Archiv der Kategorie: Umweltschutz

Weiterhin Streit um Verlängerung der Laufzeiten für Kernkraftwerke

Immer stärker verhärten sich die Fronten im Streit um die Verlängerung der Atommeiler-Laufzeiten. Für den kommenden Herbst hat die CDU/FDP-Koalition einen Entwurf für die Laufzeitverlängerung angekündigt. Darin sollen neben einer Änderung des von der vorherigen Regierung geplanten schrittweisen Ausstiegs aus der Kernkraftnutzung, auch eine neue Brennelementesteuer enthalten sein. Auch die großen Energiekonzerne wie RWE und Eon und Vattenfall, werben für eine Verlängerung der Nutzung über mindestens 15 Jahre. Die Atomkraftgegner haben für den 18. September zu einer Demonstration im Berliner Regierungsviertel aufgerufen. Dabei soll das Kanzleramt und das Reichstagsgebäude umstellt werden. Einer der Initiatoren der Demonstration, Jochen Stay von der Organisation „Ausgestrahlt“ äußert dazu: „Wir werden alles daran setzen, die Regierungspläne zu stoppen“. Die Deutsche Umweltstiftung greift ebenfalls in den Streit ein. Wegen den Verhandlungen der großen Energiekonzerne mit der Bundesregierung, bezüglich der Verschiebung des Ausstiegs aus der Kernenergie und über die Höhe der Brennelementesteuer, beantragte die Umweltstiftung beim Bundeskartellamt ein Missbrauchsverfahren. Dabei prangert sie an, dass das gemeinschaftliche Vorgehen der Unternehmen eine erhebliche Wettbewerbsverzerrung zuungunsten der Hersteller erneuerbarer Energien darstellt.

Hybridfahrzeuge sind am Umweltschonendsten

Das Umweltranking des Verkehrsclubs Deutschland, hat auch in diesem Jahr wieder gezeigt, das die Hybridautos des japanischen Unternehmen Toyota, die umweltfreundlichsten PKW auf deutschen Straßen sind. Dafür wurden 350 Fahrzeuge in Bezug auf ihre Umweltfreundlichkeit getestet. Unter den 10 am besten abgeschnittenen Fahrzeugen liegen vier Hybridautos was zeigt, wie gut sich die Technik in dem Bereich entwickelt hat. Getestet wird dabei die Lärmbelastung, der CO2-Ausstoß und die Erzeugung anderer giftiger Schadstoffe. Lottsiepen, Sprecher des Verkehrsclubs weist darauf hin, dass es keinen Grund für die Autoindustrie mehr gibt, die Anstrengungen im Bereich des Klimaschutzes zu verringern: „Die Krise für die Autohersteller ist vorbei, hier gibt es absolut keine Ausrede mehr“. Nach Vorgaben der Europäischen Union muss der CO2-Ausstoß bis 2015 auf 154 Gramm pro zurückgelegten Kilometer sinken. Aber schon jetzt ist technisch eine Senkung auf 95 Gramm machbar. In der vorgelegten Studie kritisiert der VCD auch, dass bisher nur wenige große Autohersteller elektrische Fahrzeuge, oder Hybridfahrzeuge im Angebot haben. An technischen Möglichkeiten mangelt es nicht, wie der Vergleich eindeutig zeigt.

Umweltschutz: Firmen in China wurde der Strom abgedreht

Die chinesische Regierung möchte ebenfalls wie viele andere Länder den Emissionsausstoß reduzieren. Deshalb wurden nun den 500 besonders klimaschädlichen Fabriken für einen Monat der Strom abgestellt. Kurze davor, wurden rund 2.000 Unternehmen der Stromstillstand angedroht, wenn diese nicht einen Austausch der veralteten Produktionsanlagen vornehmen. In acht Städten in der ostchinesischen Provinz Anhui hat das Ministerium für Wirtschaft und Informationstechnologie nun die Drohung wahrgemacht. Die betroffenen Firmen, alle in dieser Provinz ansässig, waren in Sektoren mit sehr hohen Energieverbrauch tätig, dies berichtete die Zeitung „China Daily“. Mit den Stilllegungen möchte die Regierung, die weltweit den höchsten Emissionsausstoß hat, die Treibhausgasemissionen reduzieren. Die Beschränkungen für den Stromverbrauch in den Sommermonaten hatte bisher nicht den gewünschten Erfolg gebracht, deshalb nun die radikale Stromabschaltung, um eine generelle Minderung, durch Maschinenerneuerungen zu erzielen.

USA erläßt Schulden bei Umweltschutzmaßnahmen

Die USA nehmen den Umweltschutz unter Präsident Barak Obama wie es scheint tatsächlich ernster. Jetzt hat die US-amerikanische Regierung sogar Brasilien einen Teil der Staatsschulden erlassen unter der Bedingung, dass die gesparte Summe für den Umweltschutz in Brasilien genutzt wird. Vor allem der Tropenwald außerhalb des Amazonasgebietes soll zukünftig besser geschützt werden. Auch mit Bangladesch, Kolumbien und Peru hat die USA ähnliche Abkommen geschlossen.

Finnland – Ein Vorbild für Atommüllendlager?

Bei allen Ländern gibt es das gleiche Disaster. Niemand weiß, wohin mit dem Giftmüll. Jede Regierung muss sich bei ihren Standorten gegen hunderte Atomkraftgegner stellen um ihr Ziel zu erreichen. Doch es geht auch anders, wie Finnland bewies. Wissenschaft, Politik, Atomindustrie und nicht zuletzt die betroffene Bürger in Finnland haben sich auf den Standort für ihr erstes Endlager für Atommüll geeinigt. Es wird nahe der Ortschaft Eurajoki und des Atomkraftwerkes Olkiluoto am Bottnischen Meerbusen gebaut und soll voraussichtlich im Jahr 2020 in Betrieb genommen werden. Bis dorthin vergehen zwar noch einige Jahre, doch es ist ein großer Lichtblick, nicht nur für Finnland. Auch die anderen Länder könnten davon profitieren. Doch in Finnland ist es ohne Atomenergie für viele nicht denkbar. Zusätzlich zu bisher vier Reaktoren sowjetischer Bauart wird derzeit ein fünfter gebaut. Der Reichstag hat zudem gerade grünes Licht für den Bau zwei weiterer Reaktoren gegeben. Auch Schweden zieht hinterher. Die Regierung hat den beschlossenen Atomausstieg von 1980 wieder aufgehoben und hat ebenfalls ein Endlager in Aussicht.

Für Frankreich, die USA, Großbritannien und Deutschland sind diese Aussichten jedoch undenkbar. Alle befürworten den Atomausstieg. Die Bürger wehren sich massiv gegen die Einlagerung von Atommüll. Eine Einigung, wie in Finnland und Schweden steht in weiter Entfernung.