95 Prozent aller bisher gefundenen seltenen Erden, befinden sich in China. Das könnte drastische Folgen für die Weltwirtschaft haben, wie Experten befürchten. Elemente wie Neodym, Europium und Lanthan sind notwendiger Bestandteil von Computern, Handys, Flachbildfernsehern, Batterien und Solarzellen. Durch die explosionsartige Verbreitung des Internet, hat sich die Nachfrage nach diesen seltenen Erden vervielfacht. Ein Ende ist nicht abzusehen. Bereits jetzt lassen erste Pläne der chinesischen Regierung darauf schließen, dass sie durch eine künstliche Verknappung die Preise in die Höhe zu treiben planen. Deshalb empfehlen Industrieexperten, besser als bisher das Recycling von Altgeräten zu organisieren, um so bei Engpässen auf eigenen Ressourcen zurück greifen zu können. Außerdem sollten vor allem auch kleinere Förderländer dieser wichtigen Grundstoffe stärker als Partner von der Hightech-Entwicklung partizipieren können.
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Ölkatastrophe: Methangas in Rekordzeit abgebaut
Zur Überraschung der Wissenschaftler, hat eine aktuelle Studie von Geochemiker David Valentine gezeigt, dass bereits im vergangenen September der Großteil des bei der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko mit ausgeströmten Methangases von Bakterien zersetzt worden ist. Valentine: „Diese Bakterien wirken wie ein Filter und haben eine wichtige Funktion, denn sie verhindern, dass das Methan in die Atomsphäre eindringt“. Methangas macht circa 20 Prozent des Ölteppichs aus, der durch das Leck am Borloch nach der Explosion der Bohrinsel „Deepwater Horizon“ ausgelaufen ist. Insgesamt fünf Millionen Barrel Rohöl flossen in den drei Monaten, die es dauerte das Bohrloch zu schließen, in den Golf von Mexiko. Leider bezieht sich die überraschende Geschwindigkeit, mit der die Bakterien das Treibhausgas abgebaut haben, nicht auch auf die restlichen Bestandteile des Ölteppichs. Wie lange es dauern wird, bis dieser völlig zersetzt ist, kann bisher noch keiner der Wissenschaftler genau abschätzen.
Greenpeace: 2010 „schwarzes Jahr“ für den Umweltschutz
Die Umweltorganisation Greenpeace hat das vergangene Jahr als ein „schwarzes Jahr“ für den Umweltschutz bewertet. Zwar wurde so viel wie nie zuvor über die Notwendigkeit von Umwelt- und Klimaschutz geredet, geschehen ist allerdings nicht viel. Gegenüber der Nachrichtenagentur dapd, kritisiert die Geschäftsführerin der Organisation in Deutschland Brigitte Behrens, vor allem die Blockade des Ausstieg aus der Kernenergie als herben Rückschlag für den Ausbau erneuerbarer Energien. Dazu kommt, dass dies „die Sicherheit der Bevölkerung durch zusätzlichen Atommüll“ gefährdet. Behrens: „Die Art und Weise, wie die Bundeskanzlerin einseitig Politik für die Energiekonzerne macht, ist beschämend. Vor allem aber enttäuschte der Umweltminister, der wider besseren Wissens handelte und nicht den Mut hatte, die unbequeme Wahrheit offensiv gegenüber der Kanzlerin und ihren Mitläufern zu verteidigen.“ Kurzfristig leiden die Klein- und mittelständischen Unternehmen, die sich um Konzepte für erneuerbare Energien bemühen, unter der Verschiebung des Atomausstiegs. Langfristig müssen die Steuerzahler für die Jahrhunderte lange Lagerung des Atommülls aufkommen. Auch im landwirtschaftlichen Bereich hat die Regierungskoalition nach Angaben von Greenpeace versagt. Weder gegen die Treibhausgasemissionen, noch gegen die Belastungen, denen Gewässer und Böden ausgesetzt sind, hat die Regierung im vergangenen Jahr sinnvolle Maßnahmen getroffen. Lediglich die Einführung der Ticketsteuer für Flugreisen, sieht der Umweltschutzverein positiv. In allen anderen Bereichen besteht 2011 jedoch „starker Nachholbedarf“.
