Archiv der Kategorie: Aktuelles

Branche fordert Steuererleichterung für Elektromobile

Der Fahrzeugbauer Daimler plant die Einführung von vier weiteren Elektrofahrzeugmodellen. Die Firma wird einen Smart, den Vito, sowie A-und B-Klasse zukünftig auch mit Elektromotor anbieten, wie jetzt Thomas Weber, Leiter der Entwicklungsabteilung in einer Presseerklärung bekannt gab: “ … zeitnah in die Preislisten aufnehmen und sie zum Kauf anbieten. Der Kunde wird in Kürze Elektroautos ganz normal kaufen können.“ Matthias Wissmann, der Präsident des Verbandes der Automobilindustrie, fordert in dem Zusammenhang die Regierung auf, steuerliche Erleichterungen für Elektrofahrzeuge einzuführen. Wissmann: „Finanzielle und steuerliche Impulse, verkehrsrechtliche Anreize und infrastrukturelle Anpassungen müssen zu einem Elektromobilitätspaket zusammengefügt werden“. Als Beispiel nannte er Frankreich, wo für jedes gekaufte Elektrofahrzeug eine staatliche Prämie gezahlt wird. Außerdem wies er auf die Vorteile einer wirtschaftlichen Vormachtstellung Deutschlands in der Elektromobilität hin. Dafür bräuchte es aber nicht nur einer umfangreichen Zell- und Batteriesystem-Produktion im Land, sondern vor allem besser geförderte Hochschulen und Forschungsinstitute im Bereich Maschinenbau und Elektrochemie.

Unwetter: Über 1000 Tote in Brasilien

Schwere Unwetter haben im Süden Brasiliens Erdrutsche und Schlammlawinen ausgelöst. Mit mehr als 1000 Toten rechnen die brasilianischen Behörden. 610 konnten bisher erst geborgen und teilweise identifiziert werden. Allein in der Stadt Nova Friburgo starben nach bisherigem Wissen 274 Menschen in Schlamm- und Geröllmassen. 263 Todesopfer hat die benachbarte Stadt Petropolis zu beklagen. Wie Helfer und die wenigen Überlebenden bestätigen, wurden in der Gemeinde Campo Grande sämtliche 2500 Häuser völlig zerstört. Mehr als 14.000 Menschen haben nach Angaben der Rettungskräfte in dieser Gegend ihr Zuhause verloren und sind auf Hilfe angewiesen. Eine weitere Gefahr ist die Ausbreitung von Seuchen im tropischen Klima Brasiliens, da viele Leichen noch nicht gefunden wurden. Die Caritas International hat 50.000 Euro Soforthilfe bereit gestellt und bittet um weitere Spenden, um Unterkünfte und ärztliche Betreuung vor Ort gewährleisten zu können.

Jahrhundertflut in Australien

Es ist eine Jahrhundertflut, mit der momentan die Australier zu kämpfen haben. Tausende Menschen in Brisbane müssen ihre Häuser verlassen. Etliche Städte und Gemeinden sind durch die Wassermassen bereits zerstört. Tiere, Hausrat, Wohnwagen und sogar ganze Häuser treiben in den Fluten. Das Leben vieler Städte kam vollständig zum erliegen. Inzwischen sind mehr als 50 Vororte und 2100 Straßen durch den ansteigenden Fluß überflutet worden. In mehr als zehntausend Gebäuden ist der Strom ausgefallen. Schlimmer jedoch ist, dass langsam auch das Trinkwasser zur Neige geht. Die Regierung rief die Einwohner von Brisbane auf, sparsam mit den Wasservorräten umzugehen. Die Flut hatte bisher mindestens 20 Menschen das Leben gekostet, als am vergangenen Montag eine riesige Welle durch die Staat schoss und alles was ihr in den Weg geriet mit riss. Noch immer werden mehr als 40 Menschen vermisst, von denen die meisten vermutlich zu Tode gekommen sind. Der wirtschaftliche Schaden beläuft sich bisher auf rund 10 Milliarden Euro.

