Archiv der Kategorie: Aktuelles

Neues Forschungsschiff ab 2015

Ab 2012 wird auf der Neptun-Werft in Rostock ein neues Forschungsschiff gebaut. Mit ihm sollen ab 2015 die Meere erforscht werden. Gemeinsam mit der niedersächsischen CDU-Politikerin, Johanna Wanka, unterzeichnete die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Annette Schavan, den Vertrag in Rostock. „Dies ist ein guter Tag für die deutsche Meeresforschung“, freute sich die Ministerin bei der Vertragsunterzeichnung. Das neue Forschungsschiff wird eine Länge von 112 Metern haben und mit speziellen Plattformen, Kränen und kleineren Tauchfahrzeugen ausgerüstet werden, um die Tiefsee näher untersuchen zu können. Es bietet ausreichend Platz für mehr als 30 Wissenschaftler, Techniker und Spezialisten, für die das neue Schiff in den kommenden dreißig Jahren Ausgangspunkt zahlreicher Expeditionen sein wird. Erforscht werden soll zum Beispiel die Ökologie am Meeresboden, die Auswirkungen der Klimaerwärmung auf die Meere und welche Ressourcen an Bodenschätzen sich in den Ozeanen befinden. „Wir wissen heute mehr von der Rückseite des Mondes als von den Tiefen des Ozeans“, erklärt die Mitarbeiterin des Konsortium für Deutsche Meeresforschung in Rostock, Karin Lochte. Das soll sich bald ändern.

Känguru-Genom entschlüsselt

Seit dies mit dem menschlichen Genom gelang, bemühen sich Wissenschaftler weltweit, auch das Erbgut vieler weiterer Tierarten zu entschlüsseln. Einem Forscherteam verschiedener Länder ist das jetzt für das Erbgut der Wallaby-Kängurus geglückt. Dieses konnte in der vergangenen Woche im Fachmagazin „Genome Biology“ veröffentlicht werden. Die Biologen hoffen, dass sich aus der darauf basierenden weiteren Forschung, Aufschlüsse über verschiedene Eigenheiten von Kängurus, wie dem Hüpfen, oder dem Geruchssinn der Tiere ergeben. Wallabys sind rund 50 Zentimeter groß und gehören damit zu den kleineren Känguru-Arten, die im Süden Australiens und in Neuseeland leben.

Japanische AKW wieder am Netz

Erstmals seit dem schweren Erdbeben und das dadurch verursachte Reaktorunglück in Fukushima, wurde mit der Genehmigung der japanischen Regierung wieder einer der abgeschalteten Atomreaktoren in Japan in Betrieb genommen. Dabei handelt es sich um den Reaktor 3 des Atomkraftwerkes auf der Insel Hokkaido. Seit dem Erdbeben und dem damit einhergegangenen Tsunami am 11. März dieses Jahres, waren rund siebzig Prozent der 54 AKW in Japan vorübergehend still gelegt worden, um ihre Funktionsfähigkeit und Sicherheit nach dem schweren Beben zu prüfen. Außerdem stellen sich seit dem Unglück immer mehr Japaner gegen die Nutzung der Kernenergie, da Japan besonders gefährdet durch Erd- und Seebeben ist. Auch Regierungschef Naoto Kan hat sich mittlerweile dafür entschieden, sich für den kompletten Ausstieg aus der Kernenergienutzung einzusetzen. Das wird vermutlich aber noch etliche Jahre dauern, da rund ein Drittel des gesamten Strombedarfs des Landes über Atomenergie gedeckt wird. Aktuell plant das japanische Wirtschaftsminister alle nicht beschädigten Reaktoren wieder laufen zu lassen, um Engpässe in der Stromversorgung zu vermeiden. Nach Angabe des Ministeriums haben bisher alle geprüften AKW die Sicherheitstests bestanden. Das traf aber vermutlich auch für die Atomreaktoren in Fukushima zu, die Naturkatastrophen ausgesetzt waren, mit deren Stärke Niemand gerechnet hat.

