Ab dem ersten April treten die neuen gesetzlichen Vorgaben für den Antibiotikaeinsatz in der Tierhaltung in Kraft. Ziel der Gesetzesänderung ist die Reduzierung des gesamten Antibiotikaeinsatzes, da dieser mehrere Nachteile mit sich bringt. So nehmen Verbraucher mit der Nahrung die bisher oftmals prophylaktisch verabreichten Medikamente auf, wodurch beispielsweise das Gleichgewicht in der Darmflora grundlos gestört wird. Dazu kommt, dass sich schon in den behandelten Tieren Resistenzen gegen die Antibiotika entwickeln, wodurch die Gefahr steigt, dass Menschen wieder vielen, bereits als überwunden angesehene Krankheiten, schutzlos ausgeliefert wären. Da der Einsatz von Antibiotika in den vergangenen siebzig Jahren die evolutionäre Förderung einer natürlichen Resistenz gegen diese Krankheiten verhinderte, wird ein erneuter Ausbruch umso schwerer ausfallen. Um das zu verhindern, oder zumindest zu verzögern, sollten Antibiotika theoretisch nur in Ausnahmefällen eingesetzt werden. Die Praxis sieht aber in der Tierzucht- und Mast anders aus. Um diesen Missbrauch zu bremsen, müssen ab jetzt alle Zucht- und Mastbetriebe zweimal im Jahr bei den zuständigen Behörden melden, warum, wie viel und bei welchen Tieren Antibiotika eingesetzt wurden. Mastbetriebe in denen die vorgegebenen Höchstmengen überschritten werden, müssen zusammen mit den Behörden einen Plan ausarbeiten, um die Menge zu reduzieren. „Als ultima ratio kann die Behörde das Ruhen der Tierhaltung anordnen“, wenn sich die Firmen nicht an die Vorgabe halten. Die neuen Vorschriften sind Teil des Arzneimittelgesetzes.
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Ramsauer will Fracking nutzen
Angesichts der Krim-Krise und der damit verbundenen Probleme der Abhängigkeit Deutschlands von russischen Öl- und Gasimporten, forderte der Vorsitzende des Wirtschaftsausschusses im Bundestag, Peter Ramsauer (CSU), die umstrittene Fracking-Technologie nicht zu verwerfen. Er sprach sich dafür aus, das Deutschland die Debatte um die Schiefergasförderung, die erst vor wenigen Monaten ad acta gelegt wurde, wieder eröffnet. Das die Kanzlerin Angela Merkel aktuell den Gasimport aus den USA forciert, sieht Ramsauer als ein „klares Ja zur Schiefergasförderung“, da diese in den USA sehr verbreitet ist. Mit den Importen stelle sich die Frage; „warum wir nicht gleich auf heimische Ressourcen setzen“. Ramsauer kritisiert, dass wir das Gas auch nicht importieren dürften, wenn es „Gift wäre“. Natürlich ist Schiefergas kein „Gift“, allerdings vergiftet die Fracking-Methode, die für den Abbau genutzt wird, immer wieder das Grundwasser in und um die Förderstellen. Anwohner, die in den USA gegen umweltschädliche Praktiken großer Wirtschaftsunternehmen kaum eine Chance haben, leiden gehäuft unter vergiftetem Trinkwasser. Die Auswirkungen sind teilweise so schwerwiegend, dass das mit Gas vermischte Wasser brennbar ist und direkt am Wasserhahn angezündet werden kann. Die Menschen der betroffenen Gemeinden sind lebenslang auf mobile Wasserlieferungen angewiesen. Kurzfristig mag die Schiefergasförderung, vor allem für die Betreiber, lukrativ erscheinen. Langfristig jedoch bleiben, wie schon bei der Erzeugung von Atomstrom, die Steuerzahler auf den gravierenden Folgeschäden sitzen. Fracking ist eine Gasfördermethode, bei der mit hohem Druck ein Gemisch aus Chemikalien und Wasser das Schiefergestein unterirdisch gesprengt wird, so dass das darin enthaltene Erdgas abgepumpt werden kann. Das verwendete giftige Wasser gelangt auf diese Art jedoch in das Grundwasser und kann sich dort unkontrolliert verbreiten. Bisher gibt es keine Möglichkeit, diese Vergiftung zu unterbinden.
Neue Anreize für Elektroautos?
