Rund dreißig Prozent des bei der Verbrennung fossiler Brennstoffe austretenden Kohlendioxids, wird durch die Wälder der Erde absorbiert und in Sauerstoff umgewandelt. Dies bewies die aktuelle Untersuchung eines internationalen Forscherteams, deren Ergebnisse jetzt im US-amerikanischen Fachmagazin „Science“ veröffentlicht wurden. 2,4 Milliarden Tonnen schädlichen CO², nehmen die Wälder derzeit auf. „Wenn wir morgen die Entwaldung stoppen würden, würden die existierenden Wälder und die, die gerade wieder aufgebaut werden, die Hälfte der CO2-Emissionen aufnehmen können“, erklärte Josep Canadell, einer der beteiligten Wissenschaftler. Das dies geschieht ist jedoch unwahrscheinlich. Zu groß ist der Bedarf nach neuen Bau- und Ackerflächen, um die tatsächlichen und die eingebildeten Bedürfnisse der wachsenden Menschheit zu befriedigen. Schon die Abholzung der Wälder verursacht pro Jahr knapp drei Millionen Tonnen Kohlendioxid, was wesentlich mehr ist, als bisher angenommen wurde.
Archiv der Kategorie: Aktuelles
Razzia in Thailänder Privatzoo
In Thailand wurde bei einer Razzia ein illegaler Privatzoo entdeckt, in dem mehrere geschützte Tierarten widerrechtlich gehalten wurden. Gefunden wurden dort, in der nördlichen Provinz Chaiyaphum, vier erwachsene Tiger, sowie zwei Leopardenbabys und zwei Tigerbabys. Diese waren von Wilderern gefangen und heimlich ins Land geschmuggelt worden. Die zuständige thailändische Behörde für Naturschutz und Umweltdelikte geht davon aus, dass die Besitzerin des illegalen Zoos Teil eines Ringes von Wildtierschmugglern ist, oder zumindest nähere Kontakte zu ihnen hat. Die Raubtierbabys wurden von der Polizei beschlagnahmt. Gegen die Zoobesitzerin wird wegen Verdachts auf Mithilfe zu dem Tiger-Schmuggler Sudjai Chanthawong ermittelt. Dieser ist der bekannteste Raubtierschmuggler in Thailand, dem jedoch rechtlich nur schwer etwas nachzuweisen ist. Erschwert wird die Situation dadurch, dass es in Thailand nicht verboten ist, Tiger und Leoparden zu besitzen. Lediglich der Verkauf der Tiere ist illegal. Leoparden stehen auf der Roten Liste und sind aufgrund des Verlustes ihres Lebensraumes vom Aussterben bedroht.
EU: Neues Fischereigesetz geplant
Die Europäische Union will sich jetzt mit einer umfassenden Reform des Fischereirechtes um einen besseren Schutz der Meere vor Überfischung bemühen. „Wir müssen handeln, um alle Fischbestände wieder in einen gesunden Zustand zu versetzen“, mahnte die europäische Fischereikommissarin Maria Damanaki. Innerhalb der nächsten vier Jahre sollen alle Fischbestände auf ein Niveau gebracht werden, durch das langfristig das Überleben aller Arten gesichert werden kann. Die bisherigen EU-Bemühungen dazu, wurden jetzt als gescheitert betrachtet. Die Fischereikommissarin schlug vor, dass nicht politische oder wirtschaftliche Interessen die Höhe der Fischfangquoten bestimmen sollten, sondern das zukünftig streng nach wissenschaftlichen Kriterien entschieden werde, welche Fangquoten für die einzelnen Arten angemessen sind. Außerdem möchte sie in Zukunft verbieten, dass der „Beifang“ wieder ins Meer zurück geworfen wird. Als Beifang werden Fische betrachtet, die nicht die „richtige“ Größe für die Verarbeitung haben, oder einer Art angehören, die derzeit nicht auf dem Markt gefragt ist. Zurück ins Meer wirft man sie, damit sie nicht auf die Fangquoten angerechnet werden. Allerdings ist dies für den Fischschutz unnütz, da die meisten Fische bis dahin schon tot, oder verletzt sind und bald sterben. Rund 25 Prozent aller ins Netz gehenden Fische zählen dazu. Die europäischen Fischbestände sinken seit Jahren, so dass viele Arten bereits fast ausgerottet sind.
Erste Regierungsdebatten über Atomausstieg in Japan
Ein Vierteljahr nach dem eines der schwersten Erdbeben der japanischen Geschichte eine schwere Katastrophe in mehreren Atomreaktoren Fukushimas auslöste, hat sich erstmals ein japanisches Regierungsmitglied für eine völlige Abkehr von der Kernenergie ausgesprochen. Premierminister Naoto Kan erläuterte in einem Interview, dass es zwar noch keinen genauen Zeitplan gäbe, er sich aber für einen Ausstieg aus der Atomkraft „in Etappen“ einsetzen werde. 30 Prozent der gesamten in Japan verbrauchten Energie, wird derzeit über Kernkraft erzeugt. Eine solche Abkehr von der Atomenergieerzeugung wäre eine völlige Kehrtwende Japans im Energiesektor. Nach Meinung des Premierministers habe die Regierung „keine andere Wahl“, als die bisherige Forcierung der Atomkraft zu stoppen und die Nutzung der Kernenergie zu verringern. Geplant war ursprünglich, den Anteil der Energieerzeugung durch Atomkraftwerke bis 2030 auf 53 Prozent zu erhöhen. In einer Rede vor dem Parlament erklärte Naoto Kan, dass die durch das Erdbeben und die darauf folgenden Überschwemmungen ausgelöste Katastrophe ihm die großen Risiken der Kernenergie bewusst gemacht haben. Damit allerdings geht er nicht mehr konform mit den derzeitigen Regierungsrichtlinien. Kurz nachdem die Meldung über eine eventuelle Abkehr von der Kernkraft in Japan veröffentlicht worden war, dementierten Regierungssprecher, dass solche Pläne bereits vorlägen. Regierungssprecher Yukio Edano verwies darauf, dass die von Naoto Kan ins Gespräch gebrachte Abkehr von der Kernenergie nicht der offiziellen Richtline der Regierung entspricht. Als „Hoffnung für die ferne Zukunft“, bezeichnete Edano den Ausstieg aus der Atomkraft.
Energieplakette nun auch für Fahrzeuge
Autos sollen zukünftig eine Energie-Plakette erhalten. Ähnlich wie auf technischen Geräten, soll ein farbiges Label anzeigen, wie hoch der Energieverbrauch des Fahrzeugs ist. Ein diesbezüglicher Gesetzesentwurf wurde jetzt vom Bundesrat bestätigt. Für die Berechnung des Energieverbrauchs wird das Verhältnis des CO2-Ausstoßes pro gefahrenen Kilometer in Beziehung zum Gewicht des Fahrzeugs ermittelt. Umweltverbände und Verbraucherschützer kritisieren, dass das Fahrzeuggewicht eine tragende Rolle bei der Berechnung des Energieverbrauchs haben soll. Das hätte zur Folge, dass ein Fahrzeug nur schwer sein muss, um eine günstige Beurteilung zu bekommen. Der Bundesrat hat die Berechnungsgrundlage allerdings nur für die nächsten drei Jahre abgesegnet. Bis dahin soll eine verbesserte Berechnungsform gefunden worden sein. Die Automobilindustrie begrüßt dagegen die Einbeziehung des Fahrzeuggewichtes, da dies in vielen Ländern Standard ist und ein Ausschehren Deutschlands wirtschaftlich „kontraproduktiv“ wäre.