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Häufiger Defekte in Atomkraftwerken

Das Umweltministerium hat eine neue Statistik zur Reaktorsicherheit in Deutschland vorgelegt. Aus Dieser geht hervor, dass sich die Defekte vor allem bei den älteren Kernkraftwerken häufen. Siebzehn Atomkraftwerke werden in Deutschland aktuell betrieben. Trauriger Spitzenreiter in der Statistik ist das AKW Krümmel, aus dem 87 sicherheitsrelevante Defekte gemeldet wurden. Aber auch die AKW Brunsbüttel und Biblis mussten über siebzig Vorfälle melden. Die Statistik, die auf Anfrage einer Bundestagsabgeordneten der Grünen erstellt wurde bestätig, dass die von CDU und FDP geplante Verlängerung der AKW-Laufzeiten riskant ist. Es könne nicht tatsächlich ernsthaft erwogen werden, gerade die Laufzeiten dieser alten Reaktoren zu verlängern, mahnte die atompolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion Kotting-Uhl. Zusätzliche Risiken entstehen durch das Nachrüsten alter Reaktoren, wie Untersuchungen des Umweltministeriums zeigen. Da auch aus den Reihen der CDU-Fraktion die Kritik an den Regierungsplänen massiver wird, bleibt zu hoffen, dass der Ausstieg vom Ausstieg nicht eintritt.

Rückschlag im Kampf um die Ölkatastrophe

Die riesige Stahlbetonglocke, die das Ölleck im Golf von Mexiko abdichten sollte, musste wieder abgezogen werden, da sich Eiskristalle an ihr bildeten. Das führte zu einer Verstopfung was wiederum zu einem starken Auftrieb führte. In der Tiefe von knapp 1,5 Kilometern herrschen Temperaturen um den Gefrierpunkt.

Ein Sprecher des Ölkonzerns BP erklärte, dass die Glocke versagt hätte. Umweltschützer kritisieren, dass es für den Fall der Fälle keinerlei Maßnahmen seitens BPs gegen eine derartige Katastrophe gibt. Derzeit überprüfen Experten, wie sie die Kristallbildung verhindern können, eventuell soll Ethanol die Lösung sein.

Sollte es doch noch gelingen, die Kuppel über das Leck zu stülpen und die Eisbildung zu verhindern, so könnten rund 85 Prozent des auslaufenden Öls abgefangen werden. Derzeit laufen aus der gesunkenen Bohrinsel „Deepwater Horizon“ etwa 800 Tonnen Öl pro Tag aus. Die Küsten um das Mississippi-Delta wurden bereits vom Ölteppich erreicht, was zu einer riesigen Umweltkatastrophe führte. Die Existenzen der zahlreichen Fischer stehen auf dem Spiel, einige von ihnen haben bereits ihre letzten Ersparnisse aufgebraucht.

Ab 01.07.2010 sinkt die Vergütung für den Solarstrom

Die Entscheidung auf die Senkung der Vergütung wurde getroffen, da die Photovoltaik-Anlagen immer günstiger werden. Dadurch sinkt auch die Belastung der Strom-Kunden, da die Finanzierung der PV-Anlagen auf den Strompreis umgelegt wurden. Die Gesetzesänderung soll im Mai durch den Bundestag beschlossen werden und ab 01.07.2010 in Kraft treten.

Die wichtigsten Änderungen sind für PV-Anlagen, die ab dem 01.07. in Betrieb genommen werden:

  • Die Vergütung auf oder an Gebäuden sinkt einmal um 16 Prozent
  • Bei Freiflächenanlagen sinkt die Vergütung um 15 Prozent
  • Bei Konversionsflächen (Umnutzung von meist militärischen Anlagen) ist eine Verringerung um 11 Prozent geplant
  • Für Anlagen auf ehemaligen Ackeranlagen gibt es gar keine Vergütung mehr, es sei denn, diese befinden sich noch vor de 01.01 auf einem Bebauungsplan und werden bis Ende des Jahres in Betrieb genommen.
  • Dagegen wird der Direktverbrauch von Solarstrom, befristet bis 31.12.2011, stärker gefördert.

Für ältere Anlagen bleiben die alten Vergütungen erhalten. Sie sind von allen neuen Regelungen verschont.

Fazit des Petersberger Klimadialogs

Nach der gescheiterten UN-Klimakonferenz in Kopenhagen waren die Erwartungen an den Petersberger Klimadialog von vornherein nicht hoch. Da half auch der Zweckoptimismus unseres Umweltministers nichts, der noch zum Beginn des dritten und letzten Verhandlungstages, fast beschwörend, auf ein neue entstandenes Vertrauen zwischen den armen und den reichen Nationen hinwies. Ergebnisse wurden hauptsächlich für den Schutz des Waldes erzielt. Hierfür wird Deutschland unter anderem ca. 350 Millionen Euro zur Verfügung stellen. Sicher, ein notwendiger und sinnvoller Schritt. Im Hauptanliegen der Konferenz aber, der Reduzierung des CO2-Ausstoßes, wurden keine Ergebnisse erzielt. So lange der US-Präsident Barack Obama es nicht schafft, ein vernünftiges Klimaschutzgesetz in seinem Land durchzusetzen, ist ein signifikanter Fortschritt auch nicht zu erwarten. Und ohne die USA als einem der größten Produzenten von Treibhausgasen, werden sich freiwillig weder China, noch afrikanische oder südamerikanische Entwicklungsländer vertraglich binden.

Geht die EU von weiteren Vulkanascheproblemen aus?

Bei einem Sondertreffen am Dienstag in Brüssel mit den EU-Verkehrsministern wurde eine Einigung über einheitliche Grenzwerte beim Luftverkehr getroffen. Grund für dieses Sondertreffen war das Flugchaos nach dem Vulkanausbruch und der Aschewolke, die sich in Europa ausbreitete. Nach diesem Treffen sagte Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer: „Ich glaube, dass wir damit im Interesse von Verantwortung und Sicherheit erhebliche Fortschritte erzielt haben“. Die 27 EU-Mitglieder verpflichteten sich einvernehmlich die Grenzwerte des Drei-Zonen-Modells der Europäischen Flugsicherung zu befolgen. Die Grenzwerte bedeuten: Flüge sind verboten, sobald die Aschekonzentration in einem Kubikmeter Luft zwei Milligramm übersteigt. Das Flugverbot gilt dann auch in einem Radius von rund 110 Kilometern (60 nautische Meilen) um die Verbotszone. Diese Regelung tritt ab sofort in Kraft.

Am 24. Juni soll auch ein einheitliches europäisches Messsystem entwickelt werden. Dieses Messsystem wird aus Boden- und Luftmessstationen in den Mitliedsstaaten bestehen.

Rechnen also alle EU-Länder mit erneuten Vulkanausbrüchen? Eigentlich hört man, dass sich der isländische Vulkan einigermaßen beruhigt hat. Aber anscheinend geht man davon aus, dass alles was einmalig passiert, auch immer wieder passieren kann.