Archiv der Kategorie: Umweltschutz

Erderwärmung lässt Flüsse in Deutschland austrocknen

Der angesehene Klimaforscher Mojib Latif, hat jetzt auch für Deutschland extreme Hitzewellen als Folge des Klimawandels prognostiziert. Bei einer Erderwärmung von bis zu 5 Grad innerhalb des Jahrhunderts, müsste Süd- und Ostdeutschland im Sommer mit Temperaturen von 50 Grad rechnen. Das würde bedeuten, dass auch die Flüsse austrocknen würden. Dadurch könnten beispielsweise keine Kraftwerke mehr gekühlt werden und die Wasserpreise würden extrem steigen. Latif: „Unser ganzes Leben könnte total auf den Kopf gestellt werden“. Er warnt davor, das Problem weiter zu ignorieren. Eine solche Temperatur wäre eine „gigantische Herausforderung“ für die Umgestaltung der Infrastruktur. Zwar hoffen die Experten bisher, dass die Erderwärmung zwei bis drei Grad nicht überschreitet, doch die fehlenden Erfolge der Klimabemühungen lassen schon jetzt auf eine höhere Temperatur bis 2100 schließen. Diese zöge auch heftigere Stürme und Naturkatastrophen nach sich, von denen Deutschland bisher weitestgehend verschont geblieben ist.

CO2-Ausstoß steigt und steigt

Wie aktuelle Untersuchungen zeigen, wächst der CO2-Ausstoß in den G-20-Ländern schneller, als deren Wirtschaft. Während das durchschnittliche Bruttoinlandprodukt (BIP) im vergangenen Jahr um 5,1 Prozent stieg, wuchs der CO2-Ausstoß im gleichen Zeitraum um 5,8 Prozent. Damit ist erstmals der Emissionsanstieg höher, als das Wirtschaftswachstum. Auch in Deutschland stiegen die CO2-Emissionen mit 3,7 Prozent etwas stärker, als der BIP, der sich nur um 3,6 Prozent erhöhte. Nach Meinung der Studienautoren wird es für Deutschland und die anderen G-20-Staaten schwer werden, die geplanten Ziele des Klimaschutzes noch zu erreichen. „Waren die G-20 beim Klimaschutz bislang nur zu langsam, haben sie jetzt sogar die falsche Richtung eingeschlagen“, kritisierte der PwC-Partner, Michael Werner. Um die angestrebten Klimaschutzziele noch zu erreichen, müsste in den nächsten Jahren die Anstrengungen verdoppelt werden. Werner: „Die für die Einsparungen notwendigen Effizienzsteigerungen halten wir jedoch für schwer erreichbar.“

CO2-Steuer in Australien beschlossen

Der australische Senat hat jetzt mit 36 zu 32 Stimmen die umstrittene CO2-Steuer eingeführt. Ab dem kommenden Jahr müssen die größten CO2-Produzenten eine neue Verschmutzungs-Abgabe zahlen. 17 Euro pro Tonne Kohlendioxid, fallen dann für die Unternehmer an. Die australische Regierungschefin, Julia Gillard, beglückwünschte die Abgeordneten des Unterhauses zu diesem „historischem Votum“. Die geplante CO2-Abgabe ist eine effiziente Möglichkeit, den Ausstoß des umweltschädlichen Treibhausgases zügig zu verringern. Bisher hatte die Regierungschefin diese CO2-Steuer abgelehnt, änderte jedoch im vergangenen Jahr ihre Meinung, um sich die Unterstützung der Grünen im australischen Parlament zu sichern. Die dadurch erzielten Einnahmen sollen in die Förderung regenerativer Energien fließen und für soziale Projekte verwendet werden. Die Kohleindustrie Australiens droht derweil mit dem Abbau tausender Arbeitsplätze, falls das neue Abgabegesetz vom Generalgouverneur unterzeichnet und somit rechtswirksam wird.

Immer mehr Nashorn-Wilderer in Südafrika

Wie der WWF jetzt in Kapstadt errechnet hat, haben Wilderer 2011 mehr Nashörner getötet, als in allen vorangegangenen Jahren. Insgesamt 341 der stark gefährdeten Tiere wurden in diesem Jahr erlegt. Das ist im Vergleich mit 2007 eine Steigerung um 300 Prozent. Nashörner werden allein wegen ihres Horns umgebracht, von dem sich viele Menschen in Asien eine potenzsteigernde und heilende Wirkung versprechen. Nachdem der Bestand an Nashörnern in Asien stark geschrumpft ist, wächst die illegale Nachfrage nach Nashorn aus Afrika. Erst vergangene Woche musste der WWF mitteilen, dass in Vietnam das letzte noch wild lebende Java-Nashorn ebenfalls von Wilderern getötet worden ist, so dass Java-Nashörner inzwischen in Vietnam ausgestorben sind. Obwohl selbst den sogenannten Medizinmännern klar ist, dass Hornpulver keinerlei medizinische Wirkung hat, besteht der Jahrhunderte alte Aberglaube über die Heilkräfte der Tiere fort. Deshalb sind viele Menschen bereit, sehr hohe Preise für dieses Nashornpulver zu bezahlen, was den Handel trotz der drohenden Strafen weiter belebt. Die südafrikanische Regierung hat jetzt angekündigt, härter gegen Wilderer vorgehen zu wollen. Ab sofort wird auch das Militär im Kampf gegen Wilderer eingesetzt. 214 Wilderer wurden zwischen dem Frühjahr 2010 und März 2011 festgenommen. 16 weitere Wilderer wurden in diesem Zeitraum bei Schießereien mit Polizei- und Sicherheitskräften getötet.

Hirschkäfer – Insekt des Jahres 2012

Im kommenden Jahr wird der Hirschkäfer das „Insekt des Jahres 2012“. Der Hirschkäfer ist ein im Wald lebendes Insekt, das zu den größten und auffälligsten Insekten Europas gehört. Bis zu siebeneinhalb Zentimeter werden die schwarzen, bis braunrot gefärbten Käfer lang. Ihr hervorstechendstes Merkmal sind die langen, geweihartigen Zangen, denen die Käfer ihren Namen verdanken. Obwohl die ausgewachsenen Hirschkäfer nur wenige Wochen leben, brauchen sie für ihre Entwicklung fünf bis acht Jahre. Im Larvenstadium leben sie von totem Holz, dass durch Pilzbefall bereits zersetzt ist. Ihre Ernährung ist auch der Grund für ihr allmähliches Aussterben, denn in Europa werden fast alle Wälder als Nutzwälder forstwirtschaftlich betreut, so dass totes Holz nicht liegen bleibt, sondern der Holzindustrie zugeführt wird. Inzwischen steht der Hirschkäfer auf der sogenannten Roten Liste unter der Kategorie 2 für „stark gefährdet“. Mit der Ernennung des Hirschkäfers zum „Insekt des Jahres 2012“ hofft das Kuratorium, bestehend aus Insektenkundlern und Wissenschaftlern, die Öffentlichkeit wieder stärker für das schöne und seltene Tier zu interessieren.