Archiv der Kategorie: Aktuelles

Solaranlagenbau auf Rekordhöhe

Wie das Bundesumweltministerium mitteilte, wurden im vergangenen Jahr in Deutschland mehr Solaranlagen installiert, als je zuvor. Insgesamt 7630 Megawatt Leistung generieren die neuen Anlagen. Allerdings nimmt der Aufbau neuer Solaranlagen seit Oktober 2012 wieder ab, so dass das Umweltministerium ein allmähliches Nachlassen des bisher gewachsenen Bedarfs an Solaranlagen befürchtet. Der Rückgang ist auf die Kürzung der staatlichen Förderung zurück zu führen, die sogar rückwirkend zum 1. April 2012 beschlossen worden war. Inzwischen werden Solaranlagen auf Freiflächen nur noch bis zu 10 Megawatt pro Kunde gefördert. Auch die für 20 Jahre garantierte Einspeisevergütung wird ratierlich gesenkt. „Die Zukunft hat in vollem Umfang im Oktober begonnen“, verdreht der Ministeriumssprecher die Fakten. Inzwischen wird rund 5 Prozent des gesamten Strombedarfs in Deutschland durch Photovoltaikanlagen gedeckt.

Atommüll bleibt in Deutschland

Das Umweltministerium hat nochmals bekräftigt, dass Deutschland an der Atommülllagerung im eigenen Land festhalte. Die „Süddeutsche Zeitung“ hatte berichtet, dass es Bestrebungen gäbe, Atommülllager im Ausland zu suchen. Dies wird zukünftig möglich, da das Atomgesetz entsprechend ergänzt werden soll. „Deutsche Atomabfälle sind grundsätzlich an Lager in Deutschland abzuliefern. Dieser Grundsatz gilt auch weiterhin.“, erklärte dagegen ein Sprecher des Umweltministeriums. Im Streit um den Standort des benötigten Atommüllendlagers ist jedoch noch immer keine Bewegung festzustellen. Während Teile der Regierung weiter an dem umstrittenen Salzbergwerk Gorleben festhalten, wird die Suche nach neuen geeigneten Stellen großteils durch die Ministerpräsidenten blockiert – unabhängig von der jeweiligen Einstellung zur Atomenergienutzung will letztlich niemand den produzierten strahlenden Abfall in seinem Umfeld, bzw. Einflussbereich haben.

Japans Regierungschef plant den Bau weiterer Atomreaktoren

Trotz der anhaltenden Demonstrationen und dem öffentlich bekundeten Widerstand der japanischen Bevölkerung, plant Japans Regierungschef, Shinzo Abe, den Bau neuer Atomreaktoren. Im März 2011 waren, aufgrund eines starken Erdbebens, mehrere Reaktoren im Kernkraftwerk Fukushima so schwer beschädigt worden, dass es zu einer Kernschmelze kam und weite Teile des Umlands und des angrenzenden Meeres verstrahlt wurden. Bereits früher hatte Shinzo Abe verkündet, Japan könnte es sich wirtschaftlich nicht leisten, auf Atomreaktoren zu verzichten. In einem Interview gab er an, dass die geplanten neuen Kernkraftwerke sich von denen in Fukushima unterscheiden würden und deshalb sicherer wären. Experten halten dies jedoch für Augenwischerei. Japan gehört zu den am stärksten von Erdbeben bedrohten Ländern, deren Folgen für Kernkraftwerke nur schwer zu berechnen sind. Entsprechend hoch ist das Risiko, dass es in Zukunft zu weiteren Katastrophen dieser Art kommt. Sie kritisieren, dass bereits die bestehenden Atomkraftanlagen eine zu große Gefahr für das dicht besiedelte Land bergen und der Bau weiterer Kernkraftwerke eine Verleugnung der Risiken darstellt, die nicht akzeptabel ist. Sein kürzlich ausgeschiedener Amtsvorgänger, Yoshihiko Noda, der während seiner Amtszeit mit den Folgen des schweren Erdbebens und der Kernschmelze konfrontiert war, hatte sich dagegen für einen Verzicht der Atomkraftnutzung ausgesprochen.