Sparen beim Verbrennen von Geld

Viel kann man mit „verbrauchtem“ Geld nicht mehr anfangen. Und so werden in Estland die alten Kronen-Scheine einfach verheizt. Dafür werden sie zuerst geschreddert, anschließend zu kleinen Briketts gepresst und im Heizkraftwerk „Iru“ noch ein letztes Mal genutzt. Zur Energiegewinnung. Mit dem alten Geld werden mehrere Bezirke der Hauptstadt Tallinn geheizt. Estland hat zum Beginn des Jahres 2011 als 17. Europa-Staat den Euro eingeführt. Nur zwei Wochen lang sind beide Währungen im Land noch gültig. Bis dahin müssen alle alten Scheine getauscht worden sein. Rait Roosve, Chef der Sicherheitsabteilung der estnischen Zentralbank weiß; „Es gibt nicht so viele Möglichkeiten, was man mit Geldscheinen machen kann, wenn sie nicht mehr gültig sind“. Und so freut sich das Energieunternehmen der Hauptstadt, über die billigste und zugleich wertvollste Rohstofflieferung für ihr Kraftwerk. Allerdings zählt Estland ohnehin zu den Bargeldärmsten Ländern Europas. Hier ist das bargeldlose Zahlen weiter verbreitet, als in allen anderen europäischen Staaten. Und so werden wohl auch die Tallinner nicht allzu lange mit Geld heizen können.

Dioxin: Der endlose Skandal

Seit Tagen verunsichern die Berichte über Dioxin-verseuchte Hühnereier die Konsumenten Jetzt wurden zur Bestürzung der Menschen zu hohe Werte dieses Krebs erzeugenden Giftes auch in Schweinefleisch gefunden. Die ersten Untersuchungen in Schweinemastbetrieben zeigen, dass der Dioxin-Skandal Schweinezüchter viel stärker treffen wird, als die Geflügelzucht. Bereits 3475 Mastbetriebe mussten geschlossen werden, weil hier Futter des Herstellers verwendet wurde, der Industriefette zur höheren Gewinnerzielung untermischte. Das belastetes Fleisch bereits verkauft wurde, steht fest. Zwar behauptet der niedersächsische Agrarstaatssekretär Friedrich-Otto Ripke, dass kein Dioxin-verseuchtes Schweinefleisch in den Handel gelangt sei – „Ich kann sicher sagen, dass belastetes Schweinefleisch nicht in den Handel gelangen wird, und wir können ausschließen, dass dioxinbelastetes Schweinefleisch bereits in den Handel gelangt ist“ – doch das ist eine Lüge. Die betroffenen Betriebe haben von sich aus darauf hingewiesen, dass genau dies doch der Fall war. Besonders bedauernswert sind die Landwirte im Raum Langwedel. Einer von ihnen hat selbst in einem kleinen Futtermittelwerk für sich und die Züchter der Umgebung das Futter zusammen gemischt. Lediglich die Fettkomponente kaufte er dazu – von eben jener Firma Harles und Jetzsch aus Ueterson, die für ihr Futter Dioxin-belastete Industriefette nutzte. Auch diese Höfe mussten vom Kreisveterinär Peter Rojem geschlossen werden. Für die Verbraucher kam dies allerdings zu spät. Am vorletzten Dezembertag fand hier die letzte Schlachtung von Tieren statt, die mit diesem Futter gemästet worden waren. Rojem: „Wir sind bemüht, das Fleisch wiederzufinden und aus dem Verkehr zu ziehen“. Fakten, die der Agrarstaatssekretär Friedrich-Otto Ripke in seiner vollmundigen Beruhigungsrede vergaß zu erwähnen. Lieber wird von Regierungsseite darauf hingewiesen, dass die gemessenen Dioxin-Werte keine akute Krankheitsgefahr bergen. Sicher nicht. Nur das die Gefahr des Dioxin in der Kumulierung liegt. Dioxin wird vom Körper gespeichert und jede weitere Dosis erhöht die Gefahr, irgendwann in der Zukunft, wenn etliche neue Skandale diesen schon längst verdrängt haben, Krebs auszulösen. Die Firma Harles und Zetzsch hat bereits im März vergangenen Jahres dieses Fett unter das Futter gemischt – trotz der von ihnen festgestellten höheren Dioxin-Werte. Wir können heute überhaupt nicht mehr nachvollziehen, wie viel davon schon von uns im guten Glauben auf Verbrauchersicherheit konsumiert wurde.