Archiv der Kategorie: Aktuelles

Weltweit größtes Sonnenkraftwerk gestartet

Das aktuell größte Sonnenwärmekraftwerk der Welt, wurde jetzt in den Vereinigten Arabischen Emiraten in Betrieb genommen. Es steht in der Wüste bei Madinat Sajed, circa 120 Kilometer von Abu Dhabi entfernt. Hier, in einer der sonnenreichsten Gegenden weltweit, wird allein durch Sonnenkraft der Strom für 20.000 Haushalte erzeugt. Die Anlage ist auf einer Fläche, die der Größe von 285 Fußballstadien entspricht, erbaut worden. Anders als bei Photovoltaikanlagen, verwendete der zuständige Konzern Total, in Kooperation mit dem Unternehmen Abengoa Solar, um die Sonnenenergie zu speichern ein System von reflektierenden Spiegeln. Durch das neue, weltweit größte Kraftwerk dieser Art, sparen die Vereinigten Emirate jährlich rund 175.000 Tonnen Kohlendioxid ein. Die hochmoderne Anlage hat einen Wert von fast 460 Millionen Euro und soll über mehrere Jahrzehnte genutzt werden können.

Anklage im Dioxin-Skandal

Jetzt, über zwei Jahre, nachdem die Staatsanwaltschaft erstmals über die Verfütterung Dioxin-verseuchten Tierfutters in Kenntnis gesetzt wurde, ist Anklage gegen die dafür verantwortlichen Futtermittelhersteller erhoben worden. In der Klage wird ihnen gewerbsmäßiger Betrug und Verstöße gegen das Lebens- und Futtermittelgesetz vorgeworfen. Die Staatsanwaltschaft sieht es mittlerweile als erwiesen an, dass die Hersteller wissentlich billigere und für die Herstellung von Futtermitteln ungeeignete, Speisefette verwendeten. Das sie über deren Dioxinbelastung informiert waren, ist unbewiesen, weshalb dieser Anklagepunkt aufgegeben wurde. Das belastete Tierfutter wurde an Mastbetriebe in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen geliefert und dort verfüttert. Bekannt wurde der Skandal durch den erfolgten Nachweis der hochgiftigen Dioxine in verschiedenen belasteten Eiern und Fleischproben, die bereits über einen längeren Zeitraum im Handel waren. Vor Gericht verantworten müssen sich dafür der Geschäftsführer und der Prokurist eines Futtermittelherstellers aus Schleswig-Holstein. Ihnen drohen Haftstrafen zwischen sechs Monaten und zehn Jahren. In Folge des Dioxin-Skandals hat die EU neue, strengere Richtlinien und Kontrollmechanismen für die Futtermittelherstellung erlassen. Die gemeinnützige Verbraucherschutzorganisation Foodwatch bemängelt allerdings, die noch immer fehlende lückenlose Nachweispflicht für die einzelnen Bestandteile von Tierfutter. Dadurch könne sich, so der stellvertretende Geschäftsführer von Foodwatch, Matthias Wolfschmidt, „der Skandal jederzeit wiederholen“.

