Archiv der Kategorie: Aktuelles

13. Castor in Gorleben eingetroffen

Der inzwischen 13. Castor-Transport hat nach fünf Tagen seinen vorübergehenden Bestimmungsort, das Atommüllager Gorleben, erreicht. Elf Behälter mit hoch radioaktivem Atommüll, wurden aus der französischen Wiederaufbereitungsanlage „La Hague“ nach Deutschland importiert und befinden sich jetzt im sogenannten Zwischenlager, einer oberirdischen Halle in denen die Castor-Behälter für unbestimmte Zeit abgestellt werden, um auszukühlen. Die Dauer von fünf Tagen war die längste, die bisher für einen Castor-Transport benötigt wurde. Bis zum Ende der Strecke hatten Atomkraft-Gegner gegen den Transport des strahlenden Materials demonstriert und die Fahrt verzögert. Mehreren Aktivisten war es außerdem während der Verladung auf LKW gelungen, in das Führerhaus eines der Castor Transporter zu klettern und den Transport dadurch zu verzögern. Rund 1800 Demonstranten streikten mit einer Sitzblockade kurz vor Gorleben und mussten gewaltsam von der Polizei entfernt werden.

AKW-Stresstests zeigen Mängel

Bei den ersten europäischen Akw-Stresstests wurden mehrere Mängel gefunden, wie eine erste Zwischenbilanz zeigt. So erwies sich, dass etliche AKW unter bestimmten simulierten Bedingungen den Beginn einer Kernspaltung nicht verhindern konnten. Deshalb regte die EU-Kommission an, das „grenzüberschreitende Risikomanagementpläne“ erstellt werden sollten, um bei nuklearen Notfällen schnell handeln zu können. Verschiedene Umweltschutzorganisationen kritisieren jedoch die derzeitigen Stresstests als zu lasch. Nach Meinung des EU-Abgeordneten Bernd Lange beweisen die bisherigen Berichte, dass die AKW aus Frankreich und Schweden den Stresstests nicht standhielten und damit ihr Betrieb ein zu hohes Risiko für Europa ist. Lange: „Die Ergebnisse der Stresstests müssen zu schnellen Konsequenzen führen.“ Bisher konnte die EU-Kommission ihren Zeitplan für die Tests einhalten. Der endgültige Bericht wird für den Sommer nächsten Jahres erwartet.

Affiges menschliches Verhalten…

Wie Wissenschaftler jetzt im Online-Journal „PLoS One“ publiziert haben, verändert sich auch bei jungen Schimpansen das soziale Verhalten während ihrer Entwicklung. Bei ihren Untersuchungen entdeckten die Biologen deutliche Parallelen zum menschlichen Verhalten. So nutzen Schimpansen, ebenso wie Menschen, Mimik, um mit anderen Mitgliedern ihrer Gruppe zu kommunizieren. Das Spielverhalten junger Schimpansen kann dabei fast 1:1 mit dem von menschlichen Kleinkindern verglichen werden. „Bisher stammen derartige Daten meist aus psychologischen Studien beim Menschen und nicht aus der vergleichenden Verhaltensforschung“, erklärt die Autorin der Studie, Elisabetta Palagi, von der Universität in Pisa. „Dabei haben Schimpansen und Menschen einen sehr ähnlichen Entwicklungsweg beim Spielen.“ Das Verhalten des Nachwuchses einer Art hat großen Einfluss auf die Entwicklung der einzelnen Individuen. Die Untersuchung des Spielverhaltens bei Schimpansen ist daher ein wichtiger Aspekt bei der Erforschung der geschichtlichen Entwicklung des menschlichen Verhaltens.

Schutz für Schwertfische vereinbart

Aufgrund der hohen Fangquoten für Meeresfische bildeten sich in den vergangenen Jahren globale Organisationen, die für den Schutz einzelner Meerestiere verantwortlich sind. Besonders stark gefährdet ist inzwischen der weltweite Bestand an Schwertfischen. Deshalb hat die Internationale Kommission zum Schutz des Atlantik-Thunfischs, die ICCAT, bei ihrem diesjährigen Jahrestreffen in Istanbul beschlossen, auch den Erhalt der Schwertfische zu überwachen und durch die Festlegung neuer Fangrichtlinien diesen zu gewährleisten. Circa 12.000 Tonnen Schwertfisch werden derzeit pro Jahr gefangen. Bisher gibt es keine ausreichenden Daten über die notwendige Größe der Fortpflanzungsgemeinschaft von Schwertfischen, um eine sinnvolle Fangquote festlegen zu können. Dadurch konnten Schwertfische bisher fast unlimitiert aus dem Meer gezogen werden. Inzwischen zeichnet sich jedoch ab, dass deren Populationsgröße dramatisch sinkt. Die ICCAT einigte sich als erste Maßnahme darauf, dass zukünftig nur noch Schwertfische mit einer Mindestgröße von 90 Zentimetern gefangen werden dürfen. Bis zum Jahr 2013 will die Kommission außerdem einen Fischerei-Management-Plan für Schwertfische vorlegen. Dafür sollen ab sofort die aktuellen Fangmengen gespeichert und analysiert werden. Eine genaue digitale Erfassung aller gefangenen Fischarten ist für die Kontrolle der Fangquoteneinhaltung wichtig. Aktuelle Analysen der bisher gewonnenen Daten durch die ICCAT zeigen, dass allein im Oktober dieses Jahres 140 Prozent mehr an Thunfisch auf den Märkten angeboten wurden, als aufgrund der vorgegebenen Quoten hätten gefangen werden dürfen.

Neues Modell erleichtert Klimaanalyse

Wissenschaftler des Internationalen Instituts für angewandte Systemanalyse (IIASA) in Laxenburg, haben ein neues Modell entwickelt, dass eine ganzheitliche Bewertung verschiedener Faktoren bei der Entwicklung neuer Klimamodelle erleichtert. Bisher wurden bei deren Analyse die möglichen Maßnahmen für die Eindämmung der beginnenden Erderwärmung und ihre Wirkung einzeln berechnet und ihr Effekt auf das gesamte Klimasystem untersucht. Das neue Modell kann jetzt die wichtigsten Faktoren wie Klimaschutz, Luftqualität und die Gewährleistung der Energiesicherheit in Zusammenhang bringen. Dadurch sind genauere Prognosen über die Wirkung einzelner Maßnahmen auf alle Teilaspekte des Problems möglich. Energieexperte Volker Krey, einer der Entwickler des neuen Modells erklärt: „Wir haben versucht all diese verschiedenen Dimensionen mit einem Modellierungsansatz zu quantifizieren“. So kann beispielsweise berechnet werden, wie hoch die Wirkung verschiedener erneuerbarer Energien auf das Klima ist. „Im politischen Prozess sind derartige Maßnahmen dann vielleicht leichter zu verkaufen. Wenn man sich seitens der Politik über diese Synergien bewusst wird, hoffen wir, dass das auch stärker bei der Entscheidungsfindung berücksichtigt wird“, hoffen die Forscher. Das Modell wurde online gestellt, so dass alle für den Klimaschutz verantwortlichen Wissenschaftler, Beamten und Politiker die verschiedenen Szenarien selbst erstellen und ihre Auswirkungen berechnen können. Dadurch entstünde die Chance, „dass sich Entscheidungsträger oder deren Berater mit dem Werkzeug auseinandersetzen.“