Archiv der Kategorie: Aktuelles

Agrosprit: Der Regenwald-Killer?

Das Energiekonzept der Bundesregierung sieht eine Förderung von Agrosprit vor. Demnach sollen 85 Prozent des Kraftstoffes in Deutschland bis zum Jahr 2050 aus Agrosprit bestehen. Das dieses Ziel nicht mit Sprit aus regionalen Quellen erreicht werden kann, ist jedem klar. Wo aber kommt der Sprit her? Wie so oft muss auch in diesem Fall der Regenwald leiden. Vor allem in Indonesien und Argentinien werden Urwälder gerodet um Palm- und Sojaöl anzupflanzen. Vor allem in Indonesien sind die Auswirkungen schon heute katastrophal. Jede Minute werden Urwälder der Größe von fünf Fußballfeldern greodet, wie Greenpeace mitteilt.

Die Naturschützer haben an 55 deutschen Tankstellen getestet wie es sich mit dem Anteil an Agrosprit verhält. Den größten Anteil nimmt Diesel-Kraftstoff von Shell und Aral ein. Bei Aral sind bereits 44 Prozent, bei Shell 39 Prozent des Kraftstoffes aus Soja- bzw. Palmöl. Der restliche Anteil stammt aus Rapsöl. Die Mineralölkonzerne wissen also genau, was die Konsequenzen sind, „nehmen sie aber wissentlich in Kauf“, so Corinna Hölzel von Greenpeace. Der gesamte Bericht und Hintergrund-Informationen können auf der Webseite von Greenpeace eingesehen werden.

Deepwater Horizon: Komplette Aufarbeitung

Nicht ganz drei Monate dauerte es, bis das weitere Ausströmen von Rohöl nach der Explosion der Ölbohrplattform „Deepwater Horizon“ gestoppt werden konnte. Einer der Gründe dafür war, dass nicht nur kein Notfallplan für eine solche Katastrophe vorhanden war, auch schlugen die ersten Versuche das Leck zu stopfen fehl, was viel Zeit kostete in der das Öl weiter ungehindert in den Golf strömte. Die Untersuchung dieses Vorfalls ist nicht weniger aufwändig und von widersprüchlichen Aussagen geprägt. Doch was die eingesetzte Untersuchungskommision nach und nach enthüllt, zeigt wie verantwortungslos und desinteressiert die Betreiber der Bohrinsel gehandelt haben. So wussten die Leiter des Energiekonzerns BP schon lange vor der Explosion, dass der von ihnen für die Abdichtung von Bohrlöchern gegen das Eindringen von Gasen benutzte Spezialzement fehlerhaft und für die verwendete Aufgabe ungeeignet war. Bereits im Februar durchgeführte Tests bewiesen, dass die Abdichtung durch diesen Zement nicht sicher ist. Das unbemerkt ausströmende Gas war dann auch die Hauptursache der Explosion, die 11 Arbeiter das Leben kostete, die Tier- und Pflanzenwelt einer ganzen Region unwiederbringlich zerstörte und tausenden Menschen die Lebensgrundlage entzog. Ein zweites Sicherheitsventil, dass die Explosion noch hätte verhindern können, war BP in der Anschaffung zu teuer.

Defektes Brennelement: Abschaltung des AKW Gundremmingen?

