Als Vorreiterin des Klimaschutz, hatte sich die Kanzlerin seit Beginn ihrer Amtszeit im Inn- und Ausland dargestellt. Doch damit ist nun Schluss. Für die Halshaltskonsolidierung soll jetzt auch beim Klimaschutz gespart werden. Im jetzt vorgelegten Haushaltsentwurf für das kommende Jahr, wurde die Finanzierung mehrerer geplanter Projekte nicht berücksichtigt. So hatte die Regierung vor drei Jahren beschlossen, die Treibhausgas-Emissionen ihres eigenen Geschäftsbereiches zu senken, indem sie zum Ausgleich für die dabei anfallenden Emissionen in Klimaschutzprojekte investiert, die für Klimaneutralität der eigenen Arbeitsbereiche sorgen sollten. Diese wurden jetzt im Rahmen der Sparmaßnahmen gestrichen. Winfried Hermann (Grüne). „Die Koalition kippt durch die Kürzungen die Kompensation der Dienstreisen von Bundesregierung und Bundestag und schadet damit deren Ansehen ungemein. Mit den aktuellen Planungen kündigt die Koalition einen mühsam herbeigeführten Konsens aller Fraktionen auf.“ Damals warb die Regierungskoalition damit, sie; „setzt die Bundesregierung angesichts der immer alarmierenderen Erkenntnisse über den Klimawandel ein deutliches Zeichen für mehr Klimaschutz“. Davon redet die Regierung auch heute noch – die Umsetzung allerdings bleibt aus.
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Biologische Schädlingsbekämpfung: Sperlingsvögel statt Pestizide
Das die Natur im Laufe der Evolution noch immer die besten Schädlingsbekämpfungsmaßnahmen entwickelt hat, das merken allmählich auch die Viehirten in Südafrika. Seit Jahrzehnten sind es die Besitzer von Rinderherden gewöhnt, dass sie die Tiere regelmäßig zu Tauchbädern mit Pestiziden treiben müssen, um sie von krankheitsübertragenden Zecken zu befreien. Seit Jahren schon versuchen Naturschützer ihnen klar zu machen, dass dies langfristig mehr Schaden als Nutzen bringt. Und allmählich haben sie damit Erfolg. Die Stiftung für Gefährdete Wildtiere, hat sich mit der „Operation Madenhacker“ etwas neues und erfolgversprechendes einfallen lassen. Sie überreden die Bauern und Viehbesitzer dazu, eine Weile auf die Pestizidbäder zu verzichten, und verteilen an sie dafür Rotschnabel-Madenhacker, einen hübschen kleinen Vogel aus der Familie der Sperlingsvögel, der in freier Natur immer in der Nähe von Rinderherden lebt, und diese von lästigen Plagegeistern befreit. Durch die seit Jahrzehnten übliche Nutzung von chemischen Keulen, waren diese hilfreichen Vögel fast ausgestorben. Jetzt beginnen die Herdenbesitzer den Vorteil der natürlichen Schädlingsbekämpfung wertzuschätzen. „Diese Vögel sind gut. Wir brauchen das Vieh nicht mehr zu tauchen … Das Tauchbad ist sehr teuer“ – ist die häufigste Reaktion, auf die kleinen, neuen Helfer. Die meisten Farmer stellen immer wieder fest, dass die Rückkehr der Vögel einen drastischen Rückgang des gefährlichen Zeckenbefalls bewirkt hat. Dafür verzichten sie gern auf die teure und unnötige Nutzung giftiger Pestizide, die fast das Aussterben der Rotschnabel-Madenhacker verursacht hat.