Um die geplante eine Million Elektroautos in den kommenden Jahren auf die Straßen zu bringen, will der Bundesverkehrsminister, Alexander Dobrindt, zusätzliche Anreize schaffen. „Ich denke etwa daran, dass die Fahrer solcher Autos auch die Busspuren in Städten benutzen dürfen“, erklärt der Minister, in einem Interview gegenüber der „Süddeutschen Zeitung“. Auch speziell gekennzeichnete Parkplätze hält er für einen möglichen Anreiz, für den Wechsel zu einem Elektrofahrzeug. Eine diesbezügliche Vorlage für einen Gesetzentwurf lieferte er jetzt an das Umwelt- und an das Wirtschaftsministerium. Durch eine partielle Änderung der Straßenverkehrsordnung sollen zudem die einzelnen Bundesländer in die Lage versetzt werden, potentiellen Käufern Anreize wie die oben genannten zu bieten. Eine Kaufprämie hält er aber weiterhin für unnötig. Verbessert werden soll allerdings die Infrastruktur. So sind beispielsweise einheitliche Schilder für Ladestationen im Gespräch. Auch den Ausbau dieser Elektro-„Tankstellen“ will der Bund, unter anderem durch eine Förderung von Forschung und Entwicklung, subventionieren und den Ausbau durch erleichterte Baugenehmigungen fördern. Bis 2020 sollen in Deutschland eine Million Elektrofahrzeug fahren. Bisher gibt es allerdings erst 12.000, weshalb sich die Bundesregierung wohl etwas mehr einfallen lassen muss, um ihr hochgestecktes Ziel erreichen zu können.
Staaten einigen sich auf nachhaltigen Fischfang
Die Regierungen der größten Fischerei-Staaten haben sich jetzt auf ein Maßnahmepaket für mehr Nachhaltigkeit beim Fischfang einigen können. Sie unterzeichneten eine gemeinsame Erklärung, in der sie ihre Unterstützung für verschiedene Maßnahmen gegen die drohende Überfischung der Weltmeere ankündigten. Organisiert wurde die Konferenz von der EU, um die 25 Hauptfischbestände in der Nordsee und dem Atlantik vor dem vollständigen Verlust der dort lebenden Fischpopulationen zu bewahren. „Wir tragen Verantwortung für den Schutz der lebenden Meeres-Ressourcen und damit für die Reaktion auf Überkapazitäten, wenn sie den Erhalt und Nachhaltigkeitsziele untergraben“, erklärte der EU Vorsitzende, bei der Eröffnung der Konferenz. Anlass für die Bemühungen der EU waren die steigenden Fangquoten, die sich 2013, im Vergleich mit 2009, fast verfünffacht haben. Die Umweltschutzorganisation Greenpeace fordert zudem eine Umstellung auf kleiner Fischereischiffe, die eine umweltfreundlichere und nachhaltige Fischerei ermöglichen und verstärkt Arbeitsplätze in den küstennahen Gemeinden schaffen könnten.
Luftschiffe als neue umweltfreundliche Transportvariante?
In Großbritannien wurde ein neues Luftschiff gebaut, dass umweltfreundlich große Lasten transportieren soll. Das Luftschiff ist eine Art Zeppelin, nur um einiges größer, als bisherige Freizeitzeppelins. Bei der offiziellen Vorstellung, durch die Herstellerfirma Hybrid Air Vehicles, erklärte ein Sprecher die Funktionsweise des Luftschiffes, das mit Helium gefüllt wird und in der Lage ist, bis maximal 60 Tonnen zu transportieren. „Airlander“ heißt das neuartige Luftschiff, das mit 91 Metern Länge noch das russische Transportflugzeug „Antonov An-225“ überragt. Der größte Vorteil des „Airlander“ ist sein umweltfreundlicher Betrieb. Lediglich hohe Transportgeschwindigkeiten sind damit nicht möglich. Doch es gibt ausreichend Waren, die nicht innerhalb kürzester Zeit ausgeliefert werden müssen. Ursprünglich war das Luftschiff für das US-Militär bestellt worden. Dieses hatte den Auftrag jedoch kurzfristig storniert. Daraufhin erhielt Hybrid Air Vehicles einen Kredit der Regierung, in Höhe von 2,5 Millionen Pfund, das entspricht rund drei Millionen Euro, und plant jetzt den Bau von hundert weiteren Luftschiffen, die als Transportmittel genutzt werden sollen.