Der beste Weihnachtsbaum ein Klon-Baum?

Alle Jahre wieder gehört die Jagd nach dem schönsten Weihnachtsbaum zu den Vorbereitungen auf die Feiertage. Mehr als 29 Millionen Tannen, Fichten und Kiefern werden jährlich im Dezember verkauft. Und diese sollen möglichst alle gleichmäßig gewachsen, gesund und mit üppigem Grün ausgestattet sein. Die Zucht schöner Weihnachtsbäume gestaltet sich jedoch schwierig, da Tannen windbestäubt werden. Mitarbeiter der Berliner Humboldt-Universität haben jetzt ein neues Verfahren entwickelt, das die unbegrenzte Züchtung der schönsten Bäume ermöglicht. Mit einer Mischung aus Pflanzenhormonen und Nährstoffen gelang ihnen das Klonen von Samenembryonen. Auf diese Weise können sie die schönsten und am besten gewachsenen Bäume beliebig oft reproduzieren. „Wir entwickeln Bäume mit einer Vielzahl an Merkmalen, die auf ihre Weise unterschiedlich schön sind“, erklärte der Pflanzenphysiologe, Kurt Zoglauer. So sollen Bäume in mehreren Größen und Breiten gezüchtet werden, um den unterschiedlichen Ansprüchen und Geschmäckern gerecht zu werden. Die designeten Weihnachtsbäume werden sicher ein Erfolg. Der Preis dafür ist jedoch ein weiterer kleiner Verlust an Lebensqualität, da sich die Vorfreude auf die Baumsuche, die notwendige Akzeptanz kleiner Makel und die Phantasie, mit der ein nicht optimaler Weihnachtsbaum zurecht gestutzt und geschmückt werden muss, nicht durch ein perfektes Aussehen kompensieren lassen.

Meeresspiegelanstieg kommt schneller als erwartet

Bisher gingen Wissenschaftler davon aus, dass die Antarktis als natürlicher „Puffer“ dem klimabedingten Anstieg des Meeresspiegels entgegenwirkt. Diese Hoffnung hat sich jetzt zerschlagen. Klimatologen hatten errechnet, dass der Treibhauseffekt am Südpol zu häufigeren Schneefällen führt, was einen Großteil des am Nordpol geschmolzenen Eis-Wassers in Form von Schnee bindet. Computersimulationen, die am Potsdamer Institut für Klimafolgenforschung durchgeführt werden zeigen jedoch, dass das Gewicht der zusätzlichen Schneemassen das darunter liegende Eis tiefer ins Wasser drückt, wo es schmilzt. Dadurch gleicht sich zwar der positive Effekt nicht völlig aus, er wird jedoch stark vermindert. „Wir wissen jetzt, dass der Schneefall in der Antarktis uns nicht vor dem Anstieg des Meeresspiegels retten wird“, erklärt der Forschungsleiter Levermann. „Der Meeresspiegel steigt – das ist Tatsache. Jetzt müssen wir verstehen, wie viel Zeit uns bleibt, um die Infrastruktur an unseren Küsten anzupassen.“ Doch nicht nur auf Küstenstädte wird der Klimawandel Einfluss haben. Wärmere Luft speichert mehr Feuchtigkeit als kältere, was nicht nur in der Antarktis zu stärkeren Schneefällen und Niederschlag führen wird. Auch Deutschland muss zukünftig mit langanhaltenden heftigen Unwettern rechnen. Die Hoffnung der Klimaforschung, dass der Meeresspiegelanstieg aufgrund der Schnee-Ablagerung auf der Antarktis noch bis zu 100 Jahren hinaus gezögert werden könnte, erfüllt sich voraussichtlich nicht. Und das bedeutet, dass bereits innerhalb der nächsten Jahrzehnte weltweit extremere Wetterschwankungen und die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Folgen des Klimawandels unser Leben beeinflussen werden.