Archiv der Kategorie: Wirtschaft

Plastiktütenverbrauch weiterhin rückläufig

Der Verbrauch von Plastiktüten ist in Deutschland seit Jahren rückläufig. Von ehemals sieben Milliarden Plastiktüten, die noch im Jahr 2000 verbraucht wurden, sank die Zahl im letzten Jahr auf sechs Milliarden. Allerdings ist der Rückgang eher der Mehrfachnutzung zu verdanken. So gaben bei einer Befragung 72 Prozent aller Probanden an, ihre Plastiktüten mehrmals zu verwenden. Noch immer liegt der durchschnittliche Pro-Kopf-Verbrauch jedoch bei 76 Tüten jährlich. Nur wenige Verbraucher konnten sich bisher mit der Verwendung von Stofftaschen oder Einkaufsnetzen anfreunden. Das Umweltbundesamt fordert deshalb den Einzelhandel dazu auf, auch andere Tragetaschen anzubieten und Plastiktüten nur noch gegen eine Gebühr anzubieten. Zwar ist dies in Lebensmittelmärkten schon die Regel, doch in vielen anderen Bereichen, wie Elektronik- oder Bekleidungsgeschäften, oder in kleineren Privatläden, werden Plastiktüten noch immer kostenfrei ausgegeben. Problematisch ist der hohe Verbrauch an Plastiktüten nicht nur wegen der damit verbundenen Verschwendung von Erdöl. Noch schlimmer ist, dass die Plastikabfälle zu einem großen Teil zerkleinert im Meer landen, wo sie schon jetzt von Millionen Fischen und andere Meerestieren gefressen werden und über die Nahrungskette auch in unsere Nahrung gelangen.

Taxiunternehmer setzen auf Hybrid anstatt Diesel

Wie die „Wirtschaftswoche“ berichtete, steigen Taxibetriebe verstärkt auf Hybrid-Autos um. Bisher stellten die Diesel-Autos von Mercedes-Benz den Großteil der Taxiflotte. Doch immer öfter wird auf Dieselautos, zugunsten von Hybrid-Fahrzeugen des japanischen Herstellers Toyota, verzichtet. Allein in Berlin ist jedes zweite neu gekaufte Taxi ein Toyota-Hybrid. Hybrid-Autos machen hier bereits ein Drittel der gesamten Flotte aus. Auch in anderen Städten tauschen immer mehr Taxiunternehmen ihre Dieselfahrzeuge gegen Elektro- oder Hybridautos. Hybridfahrzeuge verbrauchen nur halb soviel Kraftstoff, wie die bisher vorrangig genutzten Dieselfahrzeuge. Außerdem können beispielsweise die Hybridmodelle von Toyota auf Teilstrecken rein elektrisch fahren, was den Spritverbrauch weiter senkt. Zwar bieten auch deutsche Fahrzeughersteller Hybrid- und Elektroautos an, doch diese sind für Durchschnittsverdiener und gewerbliche Nutzer viel zu teuer. So kostet die von Mercedes gebaute S-Klasse mit Hybridantrieb schon in der Basisversion 85.000 Euro. Ein günstigeres Hybrid-Modell ist derzeit nicht geplant, weshalb deutsche Autos auch weiterhin nach und nach durch ausländische Modelle ersetzt werden.

Afrikanische Schweinepest in der EU

Der Deutsche Bauernverband hat eine Warnung an Landwirte veröffentlicht. Demnach besteht die erhöhte Gefahr einer Infektion mit der Afrikanischen Schweinepest. Diese ist zwar für Menschen und andere Haustiere ungefährlich, für Schweine jedoch tödlich. „Massiv verstärkte Vorbeugungsmaßnahmen sind das Gebot der Stunde, mögliche Übertragungswege müssen unterbunden werden“, erklärt der Generalsekretär des Bauernverbandes, Bernhard Krüsken. Deshalb müssten Besuche zwischen verschiedenen Stellen minimiert und Besuche Betriebsfremder weitestgehend unterlassen werden. Notwendig sind diese Vorsichtsmaßnahmen, weil inzwischen der Erreger erstmals in Europa, in zwei verschiedenen Gegenden Litauens, nachgewiesen wurde. Um die weitere Verbreitung der Krankheit zu unterbinden, muss die zuständige EU-Kommission aktuell ein mögliches Einfuhrverbot für Schweinefleisch aus Litauen und Russland prüfen. Das Friedrich-Löffler-Institut ermittelte das Füttern von Speiseabfällen in der Schweinemast, als mögliche Infektionsquelle. Derzeit gibt es noch keinen Impfschutz oder wirksame Medikamente, gegen die Schweinepest.

Bundesregierung für Genmais

Die Bundesregierung will sich bei der, in der kommenden Woche stattfindenden EU-Abstimmung über die Zulassung von Gen-Mais enthalten. Das gab Regierungssprecher Steffen Seifert bekannt. Dies sei die normale Vorgehensweise, wenn es über ein Thema innerhalb der Regierung keine Einigung gibt. Zudem, so Seibert, ist bereits klar, dass die Mehrheit der EU-Regierungen für eine Zulassung stimmen wird. Speziell geht es um die Maissorte 1507, der Firma „Pioneer Dupont“, die zukünftig auch in Europa angebaut werden soll. Die Maissorte wurde so manipuliert, dass sie gegen Gufosinat, ein Unkrautvernichtungsmittel, resistent ist. Zusätzlich produziert die Maispflanze ein spezielles Insektengift, dass die Pflanze vor Maiszünslern schützt. Maiszünsler sind Schmetterlinge, deren Raupen mit Vorliebe Maispflanzen fressen und dadurch großen wirtschaftlichen Schaden anrichten können. Die Grünen kritisierten die Haltung der Regierung und bezeichneten diese als „Ohrfeige für eine überwältigende Mehrheit der Menschen in unserem Land, die keine Gentechnik auf Acker und Teller wollen“.

Die Opposition sieht die Energiewende in Gefahr

Die vereinbarte Umwelt- und Klimapolitik der möglichen großen Koalition, stößt auf Kritik bei der Opposition. Politiker von Grüne und Linke befürchten, dass die bisherigen Konzepte zur Umweltpolitik die angestoßene Energiewende in Deutschland gefährden. Selbst innerhalb der Union äußern sich immer häufiger Kritiker, zu der unerwarteten Kehrtwende. CSU-Umweltpolitiker Josef Göppel, ist vor allem über die Beschränkung der Windkraftanlagen empört. Diese sollen zukünftig nur noch an speziell ausgewiesenen, windstarken Orten erlaubt werden. Damit droht, so Göppel, das „abrupte Abwürgen der Windkraft in Süddeutschland“. „Meine Befürchtung ist, dass dann manche sagen: Jetzt müssen die Atomkraftwerke weiterlaufen“. Auch SPD-Umweltexperte Frank Schwabe ist skeptisch, dass die große Koalition die Anforderungen an die begonnene Energiewende bewältigen kann:“Ich hätte mir ein Klimaschutzgesetz gewünscht.“ Drastischer drückt es Grünen-Politikerin Annalena Baerbock aus; „Für die Energiewende und die internationale Klimapolitik ist der Koalitionsvertrag ein Desaster“, erklärt sie. Kontraproduktiv seien vor allem die „Deckelung des Ausbaus erneuerbarer Energien“ und das Festhalten an der Braunkohlenutzung, „… dem Klimakiller schlechthin“. So werde allein im Brandenburgischen Braunkohlekraftwerk mehr Kohlendioxid erzeugt, als in allen „26 afrikanischen Staaten zusammen“.