Archiv der Kategorie: Fauna

Seeadlerpopulation stagniert

Seeadler sind weltweit vom Aussterben bedroht und stehen deshalb seit Jahren unter Naturschutz. Im Norden Deutschlands werden massive Anstrengungen unternommen, um den noch vorhandenen Bestand der Tiere zu erhalten und zu mehren. Nachdem sich die Seeadler-Population in Schleswig-Holstein langsam zu erholen begann, mussten die Förster jetzt einen herben Rückschlag hinnehmen. Durch illegal ausgelegte Giftköder und verbotene Insektizide, sind in den vergangenen Monaten etliche Seeadler gestorben. Die aktuell größte Gefahr stellen allerdings Spuren von Munition in den Körpern ihrer Jagdbeute dar. Im Winter, wenn der Fischbestand zu gering ausfällt, ernähren sich Seeadler auch von Aas. Die gefundenen Beutetiere starben allerdings oft an Verletzungen durch Schrotkugeln, bzw. kleinen Splittern, die sie bei einem Fehlschuss abbekommen haben. Diese verbleiben im Fleisch der Tiere und vergiften es allmählich, da für die Herstellung der Munition Blei verwendet wird. Fressen die Seeadler von dem vergifteten Fleisch, erblinden sie aufgrund der Bleivergiftung und müssen verhungern. Während dies noch Unfälle sind, müssen Förster leider immer häufiger feststellen, dass Menschen Giftköder auslegen, durch die die hungrigen Tiere qualvoll verenden. „Auch wenn die Gesamtsituation der Seeadler-Population heute deutlich positiver als noch in den 1980er Jahren ist, müssen wir Verluste durch Vergiftungsfälle und andere menschliche Einwirkungen sehr ernst nehmen.“, mahnt der Vorsitzende des Vereins für Seeadlerschutz in Schleswig-Holstein, Christian Holm.

Forschungsdurchbruch bei Verdauungseffizienz von Rindern

Biologen der Forschungsabteilung des US-amerikanischen USDA, haben erfolgreich an der Verdauungseffizienz von Rindern geforscht. Zukünftig kann mit einem kleinen und preiswerten Pflanzenextrakt das dem Rinderfutter beigemischt wird, die Futterverwertung der Tiere um rund 30 Prozent erhöht werden. Das spart nicht nur gewaltige Kosten, es hat auch noch einen erstaunlichen Nebeneffekt; die Tiere riechen angenehmer. Mark Powell, einer der an der Untersuchung beteiligten Forscher erläutert: „Milchkühe bekommen üblicherweise ein sehr eiweißreiches Futter und erzeugen dann beim Verdauen diverse Stickstoffverbindungen. Überflüssigen Stickstoff scheiden sie über den Urin aus, wo Enzyme ihn in Ammoniak umwandeln“. Wird dem Futter Tannin, auch bekannt als Gerbsäure beigegeben, sorgt diese dafür das mehr Eiweiß in den Wiederkäuermagen gelangt und so ein größerer Teil verwertet wird. Das wiederum minimiert die Stickstoffproduktion und damit riecht der Urin der Tiere weniger streng. Gerade in Großbetrieben mit hunderten Tieren pro Stall, ist dies eine Erleichterung für die Mitarbeiter. Entscheidend ist allerdings die dadurch mögliche Verringerung der Futtermenge. Das spart den Landwirten Kosten und verringert die für die Fleisch- und Milchproduktion notwendige Energiezufuhr in Form von Futterpflanzen, was auch eine Entlastung für die Umwelt bedeutet.

Jagdhundeausbildung contra Tierschutz

Wenn es nach den Tierschützern in Nordrhein-Westfalen geht, dann sollen Jagdhunde ihre Ausbildung zukünftig nicht mehr an Enten oder anderen Wildtieren absolvieren dürfen. Kritisiert wird, dass die „Hobby Jäger“ am Leid der Tiere vergnügen würden. Die aktuelle Landesregierung von NRW will ab 2013 eine, den Argumenten der Tierschützer folgenden Gesetzesänderung vornehmen. „Praktiken, die mit dem Tierschutz unvereinbar sind, wollen wir künftig untersagen“, so ein Sprecher des Grünen-Umweltminister Johannes Remmel in einem Interview mit der WAZ. Dagegen argumentiert der Jagdverband, dass solche Übungen notwendig und unverzichtbar seien, um die Hunde an das Stellen der Tiere zu gewöhnen, ohne das die Hunde dabei ihrem Jagdinstinkt nachgehen und die Tiere beißen. „Tierschutz und Jagdhundeausbildung sind keine Gegensätze, sondern gehören zusammen“, erläutert ein Sprecher des Jagdgebrauchshundeverband. Das werden die meisten „Tierfreunde“ jedoch erst verstehen, wenn sie die Abschaffung der Jagd durchgesetzt haben und die Folgen für die Waldtiere sichtbar werden.

Känguru-Genom entschlüsselt

Seit dies mit dem menschlichen Genom gelang, bemühen sich Wissenschaftler weltweit, auch das Erbgut vieler weiterer Tierarten zu entschlüsseln. Einem Forscherteam verschiedener Länder ist das jetzt für das Erbgut der Wallaby-Kängurus geglückt. Dieses konnte in der vergangenen Woche im Fachmagazin „Genome Biology“ veröffentlicht werden. Die Biologen hoffen, dass sich aus der darauf basierenden weiteren Forschung, Aufschlüsse über verschiedene Eigenheiten von Kängurus, wie dem Hüpfen, oder dem Geruchssinn der Tiere ergeben. Wallabys sind rund 50 Zentimeter groß und gehören damit zu den kleineren Känguru-Arten, die im Süden Australiens und in Neuseeland leben.

Mimikry-Gen entdeckt

Französische und britische Wissenschaftler haben es geschafft, dass für die schnelle Farbveränderung einer Schmetterlingsart zuständige Gen zu bestimmen. Einige Tierarten, wie Reptilien und Insekten sind in der Lage ihr Aussehen in Sekundenschnelle zu ändern, um Feinden zu entgehen, oder sich durch Anpassung an die Umgebung für ihre Opfer unsichtbar zu machen. Zu ihnen gehört eine in Südamerika lebende Schmetterlingsart, die „Heliconius numata“. Durch eine genaue Genanalyse und der Vergleich mit Genen von Schmetterlingsarten die nicht zu einem solchen Wechsel der Farben in der Lage sind, konnten die Biologen den für diese Fähigkeit zuständigen Chromosomensatz identifizieren. Dabei stellte sich heraus, dass nur ein einziges Gen notwendig ist, um das für die Farben und Muster zuständige Gen-Paket zu ändern. Damit ist es den Tieren möglich, bei Gefahr das Muster ihrer Flügel derart zu variieren, dass es dem Muster einer ungenießbaren Art ähnelt, was sie für Jäger uninteressant macht. Wie genau die Aktivität des Gens auslöst, muss in weiteren Untersuchungen ermittelt werden.