Forscher des Max-Planck-Institutes für Entwicklungsbiologie haben jetzt heraus gefunden, dass Pflanzen, die eine Resistenz gegen verschiedene Schädlinge und Krankheitskeime entwickelt haben, diese mit einem geringerem Wachstum bezahlen. Die Abwehrmechanismen, wie z.B. die Produktion, eines auf Bakterien und schädliche Insekten toxisch wirkenden Giftes, wird von den Genen der Pflanze gesteuert. Oftmals gibt es innerhalb einer Pflanzenart einzelne Exemplare, die durch eine Mutation in ihrem genetischen Erbgut zu einer solchen Schädlingsabwehr fähig sind. Allerdings büßen sie dadurch Energie für ein größeres Wachstum und damit in der Regel auch für eine höhere Samenproduktion ein. Das bedeutet, dass sich Pflanzen ohne diesen Schutz viel schneller vermehren, als die resistenten Pflanzen. Erst wenn durch eine Schädlingsplage die kräftigeren Pflanzen stark reduziert werden, profitieren die mutierten Pflanzen von ihrer genetischen Besonderheit. Welche Version die Bessere ist, hängt also von den jeweiligen Umständen ab.
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Natürlicher Gentransfer bei Pflanzen
Japanische Forscher haben herausgefunden, dass Parasiten offenbar mehr können, als nur auf Kosten ihrer Wirte zu leben. Hexenkraut ist eine schmarotzende Pflanze, deren Samen nur keimen können, wenn passende Wirtspflanzen in der Nähe wachsen. Sie ziehen einen Teil ihrer Nährstoffe direkt aus den Wurzeln dieser Pflanzen und töten sie dadurch. Im Erbgut des Hexenkraut fanden die Wissenschaftler jetzt ein Gen, das höchstwahrscheinlich aus dem Zellkern einer ihrer Wirte stammt. Damit konnte erstmals ein Transfer zwischen den Genen von verschiedenen Pflanzenarten ohne den Einfluss von Mikroben nachgewiesen werden. Der japanische Biologe Shirasu und seine Kollegen, haben sämtliche Gene des Grases registriert und sequenziert. Dabei fanden sie das Gen einer Einkeimblättrigen Pflanze, das ursprünglich nicht zu dem Zweikeimblättrigen Hexenkraut gehörte. Unklar ist den Forschern lediglich noch, ob die neue DNS direkt aus dem Zellkern des Wirtes entzogen, oder ob eine RNS-Kopie aus dem Zytoplasma transferiert, und in den eigenen Zellen, kopiert wurde.
Artensterben im Meer geht weiter
2010 ist das „UNO-Jahr der biologischen Vielfalt“. Der Naturschutzbund NABU bemängelte gestern, dass es trotzdem bisher noch nicht genug Anstrengungen gegeben haben, gerade das Aussterben bedrohter Meerestiere zu stoppen. Anlass der Kritik ist der weltweite „Tag der Meere“, der am 20. Mai stattfindet. An diesem Tag wollen Umweltschützer auf das oftmals unbemerkte Aussterben vieler Fische und Meeressäuger aufmerksam machen. Von der Politik erhoffen sich die Mitarbeiter von NABU vor allem Unterstützung für eine Fangbeschränkung, um eine Überfischung der Meere zu verhindern.
In Deutschland soll an diesem Tag in einer Fachtagung über das Thema „Meerespolitik in Europa“ diskutiert werden. Niedersachsens Umweltminister Hans-Heinrich Sander wird die Eröffnungsrede halten. Interessierte Besucher können sich in Cuxhaven eine Ausstellung über die Entwicklung der Nutzung des Meeres durch den Menschen anschauen.
Lebensräume für Tiere und Pflanzen sollen besser geschützt werden
Naturschützer fordern mehr Möglichkeiten für viele verschiedene Tier- und Pflanzenarten auf der ganzen Welt. Sie wollen dafür sorgen, dass nicht immer mehr Arten aussterben und dazu sollen mehr Lebensräume gestalten werden. Die deutsche Regierung will zwar schon etwas für bedrohte Arten tun, aber in den Augen der Naturschützer reicht dies nicht aus. Die Regierung handle zu langsam.
Die Bundesregierung beschloss, dass sich die Natur bis zum Jahr 2020 um zwei Prozent der gesamten Fläche von Deutschland ausbreiten und ungestört entwickeln darf. Die neu entstandene Fläche, auf die niemand eingreifen darf, zum Beispiel Jagen oder Bäume fällen, wird mit 7142 Quadratkilometer halb so groß wie Schleswig-Holstein.
Dem Umweltminister Norbert Röttgen wurde am Montag eine von mehreren Naturschutzorganisationen verabschiedete Resolution übergeben, in der eine gemeinsame Meinung formuliert wurde. In dieser ist auch ersichtlich, dass die Naturschützer fordern die „Wildnis“ mit 7142 Quadratkilometern schon bis zum Jahr 2015 zu erreichen. „Wir fordern global den Schutz von Natur ein, doch glaubwürdig können wir nur sein, wenn wir mit gutem Beispiel vorangehen“, sagte Hans-Joachim Mader, Ratsvorsitzender der Stiftung Naturlandschaften, die sich seit zehn Jahren für den Wildnisschutz einsetzt. Aus der Regierung heißt es von Brandenburgs Umweltministerin Anita Tack, die Menschen sollen die Natur die von der Stiftung geschaffen wurde hautnah erleben.
Klimawandel hat auch Auswirkungen auf die Pollen
Allergieforscher stellten nunmehr fest, dass der Klimawandel auch Auswirkungen auf die Allergiker hat. Allergologe Prof. Karl-Christian Bergmann vom Deutschen Polleninformationsdienst (PID) berichtete, „Wir beobachten Zusammenhänge zwischen Klimawandel, Pollenflug und dem Auftreten von Allergien“. Mittlerweile reagieren in Deutschland 45 Prozent der jungen Erwachsenen sensibel auf Pollen. Um diese These zu beweisen wurden Gewächshaus-Versuche gestartet in denen sich zeigte, dass Pflanzen, die einer erhöhten Kohlendioxid-Menge ausgesetzt, nicht nur schneller blühten und schneller wuchsen, sonder auch mehr Pollen produzierten. Das wärmere Klima habe auch den Effekt, dass sich Pflanzen in anderen Gebieten ansiedeln können, als ursprünglich, weil sie nun auch in „kühleren“ Breiten überleben können.