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Naturkatastrophen bedrohen 2 AKW in den USA

Buschfeuer und zeitgleich Überschwemmungen, bedrohen derzeit in den USA zwei Atomanlagen. Im Bundesstaat New Mexico musste das bekannte Atomforschungszentrum Los Alamos geschlossen werden, weil ein Großbrand in der Umgebung nicht unter Kontrolle gebracht werden konnte. Insgesamt stand zu Beginn der Woche eine Fläche von 178 Quadratkilometern in Flammen. 100 Menschen mussten in Sicherheit gebracht werden. Nicht nur die Flammen, vor allem der Rauch ist für diejenigen, die zur Sicherheit des Forschungszentrums und zur Brandbekämpfung vor Ort bleiben müssen, besonders schädlich. Der Direktor des Forschungszentrums, Charles McMillan beteuert, dass von dem hier gelagerten radioaktiven Material keine Gefahr ausgeht. McMillan: „Alle gefährlichen und radioaktiven Materialien (sind) angemessen gesichert“. Schwieriger ist dagegen die Lage im Bundesstaat Nebraska. Das steigende Hochwasser am Missouri bedroht ein Atomkraftwerk. Nach einem gebrochenen Schutzwall, bewegt sich eine Flutwelle Auf das AKW Cooper bei Brownville zu. Schon jetzt ist die Anlage komplett von Wasser umgeben. Derzeit wird mit Sandsäcken und Wasserpumpen versucht, eine Überflutung des Reaktors zu verhindern. Erst im vergangenen Jahr stellte die US-amerikanische Atomaufsichtsbehörde fest, dass das Kraftwerk in Bronwnville nicht ausreichende gegen Überschwemmung gesichert ist. Sollte Wasser in die Kühlanlage eindringen, kann ein Kurzschluss die gesamte Kühlung ausfallen lassen, wodurch die Gefahr einer Kernschmelze gegeben ist, wie sie gerade in Fukushima stattfindet. Auch das stattgefundene Herunterfahren der Anlage, ändert daran nichts.

Blumen gegen Verstrahlung

Sonnenblumen sind in der Lage, radioaktiv verseuchtes Wasser teilweise zu reinigen, wie vor einigen Jahren die amerikanische Firma „Phytotech“ bekannt gab. Sie können die Radioaktivität zwar nicht beseitigen, aber ihre Wurzeln nehmen in hohen Dosen uranhaltige Partikel auf und wirken dabei als Filter. Dadurch verringert sich die Strahlenstärke im Wasser und konzentriert sich in den Pflanzen, welche danach fachgerecht gelagert werden können. In Tests hatten Sonnenblumen 1996 in der Nähe von Tschernobyl 95 Prozent radioaktiven Cäsiums und Strontiums aus strahlenverseuchten Wasser gefiltert. Als Mittel zur Verringerung der Radioaktivität des Bodens durch eine Reinigung des darin befindlichen Wassers, sollen jetzt auch in und um Fukushima Sonnenblumen gepflanzt werden. Außerdem sollen sie symbolisch für den Wiederaufbau der Gegend um Fukushima sein. 10.000 Päckchen Sonnenblumensamen wurden im Rahmen der geplanten Aktion bereits verkauft. „Wir werden die uns zugeschickten Samen nächstes Jahr an Bauern, den staatlichen Sektor und andere Gruppen weitergeben“, erklärte der Leiter der Saat-Kampagne, Shinji Handa. Handa hofft auch auf Spenden durch die Bevölkerung: „Das ist etwas anderes als Spenden, weil Leute Blumen anpflanzen und eine Mutter ihrem Kind erklären kann, dass das wie ein Gebet für den Wiederaufbau des Nordostens ist.“ Am 11. März hatte das schwerste Erdbeben, dass Japan seit Jahrzehnten erlebt hat, schwere Beschädigungen an den Atomreaktoren in Fukushima verursacht, was zu lang anhaltenden und massiven Verseuchungen des Gebietes um den Reaktor geführt hat. Inzwischen wird der Vorfall als wesentlich schwerer eingestuft, als das Reaktorunglück in Tschernobyl 1986.