Immer wieder verweisen Politiker und Energie-Konzern-Sprecher auf die Notwendigkeit der Atomenergie als sogenannte Brückentechnologie, bis zur endgültigen Umstellung der Stromerzeugung auf erneuerbare Energien. Nicht selten werden Horrorszenarien postuliert, die bei fehlender Kernkraft im Falle einer Energieunterversorgung eintreten könnten. Viel wahrscheinlicher ist es jedoch, dass die verbliebenen Atomkraftwerke durch ungeplante Ausfälle die Stromversorgung in Deutschland nicht gewährleisten können. Denn wenn in einem AKW ein unvorhergesehenes Ereignis, wie beispielsweise Materialermüdung eintritt, dann wird in den meisten Fällen ein ganzer Reaktorblock still gelegt. Auch im größten deutschen Kernkraftwerk in Gundremmingen, muss wieder ein Block wegen eines defekten Brennelements abgeschaltet werden. Allerdings versucht die AKW-Leitung das Abschalten so lange hinaus zu zögern, bis ein zweiter, momentan für Routinekontrollen stillgelegter Reaktorblock wieder ans Netz angeschlossen werden kann. Atomkraftgegner sind empört: „Das ist unverantwortlich, wenn die jetzt noch ein paar Tage den Reaktor weiterlaufen lassen. Da sich in den Brennstäben durch die Kernspaltung hoher Druck aufbaut und radioaktive Gase gebildet werden, entweichen bei Leckagen diese strahlenden Gase ins Kühlwasser.“ Der Druck Reaktoren so schnell wie möglich wieder an zuschalten ist groß. Genau das ist aber das größte Problem bei Techniken deren Versagen so große, und im Falle der möglichen Strahlenschäden unumkehrbare, Folgen für die Menschen hat. Ein AKW-Betreiber kann niemals wirklich eine rein sachliche Entscheidung treffen, da ihm immer die Abnehmer und Anteileigner des Kraftwerkes im Nacken sitzen.

Elektroauto stellt Rekord auf

Ein neuer Weltrekord für Elektrofahrzeuge wurde jetzt in Deutschland aufgestellt. Erstmals ist ein wirklich als Alltagstauglich einzustufendes Elektroauto von München nach Berlin gefahren, ohne einen Ladestopp einlegen zu müssen. Dabei kam es streckenweise auf ein Tempo von 130 Km/h. Sieben Stunden brauchte das Fahrzeug für die 605 Kilometer. Die lange Strecke war durch eine neue Akkutechnik ermöglicht worden, teilten das Technologieunternehmen DBM Energy und der Stromanbieter lekker Energie mit. Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) lobte die Leistung der Ingenieure und bezeichnete sie als technologischen Sprung nach vorn. Bisher kamen Elektroautos mit einer Batterieladung nur 60 bis 70 Kilometer weit. Das Fahrzeug ist wie ein gewöhnliches Auto ausgestattet. Es hat vier Sitze, einen freien Kofferraum und Klimaanlage. Entscheidend für den Erfolg im Verkauf der Elektroautos wird jetzt sein, zu welchem Preis diese angeboten werden können.

Wieder neue Arten im Amazonas-Gebiet entdeckt

Das Gebiet um den Amazonas ist der wohl Artenreichste Landstrich der Welt. Hohe Feuchtigkeit gepaart mit Wärme sorgen hier für ideale Lebensbedingungen der Tiere und Pflanzen. Da große Teile des Amazonas-Gebietes noch immer nicht gänzlich erforscht sind, finden Wissenschaftler immer wieder neue Tier- und Pflanzenpopulationen. Allein in den vergangenen zehn Jahren wurden mehr als 12.000 neue Tiere und Pflanzenarten entdeckt. Bei der in Japan stattfindenden Artenschutzkonferenz konnten einige von ihnen jetzt vorgestellt werden. Insgesamt fanden die Biologen hier 637 neue Pflanzen, 257 Fische, 216 Amphibien, 55 Reptilien, 16 Vögel und sogar 39 unbekannte Säugetierarten. 12.000 neue Arten in zehn Jahren bedeutet, dass hier aller drei Tage ein neues Tier oder eine neue Pflanze entdeckt wird. „Der Bericht macht deutlich, dass wir noch viel mehr zu verlieren haben, als sich in Zahlen und Fakten darstellen lässt“, befürchtet Roberto Maldonado, der als Amazonas-Experte beim WWF in Deutschland arbeitet. In den vergangenen Jahren wurden bereits siebzehn Prozent der gesamten Fläche des Amazona-Gebiets zerstört. Das ist besonders tragisch, weil hier nicht nur eine unermesslich hohe Zahl an Tieren leben, sondern das Gebiet auch als wichtiger Stabilisator des Weltklimas fungiert.