Umweltbundesamt fordert stärkere Abgasreduktion
Nach Ende der Klimakonferenz in Cancun, fordert Jochen Flasbarth, Präsident des Umweltbundesamtes, die Europäische Union auf, die nächsten Schritte für den Klimaschutz umzusetzen. Laut Flasbarth ist es wichtig, „das positive Signal von Cancún auch aufzugreifen“. Gegenüber der Nachrichtenagentur AFP gab Flasharth an; „Wichtig ist aus meiner Sicht, dass die EU den beachtlichen Fortschritten auch auf Seiten der Schwellenländer eine positive Rückmeldung gibt und ihr Klimaschutzziel von 20 auf 30 Prozent anhebt“. Bisher konnten sich die Mitgliedsländer der EU nur auf eine Reduzierung der Treibhausgasemissionen um 20 Prozent, innerhalb der nächsten zehn Jahre einigen. Vor allem die Wirtschaftsverbände aller EU-Länder votieren gegen eine weitere Senkung der Abgase, da sie höhere Kosten fürchten. Flasharth: „Es ist schwer einzusehen, warum die deutsche Industrie sich gegen eine solche Erhöhung des europäischen Klimaschutzziels ausspricht. Hier wird es in den nächsten Wochen in der EU Entwicklungen geben müssen, auch weil der Klimaschutz auch ökonomisch eine positive Sache ist. Wir investieren ja in eine kostengünstige Zukunft.“ Nach Einschätzung internationaler Klimawissenschaftler, reicht eine Senkung der Abgase um 20 Prozent nicht aus, um den Klimawandel mit seinen verheerenden Folgen zu stoppen. Flasbarth hofft, „dass wir nächstes Jahr in Südafrika ein Regelwerk zustande bringen, das den globalen Klimaschutz effizient ermöglicht.“ Der Präsident des Umweltbundesamtes erwartet von der deutschen Regierung, dass sie die noch immer vorhandenen ungenutzten Potentiale in der Solar- Wind- und Bioenergie besser nutzt. Außerdem empfiehlt er, die von der Regierung erst kürzlich gesenkten Zuschüsse für die Gebäudesanierung wieder deutlich zu erhöhen, da nur mit staatlicher Förderung die gesetzten Klimaziele erreicht werden können. Auch Bundesumweltminister Norbert Röttgen, tritt für eine Erhöhung der Senkung um 30 Prozent, bis 2020 ein. Allerdings fiel der Umweltminister bisher nicht durch hohe Durchsetzungskraft auf.
Trinkwasserskandal in den USA
Eine Trinkwasseranalyse durch Umweltaktivisten in den USA hat ergeben, dass das Trinkwasser zahlreicher US-amerikanischer Städte eine giftige Chemikalie enthält. Die Environmental Working Group untersuchte das Leitungswasser von 35 Städten und entdeckte dabei in 31 der Proben sechswertiges Chrom in so hoher Konzentration, das es krebserregend wirkt. Wie die „Washington Post“ mitteilte, war dies die erste landesweite Untersuchung auf Chrom im Trinkwasser. Bis vor zwanzig Jahren wurde die Chemikalie in vielen Industriebereichen eingesetzt und auch heute noch findet sie in etlichen Fertigungsabläufen Anwendung. Die Substanz verursacht Magenkrebs, Leukämie, Nieren- und Leberschäden und wenn sie eingeatmet wird, auch Lungenkrebs. Bekannt wurde sechswertiges Chrom durch den Film „Erin Brockovich“, der auf einer wahren Begebenheit beruht. Die im Film von Julia Roberts dargestellte junge Frau, kämpfte und gewann gegen einen Konzern, der über viele Jahre die Chemikalie ins Trinkwasser eingeleitet hat. Auch heute noch engagiert sich Brockovich für den Schutz der Umwelt. In einem Interview das sie der „Washington Post“ gab die Anwaltsgehilfin an, über das Ergebnis nicht überrascht zu sein: „Diese Chemikalie wurde weithin von so vielen Firmen in den USA eingesetzt, dass mich das Ergebnis nicht überrascht. Die lokale Wasserversorgung ist in den gesamten USA bedroht. Das ist eine Chemikalie, deren Gebrauch reguliert werden muss.“ Die Umweltschutzbehörde EPA plant jetzt, eine Höchstgrenze für sechswertiges Chrom im Leitungswasser festzulegen.