Neues „Tropenholz-Gesetz“ beschlossen

Ein neues „Tropenholz-Gesetz“ soll den Schutz seltener Hölzer verbessern. Die von der Regierung verabschiedete neue Regelung gilt seit dem 3. März und schreibt im Handel mit Holzprodukten eine größere Sorgfaltspflicht vor. Händler können in Zukunft für die Einfuhr von geschützten Holzsorten aus illegaler Quelle haftbar gemacht werden, auch wenn sie nicht über den Tatbestand informiert waren. Jeder Händler, der Holz in die EU einführt, muss seine Lieferquellen kontrollieren. Das Ziel der verschärften Regelung ist, die illegale Abholzung von Regenwäldern zu stoppen. Dadurch werden Edelhölzer zukünftig seltener und teurer in der Anschaffung. Obwohl härtere Maßnahmen notwendig sind, um den unübersichtlichen, illegalen Raubbau an den wenigen verbliebenen Regenwäldern zu bremsen, ist das ärgerlich für alle Bauherren, die auf haltbare Hölzer für den Außenbereich ihres Hauses angewiesen sind. Dafür wird bisher vorwiegend Tropenholz verwendet, da es wesentlich haltbarer und widerstandsfähiger gegen Feuchtigkeit ist, als einheimische Holzarten. Als Alternative hat jetzt ein deutscher Tischlermeister aus Mecklenburg-Vorpommern ein sogenanntes „Dauerholz“ entwickelt, dass sich als adäquater Ersatz für Tropenholz erwiesen hat. In einem patentierten Verfahren wird dafür das Holz einheimischer Kiefern bis zum Kern des Holzes in Wachs getränkt. Die so entstehende komplette Imprägnierung erhöht den Widerstand des Holzes gegen Wettereinflüsse und Insektenbefall. Das schont nicht nur die Umwelt, sondern auch den Geldbeutel der Käufer.

Futterskandal schwerer als erwartet

Wie das niedersächsische Landwirtschaftsminister veröffentlichte, weitet sich der Tierfutterskandal aus. So wurde bei der Untersuchung in Futtermittelunternehmen weitere verseuchte Maischargen gefunden. Inzwischen ermittelten die Beamten 6457 deutsche Betriebe, die mit verseuchtem Mais aus Serbien beliefert worden waren. Dieser enthält, teils sehr hohe, Mengen des gefährlichen Schimmelpilzes Aflatoxin. Im Fleisch lagert sich das Gift nicht an und schadet deshalb – zumindest nach bisherigen Erkenntnissen – nicht. In Milch jedoch wird das Gift Afloxin B1 angereichert und gelangt darüber in unsere Nahrungskette. Aflatoxin B1 ist so gefährlich, weil es eine hohe krebserregende Wirkung hat. Christian Meyer, der niedersächsische Landwirtschaftsminister, kritisierte mehrere Futtermittelunternehmen, die die Meldungen über den verseuchten Mais ignoriert und ihn, wider besseren Wissens, weiterverkauft hatten. Dadurch kam, noch nach Bekanntwerden der Gefahr, weiter vergifteter Mais in Umlauf. Insgesamt konnten bis jetzt 35.000 Tonnen des betroffenen Mais beschlagnahmt werden, während bereits 10.000 Tonnen ausgeliefert und teilweise verfüttert worden waren. „Es ist lange genug geredet worden. Jetzt muss gehandelt werden“, mahnt der Vorsitzende des Bundesverbandes der Lebensmittelkontrolleure, Martin Müller. Er fordert, eine „Entföderalisierung der Lebensmittelkontrollen und eine Bündelung der Kräfte, um die Probleme zentral und mit größerem Fachwissen angehen zu können“.

Strengere Gesetze gegen Antibiotika in der Tiermast

Nach jahrelanger Warnung vor Antibiotikaresistenten Bakterien, hat die Regierung endlich reagiert. Der Bundestag billigte jetzt eine Änderung des Arzneimittelgesetzes. Demnach sollen Tierhalter und Veterinäre weniger Medikamente erhalten und müssen deren Einsatz genauer dokumentieren. Außerdem müssen sie, auf Verlangen auch kurzfristig, die erhobenen Daten an die zuständigen Behörden übermitteln. Damit können diese besser kontrollieren, ob die schon früher geforderte Verringerung des Antibiotikaeinsatzes in der Tiermast auch eingehalten wird. Bisher wurde sie weitestgehend ignoriert. Zudem will die Regierung zukünftig stärker zwischen Antibiotika für Menschen und Tiere trennen. Schon lange warnen Mediziner und Wissenschaftler vor der Gabe von Antibiotika an Mast- und Zuchttiere. Damit werden die verschiedensten Antibiotikaresistenten Bakterienstämme regelrecht gezüchtet. Über die Nahrung und den Kontakt mit Haus- und Nutztieren werden diese „Super-Bakterien“ dann auf Menschen übertragen.