Nasser Sommer: Mückenplage in Deutschland

Die hohe Feuchtigkeit in diesem Sommer hat in Deutschland zu einer Stechmückenplage geführt. Durchschnittlich 20 Grad Celsius und viel Regen sind ideale Brutbedingungen für Mücken. Als Brutgebiet dienen Mücken stehende Gewässer wie Seen und Teiche, aber auch feuchte Wiesen und Auen, von denen es in diesem Sommer wesentlich mehr gibt, als normalerweise. Dadurch wächst auch die Gefahr von Infektionskrankheiten, die durch Mückenstiche übertragen werden können, warnt das Deutsche Entomologische Institut Brandenburgs. Dazu kommt, dass durch die Klimaänderung und dem vergangenen, sehr milden Winter, sich verstärkt auch Viren aus dem Süden in Deutschland verbreiten. So konnte in Deutschland im vergangenen Jahr erstmals der Sindbis-Virus in Mücken nachgewiesen werden, der Fieber-Erkrankungen und Rheuma auslösen kann. Diese und andere bisher exotische Krankheiten, werden in Zukunft auch im Norden Europas häufiger auftreten, was den Schutz vor Mückenstichen angezeigt sein lässt. Aktuell leiden besonders Überflutungsgebiete wie die Region um die Spree, die Oder und das Rheingebiet unter hohen Mückenpopulationen. Inzwischen gibt es erste Kommunale Aktionsgemeinschaften zur Bekämpfung der Stechmückenplage, denen in Zukunft eine weit größere Bedeutung zukommen wird.

Ölaustritt durch beschädigte Ölplattform in der Nordsee

Aus einer beschädigte Ölplattform tritt bereits seit Tagen Öl in die Nordsee aus. Die Plattform gehört dem Ölkonzern Shell, der bisher ein Leck bestritten hat. Inzwischen gab der Technische Direktor von Shell, Glen Cayley, ein Statement ab und erklärte, dass „Die Quelle unter Kontrolle“ sei. Maximal fünf Barrel Öl laufen nach seinen Angaben derzeit pro Tag aus. Diese kleinere Leck ist für die Mitarbeiter schwer zu finden, da es unter Wasser liegt und von diversen Wasserpflanzen verdeckt würde. Lediglich aus der Luft konnte der Ölstrom bereits grob lokalisiert werden. Nach bisherigen Schätzungen sind in den vergangenen Tagen bereits 216 Tonnen Rohöl in die Nordsee geflossen. Das ist der schwerste Vorfall dieser Art, seit über zehn Jahren. Inzwischen wurde auch das deutsche Havariekommando eingeschaltet. Gemeinsam mit dem Bundesamt für Seeschifffahrt erarbeiten die Mitarbeiter jetzt eine Prognose für die Wahrscheinlichkeit, dass der Ölteppich die deutsche Küste erreicht. Die Firma Shell gab am Sonntag an, dass der Ölteppich eine Größe von 31 Kilometern Länge und bis zu 4,3 Kilometern Breite erreicht hat. Durch die Bewegung der Wellen verteilt sich das Öl allmählich im Meer. Welche Auswirkungen es auf die dortige Tier- und Pflanzenwelt hat, ist nicht abzusehen. Richard Dixon, der Direktor der WWF Schottland kritisiert den Konzern: „Es ist eindeutig, das Shell große Schwierigkeiten im Umgang mit seiner undichten Leitung hat. Das lässt einen wirklich die Fähigkeit der gesamten Industrie infrage stellen zu reagieren, wenn ein solcher Unfall auf weit größerer Ebene in den sehr viel schwierigeren Gewässern der Arktis passiert wäre.“ Außerdem müsse untersucht werden, wie lange Shell über die undichten Stellen informiert war, bevor die Behörden hinzu gezogen worden. Grünen-Chefin Claudia Roth fordert die deutsche Regierung auf, nicht auf die „Vertuschungsmanöver“ des Ölkonzerns herein zu fallen und endlich alle bekannten Fakten des Vorfalls offen zu legen. „Shell streicht die Profite ein, die Umwelt und betroffenen Menschen dürfen dafür bezahlen“, kritisiert die Grünen-Chefin.