Einer neuen EU-Studie zufolge, könnte schon im Jahr 2050 der gesamte Straßenverkehr ohne fossile Brennstoffe auskommen. Statt dessen wäre eine Umstellung innerhalb der nächsten vierzig Jahre auf Biotreibstoffe und Elektrofahrzeuge möglich. Auch Schiffe und Flugzeuge könnten bis dahin vom Öl unabhängig werden. Dies ermittelte eine Expertengruppe der EU-Kommission. In der Umstellung auf alternative Kraftstoffe sehen die Experten die beste Möglichkeit auf eine rasche Senkung des CO2-Ausstoßes im Bereich Verkehr. Schon jetzt ist es technisch möglich, aus Öl gewonnene Kraftstoffe durch synthetische oder Bio-Kraftstoffe zu ersetzen. Hierbei gilt das besondere Augenmerk den synthetischen Kraftstoffen, da die Produktion von Bio-Diesel in Konkurrenz zur Nahrungsmittelherstellung steht. Deshalb regt die Studie an, eine Mischung verschiedener Antriebsarten wie Strom, Methan und Flüssiggas zu fördern. Dabei sollte verstärkt darauf geachtet werden, wofür ein geplantes Fahrzeug genutzt werden soll. So eignen sich aktuell für kurze Strecken Elektrofahrzeuge besonders gut, während sich für längere Wege Flüssiggas oder Bio-Diesel bewährt hat. Die Europäische Union plant noch für dieses Jahr die Initiative für „Umweltfreundliche Verkehrssysteme“ und wird diese Studie dabei berücksichtigen.
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Riesige Ölvorkommen in der Arktis: Vor- und Nachteile
Alle großen Ölunternehmen versprechen sich Milliardengewinne durch Olförderung in der Arktis. Erste Berechnungen von US-amerikanischen Geologen lassen allerdings vermuten, dass diese wesentlich teurer werden könnte, als erhofft. So musste die schottische Firma „Cairn Energy“ ihre Probebohrungen nach drei Versuchen erfolglos abbrechen. Kosten – 180 Millionen Euro. Trotzdem übt das bisher nur wenig erkundete Gebiet der Arktis eine hohe Faszination auf die Konzerne aus. Frühere Berechnungen hatten ergeben, dass bis zu 7,5 Milliarden Barrel Öl in der Arktis lagern. Zwar muss beim Abbau schon allein wegen der harten Umweltbedingungen mit Mehrkosten bei der Förderung gerechnet werden, aber diese gleichen sich durch politische Stabilität aus, wie sie in den meisten Fördergebieten, beispielsweise im arabischen Raum, nicht gegeben ist. Doch aktuelle geologische Erkundungen zeigen, dass sich nur ein kleiner Teil der hier vermuteten Gas- und Ölvorkommen gewinnbringend fördern lässt. Hinzu kommt die Gefahr von Umweltschäden, auf die in diesen Breitengraden nicht angemessen reagiert werden kann. „Um die Arktis herum ist klar, dass es weder die Technologie noch die Kapazitäten gibt, um auf Ölunfälle zu reagieren“, stellt Alexander Schestakow vom WWF-Arktisschutzprogramm fest. Doch der Bedarf an neuen Ölressourcen steigt kontinuierlich. Seit Montag versuchen Vorstände von Energiekonzernen, Politiker und Geologen auf der Konferenz „Arctic Frontiers“ im norwegischen Tromsö zu erörtern, welche Voraussetzungen erfüllt werden müssen, um doch noch zeitnah die erhofften Milliardengewinne einstreichen zu können.
