ist nicht mehr nachvollziehbar. Die derzeit sichtbaren Folgen – Kilometerweite Plastikteppiche auf See und verendete Tiere – sind jedenfalls nur die Spitze des Problems, dass die Menschheit schon bald in eine ernsthafte globale gesundheitliche Krise stürzen kann.

Großbritannien plant Akw-Neubau

Erstmals seit fast zwanzig Jahren, plant Großbritannien den Bau von zwei neuen Atomkraftwerken. Dies gab das britische Ministerium für Energie- und Klimawandel bekannt, nachdem es die Baugenehmigung für ein Akw in Hinkley Point erteilt hat. Das Kraftwerk soll durch den französischen Stromkonzern EDF gebaut werden. Geplant sind zwei Reaktoren, die den Strom für fünf Millionen Haushalte generieren sollen. Offen ist zwar noch die Einigung über das sogenannte „Differenzgeschäft“, dass die Rentabilität des in den Akw erzeugten Stroms garantieren soll, doch nach Angaben des Ministeriums, werden die Verträge darüber bis Ende April vorliegen. Großbritannien betreibt aktuell neun Kernkraftwerke, mit 16 Reaktoren. Die Inbetriebnahme des zuletzt gebauten Akw’s liegt bereits über 18 Jahre zurück, da auch in Großbritannien die Bevölkerung der Kernenergienutzung ablehnend gegenüber steht. Das britische Energieministerium hält den Aufbau der Stromerzeugung mittels Kernkraft jedoch für alternativlos, um den wachsenden Strombedarf des Landes, ohne einen gleichzeitigen Anstieg des Ausstoßes von Kohlendioxid, decken zu können.