Die europäischen Binnengewässer werden schmutziger

Im Vergleich mit anderen europäischen Badegewässern, schneiden die deutschen Seen und Flüsse recht gut ab. Fast alle können ohne Bedenken genutzt werden, wie aus einem Bericht der EU zur Wasserqualität hervorgeht. Das bedeutet aber nur, dass die Mindestanforderungen für Badewasser erreicht werden. Wirklich gut ist der Bericht für Deutschland nicht. Zwar sind 97,2 Prozent aller als Badeorte ausgewiesenen Gewässer zum baden auch geeignet, aber die Qualität des Wassers hat sich verschlechtert. Während die Ostsee ihren Standard von 2009 halten konnte, sind die Binnengewässer Deutschlands stärker verschmutzt, als noch ein Jahr zuvor. Damit liegt Deutschland im europäischen Schnitt. 22.000 Seen, Strände und Flüsse wurden Europaweit dafür getestet; 2300 davon in Deutschland. Am besten schnitten die Gewässer in Zypern, Kroatien, Griechenland und Malta ab, was zumindest die deutschen Touristen freuen dürfte, die dort ihren Urlaub gebucht haben. Viel wichtiger, als die Badequalität unserer Seen und Flüsse zu erhalten ist es allerdings, die Qualität unseres Trinkwassers zu verbessern, dass zu großen Teilen von der Wasserqualität der Seen und Flüsse abhängt.

Abkehr von Kernenergie

Inzwischen hat das Reaktorunglück in Fukushima wesentlich größeren Einfluss auf die Atomenergieerzeugung, als dies 1987 nach dem Reaktorunfall in Tschernobyl der Fall war. Damals war es noch möglich, einer veralteten Technologie des damaligen Klassenfeindes Russland, die Schuld an dem Unglück zuzuschreiben. Das trotz hochwertigster Technik keine Sicherheit beim Umgang mit Atomkraftwerken garantiert werden kann, wurde jedoch nach dem durch ein schweres Erdbeben ausgelösten Reaktorschaden in Fukushima deutlich. Inzwischen fordern immer mehr Menschen, den Ausstieg aus der Atomenergie. In Deutschland scheinen die Forderungen bereits Früchte zu tragen. Und auch die italienische Regierung hat für ihre AKW-Baupläne bei der Volksabstimmung am Wochenende eine schwere Schlappe hinnehmen müssen. Eine „überwältigende Mehrheit“ entschied sich gegen das von Regierungschef Berlusconi geplante und gewünschte Bauvorhaben. Auch in Japan wenden sich immer mehr Menschen gegen die einst so geschätzte Kernenergie. Am vergangenen Wochenende streikten in der japanischen Hauptstadt Tokio mehrere Tausend Menschen gegen die, aufgrund der hohen Erdbebengefahr in Japan besonders gefährlichen Atomkraftwerke. „Es ist Zeit, auf erneuerbare Energiequellen umzusteigen“, fordert Kumi Naidoo, der Chef von Greenpeace International.

Schwere Überschwemmungen in China

Schwere Überschwemmungen im Südwesten Chinas haben verheerende Schäden im Land angerichtet. Wie die chinesischen Behörden mitteilte, mussten rund 60.000 Menschen ihre Häuser verlassen und in Notunterkünfte umziehen. Ein Todesopfer wurde bisher bekannt, als in der Provinz Guizhou der Fluss aufgrund heftiger Regenfälle über die Ufer trat. 15 weitere Menschen werden aktuell vermisst. Mehrere 1000 Häuser wurden zerstört. In China gibt es regelmäßig schwere Überschwemmungen aufgrund starker Regenfälle. Besonders gefährlich sind diese, wenn sie wie auch diesmal, gleich nach einer langen Dürreperiode auftreten, wenn der Boden ausgetrocknet und steinhart ist. Es dauert dann oft mehrere Stunden oder Tage, bis das Wasser in der Lage ist, den Boden aufzuweichen und in tiefere Schichten zu sickern. Glücklicherweise waren die chinesischen Behörden diesmal besser auf Überschwemmungen vorbereitet, als noch im vergangenen Jahr. 2010 hatten plötzliche Wolkenbrüche die schwersten Überschwemmungen seit zehn Jahren ausgelöst. Über 4300 Menschen starben dabei, oder werden noch immer vermisst.