Die Bundesregierung sieht die erneuerbaren Energien deutlich auf dem Vormarsch. Umweltminister Norbert Röttgen teilte am Mittwoch in Berlin mit, dass Deutschland die geforderten 18 Prozent Anteil an umweltfreundlichen Energien bis 2020 noch übertreffen werden und der Anteil sogar bei knapp 20 Prozent liegen wird. Derzeit liegt der Anteil an erneuerbaren Energien in Deutschland bei ungefähr 10 Prozent. Doch auch Röttgen sieht ein, dass „Der Weg ins regenerative Zeitalter ehrgeizig und technisch anspruchsvoll ist“. Es müssten mehr Anstrengungen beim Energiesparen vorgenommen werden. Die Energieeffizienz müsste nach einem Aktionsplan, den die Regierung an die Europäische Union übermittelt hatte, weiter ausgebaut werden. Für den erwarteten Ausbau der Offshore-Windanlagen und den wachsenden Stromhandel sollten Stromnetze und Speicherkapazitäten ausgebaut werden. Das Energiekonzept der Bundesregierung werde hier „deutliche Aktente“ setzen, so Röttgen. Im Aktionsplan ergeben sich für 2020 für die einzelnen Sektoren ein Anteil von 15,5 Prozent erneuerbaren Energien im Bereich Wärme/Kälte, ein Anteil von 38,6 Prozent am Strom und ein Anteil von 13,2 Prozent im Verkehr. Doch der Bundesverband erneuerbare Energien kritisierte den Aktionsplan, weil der Anteil im Wärmebereich sehr schwierig wird zu erreichen. Hier müsse der Anteil erneuerbarer Energien noch mehr und schneller steigen, erklärte der Verband. Deshalb möchte die Bundesregierung ende September ihr neues Energiekonzept vorstellen, das dann auch die Frage der Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke regelt. Röttgen plant bislang eine moderate Laufzeitverlängerung. Im Mittelpunkt des neuen Energiekonzepts müsste stehen, welche Lösungswege die deutsche Regierung vorschlägt die Treibhausgasemissionen bis 2050 um 95 Prozent gegenüber 1990 zu reduzieren, wie es die Umweltschutzorganisation WWF forderte. Doch auch in der Politik gibt es unterschiedliche Meinungen. Grünen-Fraktionschef Jürgen Trittin sagte: „Wenn die Bundesregierung selbst von 38,6 Prozent Strom aus erneuerbaren Energien in 2020 ausgeht, dann ist das mit Laufzeitverlängerungen für AKW und neuen Kohlekraftwerken nicht vereinbar.“ Der Ausbau könnte in seinen Augen, wie auch in den Augen vieler Deutscher durch mehr Atom- und Kohleenergie gebremst werden. Doch wie auch immer sich die Regierung entscheidet. Solange die Wirtschaft weiter an erneuerbaren Energien forscht und weiter entwickelt, gerade im Verkehr, wird auch der Ausbau weitergehen.
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Sauberes Wasser ist jetzt Menschenrecht
Über einen stärkeren Schutz unseres wichtigsten Lebensmittels, das Wasser, macht sich mittlerweile auch die deutsche Regierung Gedanken. Auch wenn Europa nicht von einer aktuellen Wasserknappheit bedroht ist, die Qualität und damit die mögliche Nutzung als Trinkwasser ist regional sehr verschieden. Und da es für verseuchtes Grund-oder Flusswasser keine Grenzen gibt, kann und muss der Schutz grenzüberschreitend erfolgen. Seit sich die Europäische Union 1973 verstärkt politisch für den Umweltschutz einsetzt, wurden auch viele neue und notwendige Gewässerschutzrichtlinien vereinbart und umgesetzt. So wurde zum Beispiel festgelegt, welche Stoffe nicht in Form von Abwässern in Flüssen und Seen „entsorgt“ werden dürfen, oder Verbote für Aktionen ausgesprochen, von denen Unfallbedingt eine hohe Gefährdung des Grundwassers ausgeht. Am 28. Juli dieses Jahres verabschiedete die UN eine Resolution, die den hohen Stellenwert dieses freien Gutes bekräftigt. In einer Vollversammlung der 192 UN-Mitgliedsstaaten, wurde sauberes Wasser zu einem Menschenrecht erklärt. Damit stärkt die UN alle Behörden, die sich um die nachhaltige Bewirtschaftung unserer Wasservorräte und die Bereitstellung sauberen Trinkwassers bemühen. Dementsprechend wurde die Entscheidung von Bundesumweltminister Norbert Röttgen begrüßt: „Diese Entscheidung der UN-Generalversammlung ist ein wichtiges politisches Signal zur Halbzeit der UN-Wasserdekade.“ Wichtig ist der Beschluss aber vor allem für die Menschen in Entwicklungsländern, von denen zum heutigen Zeitpunkt 884 Millionen keinen Zugang zu sauberem Wasser haben und von Denen circa 2 Millionen jedes Jahr, an verseuchtem Wasser sterben.