Weitere Proteste gegen Castor
Nachdem die Castor-Transporte in Dannenberg eingetroffen sind, bereiten sich die Atomkraft-Gegner auf eine weitere Protestnacht gegen die Verlängerung der AKW-Laufzeiten und die daraus resultierende Atommülllagerung vor. Sieben Behälter mit strahlendem Atommüll sind inzwischen auf LKW umgeladen worden und stehen zum Weitertransport bereit. In der Zwischenzeit bereitet sich die Polizei auf die Räumung der Strecke vor, die von dreieinhalbtausend Demonstranten blockiert wird. Bereits am vergangenen Mittwoch war der Zug mit den AKW-Behältern aufgrund der Deutschlandweiten Demonstrationen mit fast einem ganzen Tag Verspätung in Dannenberg angekommen. Bis zum vorläufigen Endlager in der französischen Stadt La Hague, brauchte der Transport fast 67 Stunden. SPD-Chef Sigmar Gabriel kritisierte in einem Interview das er dem Radiosender NDR gab, dass die CDU/FDP-Koalition mit ihrer einseitig beschlossenen Laufzeitverlängerung, einen „gesellschaftlichen Großkonflikt“ eröffnet hätten. Während haben Hacker sich am heutigen Tag auf die Homepage des Deutschen Atomforums eingehackt. Mit dem darauf neu eingestellten Hinweis, „Kernenergie – so sicher wie diese Website“, machten sie auf die niemals auszuschließenden Gefahren der Atomkraftnutzung aufmerksam.
Umweltfreundlichere Biomassenutzung gefordert
„Die Nutzung von Bioenergie ist nur dann sinnvoll, wenn deutlich weniger Treibhausgase entstehen als bei fossilen Energieträgern und wenn keine Nachteile für die Umwelt auftreten“. Mit diesen Worten stimmte der Präsidenten unseres Umweltbundesamts Jochen Flasbarth, bei einer Rede in Dessau-Roßlau die vorwiegend landwirtschaftlichen Stromerzeuger durch Biomasse auf die geplanten neuen staatlichen Richtlinien ein. Damit sollen die von der Europäischen Union festgelegten Nachhaltigkeitskriterien für Biokraftstoffe umgesetzt werden. Bisher werden nachwachsende Rohstoffe hauptsächlich für die Erzeugung von Kraftstoffen genutzt. Dabei eignen gerade sie sich sehr gut für eine Mehrfachnutzung, in dem beispielsweise das bei der Verarbeitung entstehende Wärmepotential besser ausgenutzt wird. Zukünftig müssen Energieerzeuger auch bei der Nutzung von Biomasse einen Nachweis über die Nachhaltigkeit und effiziente Ausnutzung erbringen. Um Nachteile für die Nahrungsproduktion zu vermeiden, muss außerdem zukünftig darauf geachtet werden, dass nur solche Flächen für den Anbau von Rohstoffen zur Energiegewinnung genutzt werden, die sich nicht eignen für die Nahrungs- oder Futtermittelproduktion. Damit soll eine mögliche Monokultur verhindert werden.
Agrosprit: Der Regenwald-Killer?
Das Energiekonzept der Bundesregierung sieht eine Förderung von Agrosprit vor. Demnach sollen 85 Prozent des Kraftstoffes in Deutschland bis zum Jahr 2050 aus Agrosprit bestehen. Das dieses Ziel nicht mit Sprit aus regionalen Quellen erreicht werden kann, ist jedem klar. Wo aber kommt der Sprit her? Wie so oft muss auch in diesem Fall der Regenwald leiden. Vor allem in Indonesien und Argentinien werden Urwälder gerodet um Palm- und Sojaöl anzupflanzen. Vor allem in Indonesien sind die Auswirkungen schon heute katastrophal. Jede Minute werden Urwälder der Größe von fünf Fußballfeldern greodet, wie Greenpeace mitteilt.
Die Naturschützer haben an 55 deutschen Tankstellen getestet wie es sich mit dem Anteil an Agrosprit verhält. Den größten Anteil nimmt Diesel-Kraftstoff von Shell und Aral ein. Bei Aral sind bereits 44 Prozent, bei Shell 39 Prozent des Kraftstoffes aus Soja- bzw. Palmöl. Der restliche Anteil stammt aus Rapsöl. Die Mineralölkonzerne wissen also genau, was die Konsequenzen sind, „nehmen sie aber wissentlich in Kauf“, so Corinna Hölzel von Greenpeace. Der gesamte Bericht und Hintergrund-Informationen können auf der Webseite von Greenpeace eingesehen werden.