Chinesische Umweltschützer kritisieren Apple
Auch in China gewinnt der Umweltschutz immer mehr an Bedeutung. Ein Verband verschiedener chinesischer Umweltschutzorganisationen hat jetzt öffentlich den US-amerikanischen Konzern Apple kritisiert. Der Computer-Konzern bezieht einen nicht unerheblichen Teil seiner Bauteile von chinesischen Firmen, deren schlechte Arbeitsbedingungen Umwelt und Mitarbeiter vergiften. In einem Bericht, dem die Untersuchung der Produktionsbedingungen von 29 internationalen Konzernen zugrunde liegt, kam der Verband zu dem Schluss, dass in mehreren Zulieferbetrieben von Apple: „manche Arbeiter vergiftet und krank gemacht, die Nachbarschaft verschmutzt, die Rechte, Interessen und Würde der Beschäftigten verletzt“ werden. Von allen 29 untersuchten Unternehmen wurde Apple in dem Bereich am schlechtesten bewertet. Zwar behauptet Apple-Chef Steve Jobs, dass Apple „mehr als jeder andere Konzern auf diesem Planeten“ für seine Mitarbeiter tut, aber die Apple-Zulieferer schließt das wohl nicht mit ein. Apple ist jedoch nicht allein in der Kritik. Auch Nokia, Sony und LG haben im letzten Jahr nichts getan, um wie versprochen die Arbeitsbedingungen zu verbessern und höhere Umweltschutzstandards zu garantieren.
Viel Diskussionsstoff auf der Grünen Woche
Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner, hat anlässlich der Eröffnung der Grünen Woche in Berlin den Landwirten in Deutschland Unterstützungen in verschiedenen Bereichen zugesichert. So will sie bei den EU-Finanz-Verhandlungen möglichst hohe Zuschüsse für Bauern in Deutschland heraus schlagen: „Meine Aufgabe ist es, für einen größtmöglichen Anteil am Agrarbudget zu kämpfen.“ Aufgrund des großen Dioxin-Skandals in den vergangenen Tagen und Wochen, bekommt sie dafür auch ausreichend Rückendeckung von Kanzlerin Merkel und verschiedenen Landesministerien. Außerdem versprach sie bei ihrer Rede zur Eröffnung der Messe, dass Landwirte die unverschuldet durch den Dioxin-Skandal hohe Verluste zu beklagen haben, von ihrem Ministerium auch finanziell unterstützt werden sollen. Bauernverbandspräsident Gert Sonnleitner, schätzt den Schaden auf rund 100 Millionen Euro ein. Die von Ministerin Aigner angesprochenen günstigen Kredite, zur Überbrückung durch die Schließung vieler Betriebe entstandener finanzieller Engpässe, dürften da allerdings als Entschädigung kaum ausreichen. Sie verwies aber auch zu Recht darauf, dass nicht nur die Produzenten, sondern ebenfalls die Verbraucher in der Pflicht sind. Aigner: „Ich weiß, dass sehr viele Menschen in Deutschland wirklich jeden Cent umdrehen müssen“ Trotzdem sollte man aber beim Einkaufen über die „Schwerpunktsetzung“ besser nachdenken.
Indianer klagen gegen Eisbären-Schutzgebiet
Gegen die Ausweitung der Eisbären-Schutzgebiete in Alaska wollen jetzt die dort lebenden indianischen Ureinwohner klagen. Dieses Schutzgebiet soll zukünftig eine Fläche von fast 500.000 Quadratmetern umfassen. Dies jedoch schränkt die Möglichkeiten mehrerer indianscher Gruppen ein, ihren Lebensunterhalt selbst zu bestreiten. Das amerikanische Innenministerium, dass sich für die Ausweitung des Schutzgebietes einsetzt, hat jedoch bisher die Interessen der dort lebenden Menschen ignoriert. In einem offenen Brief an den amerikanischen Innenminister Ken Salazar kritisiert ein Verband der betroffenen Gruppen diese Ignoranz und kündigte eine Klage gegen das staatliche Vorhaben an. Jetzt ist es die Aufgabe des Ministeriums, eine für alle Beteiligten vernünftige Lösung zu finden. Gelingt dies nicht, droht ein gerichtliches Urteil die Schutzbemühungen zu verhindern.