Endlich – Ölleck im Golf wird morgen versiegelt
Drei Monate hat es gedauert; jetzt werden die letzten Vorkehrungen getroffen, um das von BP verursachte Ölleck im Golf von Mexiko zu versiegeln. Nach Tests in der Nähe des Bohrlochs, soll am morgigen Dienstag, das Leck endgültig mit einer Mischung aus Schlamm und Zement verschlossen werden. Das Füllmaterial wird durch die Verschlusskappe eingepumpt, die seit zwei Wochen erfolgreich das außer Kontrolle geratene Bohrloch verschließt. BP-Vizechef Kent Wells äußert sich zuversichtlich, da es seitdem keine Anzeichen für weitere Lecks gäbe. Was bleibt ist ein Restrisiko, dass sich der an der Versiegelung stauende Druck, an anderer Stelle entlädt. Darüber hinaus sagte die Firmenleitung des Konzerns zu, sich langfristig an der Bewältigung der entstandenen Umweltprobleme zu beteiligen. Für die daraus entstehende Arbeitslosigkeit im Bereich der Fischwirtschaft, stellte BP einen 100 Millionen schweren Fond zur Verfügung. Wünschenswert wäre es, wenn die Politik hier klare Vorgaben für BP machen würde. Denn als alleiniger und schuldhaft handelnder Verursacher dieser Katastrophe, reicht es nicht, BP nur an den entstandenen Kosten „zu beteiligen„. Sie haben die Kosten zu tragen.
Arbeiten an Asse gehen weiter
Die Stabilisierungsarbeiten an den Schachtanlagen in des Atommüllagers Asse werden fortgesetzt. Dafür werden mit einem Spezialbeton Hohlräume ausgefüllt, in denen kein Atommüll liegt. Damit hofft man die Stabilität der gesamten Anlage zu erhöhen. Bisher waren diese mit Salz aufgefüllt wurden, das inzwischen zusammengesackt ist, und sich so Hohlräume bilden konnten. Auch hofft man durch die Betonfüllung den Eintritt von Wasser zu verhindern. Problematisch ist daran weniger der Eintritt, als vielmehr das anschließende Auslaufen kontaminierten Wassers, dass dann unser Grund-und damit auch Trinkwasser verseuchen würde. Bisher wurden hier 446 Kubikmeter Spezialbeton verbraucht. Doch auch Dieser wird nicht ewig halten. Es zeichnet sich immer stärker ab, dass das Hauptargument der Atomenergie-Befürworter, die kostengünstige Erzeugung, ein Fehlschluss ist, für den noch Jahrhundertelang gezahlt werden muss. So ist es zu begrüßen, das der deutsche Bundesumweltminister stärker auf erneuerbare Energien setzt und besonders die Windenergie in den nächsten Jahren auch finanziell zu unterstützen plant.
Klimaberatung in Bonn starten
Um die Erderwärmung auf eine Zunahme um 2 Grad bis 2050 beschränken zu können, müsste jeder Mensch seinen statistisch berechneten Anteil am Ausstoß von Kohlendioxid, auf 2 Tonnen pro Jahr senken. 11 Tonnen jährlich sind es aktuell, die jeder Deutsche durch seinen Konsum verursacht. Anfang August beraten in Bonn wieder die Klimaunterhändler der größten Industrienationen der Welt, über die nächsten notwendigen Schritte, im Kampf um die Verhinderung einer unaufhörlichen Steigerung der Temperaturen weltweit.
Eines von mehreren Konzepten, dass dann besprochen werden soll, ist die Einführung einer CO2-Beschriftung auf Produkten, um den Verbrauchern die Möglichkeit zu geben, sich für weniger schädigenden Waren zu entscheiden. Das betrifft nicht nur große Anschaffungen. Auch Lebensmittel und andere Verbrauchsgüter, haben sehr unterschiedliche Energieverbrauchswerte, die durch eine umweltfreundliche Produktion entscheidend beeinflusst werden können. Dazu erklären sich erfahrungsgemäß die großen Unternehmen jedoch nur bereit, wenn sie bei Nichtbeachtung vom Verbraucher abgestraft werden. Das ist wiederum ist erst möglich, wenn Dieser über die verschiedenen Werte aufgeklärt wird. Der Bundesverband der Verbraucherzentralen hat errechnet, dass bis zu 76 Prozent an Strom und Kohlendioxid eingespart werden könne, wenn der Verbraucher fähig und in der Lage wäre, die Höhe des Verbrauches der gewünschten Produkte zu vergleichen.