Archiv der Kategorie: Umweltschutz

Klimaerwärmung gefährdet Polardorsch

Die globale Klimaerwärmung zeigt immer häufiger Verhaltensänderungen bei Wildtieren. Eine Untersuchung des Alfred-Wegener-Instituts für Polar- und Meeresforschung wies jetzt nach, dass der Atlantische Kabeljau, aufgrund der steigenden Wassertemperaturen, in die Arktis ausgewichen ist und dort die Population seines nahen Verwandten, den Polardorsch bedroht. Messungen zeigten, dass immer größere Mengen des wärmeren Atlantik-Wassers bis zur Nord-Küste der Spitzberge vordringt und sich dort mit den normalerweise kalten Wassermassen aus der Barentssee vermischt und diese aufheizt. Für den da vorkommenden Polardorsch wird es dann zu warm und im Gegensatz zum Atlantischen Kabeljau, hat der Polardorsch keine Möglichkeiten, in andere Gefilde auszuweichen. Die Biologen befürchten, dass der besser an die Wasserqualität angepassten Kabeljau den Polardorsch im Laufe weniger Jahre verdrängen wird. Das hätte für das gesamte arktische Ökosystem Auswirkungen, da der Polardorsch eine wichtige Rolle im Nahrungskreislauf der Arktis spielt, von dem fast alle hier lebenden Tierarten abhängig sind.

Neue Ölbohrungen im Amazonas-Gebiet genehmigt

Ecuadors Parlament hat die stark umstrittenen Ölbohrungen im Yasuni-Nationalpark genehmigt. Nur 25 der 133 Abgeordneten stimmten, trotz der nationalen und internationalen Proteste, gegen das Ölprojekt. Rund 920 Millionen Barrel Öl werden im Gebiet des Amazonas-Nationalparks vermutet. Das entspräche einem Fünftel der gesamten Rohölreserven des Landes. Damit könnte Ecuador rund 19 Milliarden US-Dollar (fast 14 Milliarden Euro) einnehmen. Im Amazonas-Gebiet leben mehrere Indianerstämme. Die Ureinwohner und Umweltschützer forderten eine Volksabstimmung, die jedoch von der Regierung verweigert wurde. Schon im August hatte Präsident Rafael Correa bekannt gegeben, die Ölbohrung zu genehmigen. 2007 war das Ölprojekt erstmals im Gespräch. Damals einigten sich die Regierung mit den Gegnern des Projekts darauf, dass auf die Ölforderung verzichtet wird, wenn die internationale Gemeinschaft als Ausgleich 3,6 Milliarden US-Dollar bezahlt. Trotz Zusage, kam nur ein Bruchteil der vereinbarten Summe zusammen und wie Präsident Correa erklärte, ist das Geld dringend nötig, um die Armut im Land zu bekämpfen. Ecuador ist das viertärmste Land Südamerikas.

Weltklimarat berät in Stockholm

In Stockholm tagt aktuell der Weltklimarat IPCC. Vertreter der 195 Mitgliedsstaaten beraten hier über den ersten Teil, eines in sechsjähriger Arbeit zusammengetragenen Sachstandsberichtes, die Ursachen des Klimawandels. Die Aufgabe des UN-Gremiums besteht jetzt darin, den Sachstandbericht komplett durchzuarbeiten, offene Fragen zu klären und eine Strategie für die Zukunft zu entwickeln. Die Arbeit ist, aufgrund der globalen Beteiligung und der dadurch stark voneinander abweichenden Intentionen der einzelnen Staaten, sehr zeitaufwändig, so dass erste Berichtsteile erst im kommenden Frühjahr erscheinen sollen. Bis Ende Oktober 2014 wird die Zusammenfassung des Berichtes und die daraus resultierenden Pläne, zur Begegnung der Folgen des Klimawandels vorliegen. Wie schwerwiegend diese Folgen ausfallen werden, daran zweifelt der Weltklimarat nicht mehr, wie IPCC-Chef, Rajendra Pachauri versicherte. Auch bestehe kein Zweifel daran, dass die Hauptverantwortung für die Erderwärmung der Mensch trägt. Erwartet werden, unter anderem, ein signifikanter Anstieg des Meeresspiegels und extreme Wetterphänomene, wie Stürme, Dürren und schwere Gewitter. Der Weltklimarat wurde 1988 gegründet um die politischen Entscheidungsträger neutral und umfassend über die Klimaforschung zu informieren.

Hälfte aller Wiesen-Schmetterlinge verschwunden

Die Europäische Umweltorganisation EUA warnte erneut vor der Nutzung von Insektiziden in der Landwirtschaft. So sind beispielsweise, innerhalb der letzten zwanzig Jahre, bereits die Hälfte der europäischen Wiesen-Schmetterlinge verschwunden. Schmetterlinge sind ein wichtiger Indikator für die Gesundheit eines Biotops, weshalb ihr Verschwinden auch auf den Verlust vieler anderer Insektenarten schließen lässt. Von allen 17, der zwischen 1990 und 2011 untersuchten Schmetterlingsarten, ging die Anzahl der Exemplare drastisch zurück. Acht Arten, wie beispielsweise der Hauhechel-Bläuling, sind kaum noch anzutreffen. Die Bestände sechs weiterer Arten sind im gleichen Zeitraum so stark zurück gegangen, dass sie in wenigen Jahren ebenfalls kaum noch zu sehen sein werden. „Wir müssen die Bedeutung dieser Schmetterlinge und anderer Insekten anerkennen“, mahnt Hans Bruynickx, der Chef der EUA. Insekten spielen eine maßgebende Rolle bei der Bestäubung von Wild- und Nutzpflanzen und sind die Grundlage jedes funktionierenden Ökosystems. Durch ihr Verschwinden sind deshalb nicht nur die Schmetterlinge, sondern auch die Populationen vieler anderer Arten gefährdet.

Wasserqualität deutscher Badeseen bedenklich

Die diesjährige Untersuchung der Wasserqualität durch den ADAC zeigt, das viele deutsche Badeseen, mit teils gefährlichen Keimen verseucht sind. Vor allem im flachen Uferwasser, ist die Belastung mit Bakterien sehr hoch. Getestet wurden 65 Stellen in 41 Badeseen, im Umfeld von Großstädten. Davon ist an jeder siebenten Stelle die Keimkonzentration für Badegäste gesundheitsgefährdend groß. Vor allem für Kinder, deren Immunsystem noch nicht sehr belastbar ist, besteht eine erhöhte Gefahr zu erkranken. An zehn der 65 getesteten Messstellen war die Wasserqualität „bedenklich“. 18 Stellen wiesen eine „ausreichende“ Qualität auf, während lediglich 17 mit „gut“ und 20 mit „sehr gut“ bewertet wurden. Ein Teil des Problems ist, dass die Wasserqualität von Badeseen aufgrund der vor drei Jahren übernommenen EU-Richtlinien, nicht mehr so detailliert von staatlichen Kontrolleuren untersucht wird, wie bisher. Bis 2010 gehörte zur Qualitätskontrolle die Prüfung von 19 mikrobiologischen und chemischen Werten. Um Kosten zu sparen, wurden davon 17 Tests gestrichen. Dadurch erhöht sich natürlich die Gefahr von Infektionen. Dazu kommt, dass die Lockerung der Qualitäts-Richtlinien den Druck auf die Betreiber der Badestellen, für sauberes Wasser zu sorgen, verringert und so leicht zu Nachlässigkeit führt.