Erstmals seit Jahren wurde auch in Schleswig-Holstein wieder ein frei lebender Wolf gesichtet. Den Angaben des Kieler Landesumweltministeriums zufolge, wurde ein männlicher Wolf anhand von Kotproben als solcher identifiziert. Gesichtet wurde er bisher noch nicht, was aber nicht weiter verwundert, da Wölfe sehr scheue Tiere sind. Seit vor 190 Jahren der letzte Wolf in Schleswig-Holstein geschossen wurde, gilt er dort als ausgestorben. 2007 lebte kurzzeitig ein Wolf wieder im Norden des Bundeslandes, der allerdings auf einer Landstraße überfahren wurde. Seit 1990 siedeln sich allmählich – aus Polen kommend – wieder Wölfe in Deutschland an. Kleine Rudel leben bereits in Sachsen, Mecklenburg und Brandenburg. Wölfe ernähren sich fast vollständig von Wildtieren, so dass sie keine Gefahr für die Tierhaltung, oder den Menschen darstellen. Sie stehen unter Naturschutz und sind so vorsichtig, dass ihr Auftreten bisher hauptsächlich anhand ihrer Kotspuren und Pfotenabdrücke verfolgt werden kann.
Archiv der Kategorie: Umweltschutz
Satelliten-Fotos zeigen Eisschmelze in Grönland
Mit Entsetzen registrierten Forscher der NASA, dass bereits 97 Prozent der gesamten Grönländischen Eisfläche angetaut ist. Dies zeigte eine Auswertung aktueller Satelliten-Bilder, die am 12. Juli aufgenommen wurden. Rüdiger Gerdes, Chef der Forschungsgruppe Meereisphysik am Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung (AWI) in Bremerhaven, denkt dass damit im Laufe des Sommers die angetaute Fläche größer sein wird, als in den bisherigen Rekordjahren 2007 und 2011. „Schweizer Kollegen, die auch automatische Wetterstationen auf Grönland betreiben, haben die Daten bestätigt“, erläutert der Geophysiker am AWI-Fachbereich Klimawissenschaften, Klaus Grosfeld: „das ist schon eine kleine Sensation.“ Allerdings eine negative. Durch das schmelzende Eis steigt einerseits der Meeresspiegel an, was die Überflutung zahlreicher Küstenstädte und Landstriche weltweit zur Folge haben wird, andererseits verändern die zusätzlichen kalten Wassermassen die Meerestemperaturen und damit auch die Strömungen – was wiederum eine Änderung des Klimas nach sich zieht. Normalerweise tauen nur 40 Prozent der Oberfläche des Grönlandeises im Sommer auf.
Deutsche Wissenschaftler warnen vor Bioenergie
Deutsche Wissenschaftler haben jetzt dazu aufgefordert, auf den geplanten weiteren Ausbau der Nutzung von Biomasse zu verzichten. Sie legten dar, dass es aus Klima- und Umweltschutzgründen mehr Nach- als Vorteile gäbe. Statt dessen sollte sich die Bundesregierung auf den Ausbau von Solar- und Windenergie als neue Energiequellen konzentrieren. Diese weisen eine erheblich günstigere Bilanz der Treibhausgas-Emissionen auf als die Nutzung von Biomasse und auch mögliche Umweltschäden fallen geringer aus. Außerdem solle bei der geplanten Energiewende stärker auf eine Verbesserung der Energieeffizienz gesetzt werden. Dazu gehört zum Beispiel die Nutzung von Bioenergie, wie die Gewinnung von Wärme und Gas aus Gülle und Mist oder die Gewinnung von Biokraftstoffen aus Lebensmittelabfällen und pflanzlichen Resten. Da diese nicht extra für die Energiegewinnung angebaut würden, ist deren Treibhaus-Emissionen-Bilanz sehr gut. Eine solche begrenzte Nutzung von Biomasse, nämlich ausschließlich dann wenn diese sonst Abfall wäre, ist nach Meinung der Experten sinnvoll und vertretbar. Die derzeitigen Pläne der EU jedoch, innerhalb der nächsten zehn Jahre zehn Prozent des Verkehrs mit Biokraftstoff zu betreiben, sehen die Wissenschaftler kritisch. Bereits zum Beginn des Jahres haben Forscher des Instituts für Klimafolgenforschung eine Studie über die Unterschätzung der Risiken eines großflächigen Anbaus von Energiepflanzen veröffentlicht. Demnach könnte der große Bedarf an Energielieferanten, wie Zuckerrohr, Raps oder Mais, zu einer weiteren Abholzung großer Wälder und damit zu einer geringeren Speicherung der Treibhausgase führen. Dagegen argumentiert der Verband der Deutschen Biokraftstoffindustrie, dass es derzeit keine annehmbare Alternative für Biokraftstoffe gäbe und diese die einzige Alternative zu Öl seien.
Landwirtschaft zerstört Lebensräume der Vögel
Neue Zählungen haben einen massiven Schwund der hier früher lebenden heimischen Vögel ergeben. Besonders betroffen sind Arten die nicht in Wäldern leben, sondern offene Wiesen und Felder bevorzugen. In den vergangenen 30 Jahren hat sich europaweit die Zahl der in Agrarlandschaften lebenden Vögel halbiert. „Allein in Deutschland sind seit 1990 mehr als eine Million Feldlerchen verstummt, eine Entwicklung, die besorgniserregend ist“, erklärte die Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz (BfN), Beate Jessel. Der Grund dieser Entwicklung ist eine stärkere Intensivierung der Landwirtschaft. Das zeigt sich unter anderem im wachsenden Anbau von Monokulturen und der Beseitigung der Feldraine. Monokulturen gehen stets mit einer Häufung der Schädlinge und deren schnelleren Immunität gegenüber der eingesetzten Giftstoffe einher. Die immer großzügiger eingesetzten Dünger und Insekten,- bzw. Unkrautgifte, töten auch harmlose Insekten und Pflanzen, die für viele Vögel als Lebensgrundlage notwendig sind. Obwohl seit vielen Jahren für die Errichtung von Feldrainen geworben wird, um zumindest kleine Rückzugs- und Brutmöglichkeiten für Lerchen, Kiebitze oder Feldsperlinge zu erhalten, lies sich deren Rückgang nicht verhindern. Verschiedene Naturschutzvereine und der Dachverband aller großen ornothologischen Verbände (DDA), haben der Europäischen Kommission die Ergebnisse ihre Beobachtungen, Zählungen und Studien vorgelegt. Sie fordern, dass im Rahmen der geplanten Reform der EU-Agrarpolitik diese, besorgniserregende Entwicklung berücksichtigt wird. Vor allem die Förderpolitik sollte verstärkt die ökologische Neugestaltung berücksichtigen. Allerdings gibt es Bemühungen dieser Art schon sehr lange. Der verzeichnete Negativtrend lässt nicht viel Raum für die Hoffnung, dass der neue Vorstoß erfolgreicher sein wird, als die bisherigen Versuche.
Komplette Gletscherschmelze für Alpen erwartet
Die bayrischen Alpen werden in wenigen Jahren nur noch einen, statt ihrer jetzt fünf Gletscher behalten. Der aktuell erstellte bayrische Gletscherbericht zeigt, dass bei gleichbleibend warmen Durchschnittstemperaturen vier Gletscher abschmelzen werden. Lediglich der Hollentalferner der Zugspitze wird dem Klimawandel noch länger stand halten. „Gletscher sind Mahnmale des Klimawandels: Sie reagieren besonders schnell und stark auf die Veränderungen des globalen Klimas“, erläutert der bayerische Umweltminister, Marcel Huber, die Ergebnisse der Untersuchung. Demzufolge hat sich die Gesamtfläche der Gletscher seit 1820 von vier, auf 0,7 Quadratkilometer verringert. Schon in den nächsten Jahren werden der Watzmanngletscher und der südliche Teil des Blaueises der Berchtesgadener Alpen geschmolzen sein. Dadurch verändern sich nicht nur Flora und Fauna der Gebirge, das schnelle Abschmelzen birgt auch alpine Gefahren und eine größere Wahrscheinlichkeit für Hochwasser. Mit einer Änderung der Tourismusstrategie, will das Land Bayern, gemeinsam mit dem Deutschen Alpenverein, ein Programm zur Verzögerung der völligen Gletscherschmelze erarbeiten.