Forscher des Max-Planck-Institutes für Entwicklungsbiologie haben jetzt heraus gefunden, dass Pflanzen, die eine Resistenz gegen verschiedene Schädlinge und Krankheitskeime entwickelt haben, diese mit einem geringerem Wachstum bezahlen. Die Abwehrmechanismen, wie z.B. die Produktion, eines auf Bakterien und schädliche Insekten toxisch wirkenden Giftes, wird von den Genen der Pflanze gesteuert. Oftmals gibt es innerhalb einer Pflanzenart einzelne Exemplare, die durch eine Mutation in ihrem genetischen Erbgut zu einer solchen Schädlingsabwehr fähig sind. Allerdings büßen sie dadurch Energie für ein größeres Wachstum und damit in der Regel auch für eine höhere Samenproduktion ein. Das bedeutet, dass sich Pflanzen ohne diesen Schutz viel schneller vermehren, als die resistenten Pflanzen. Erst wenn durch eine Schädlingsplage die kräftigeren Pflanzen stark reduziert werden, profitieren die mutierten Pflanzen von ihrer genetischen Besonderheit. Welche Version die Bessere ist, hängt also von den jeweiligen Umständen ab.
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Natürlicher Gentransfer bei Pflanzen
Japanische Forscher haben herausgefunden, dass Parasiten offenbar mehr können, als nur auf Kosten ihrer Wirte zu leben. Hexenkraut ist eine schmarotzende Pflanze, deren Samen nur keimen können, wenn passende Wirtspflanzen in der Nähe wachsen. Sie ziehen einen Teil ihrer Nährstoffe direkt aus den Wurzeln dieser Pflanzen und töten sie dadurch. Im Erbgut des Hexenkraut fanden die Wissenschaftler jetzt ein Gen, das höchstwahrscheinlich aus dem Zellkern einer ihrer Wirte stammt. Damit konnte erstmals ein Transfer zwischen den Genen von verschiedenen Pflanzenarten ohne den Einfluss von Mikroben nachgewiesen werden. Der japanische Biologe Shirasu und seine Kollegen, haben sämtliche Gene des Grases registriert und sequenziert. Dabei fanden sie das Gen einer Einkeimblättrigen Pflanze, das ursprünglich nicht zu dem Zweikeimblättrigen Hexenkraut gehörte. Unklar ist den Forschern lediglich noch, ob die neue DNS direkt aus dem Zellkern des Wirtes entzogen, oder ob eine RNS-Kopie aus dem Zytoplasma transferiert, und in den eigenen Zellen, kopiert wurde.
Pier 39 – Seelöwen in San Francisco
Die Menschen von San Francisco haben nicht schlecht gestaunt, als vor zwanzig Jahren am Hafenpier 39 plötzlich eine Horde Seelöwen auftauchte, und es sich auf den Bootsstegen gemütlich machten. Warum sie sich ausgerechnet einen so lauten und von Menschen benutzten Platz ausgesucht haben, darüber wird viel spekuliert. Aber genau weiß es Niemand.
Die ersten Tiere kamen im November 1989 und es fanden sich schnell Schaulustige ein, die die Tiere beim spielen beobachteten. Und auch die Tiere scheinen mit ihrem neuen Zuhause zufrieden zu sein. Die Horde ist inzwischen auf mehrere hundert Seelöwen angewachsen, die sich sichtlich wohl fühlen. Für Touristen gehört das Pier 39 zu einer der Attraktionen, die man in San Francisco gesehen haben muss. Und so ungewöhnlich das enge Zusammenleben wilder Tiere und Menschen gerade in Großstädten ist, hier funktioniert es. Die Stadt freut sich über die Belebung des Tourismus, und die Seelöwen wissen den Schutz durch die Menschen offensichtlich zu schätzen. Auch im kleinen Rahmen helfen die Einwohner ihren ungewöhnlichen Nachbarn. Wird ein verletztes oder krankes Tier gesehen, kommen die Mitarbeiter der Klinik für Meeressäuger zu Hilfe. Und ein Wachmann wurde von den Betreibern des Hafens angeheuert, der auf den Bootsstegen patrouiliert, die die Seelöwen noch nicht besetzt haben. Ab und an, werden die Stege ja auch noch für ihren ursprünglichen Zweck benutzt.
Imker in New York
Unter „wilde, grausame, ungestüme und gefährliche Tiere“, fielen bis vor wenigen Wochen, laut Gesundheitsamt der Stadt New York auch die Bienen, weshalb ihre Haltung ebenso untersagt war, wie die Haltung von Kobras oder Hyänen. Doch als 2007 ein Massensterben der Bienen in Amerika auftrat, ausgelöst durch veränderte Umweltbedingungen und die Einkreuzung der sogenannten Afrikanischen Killerbiene, ignorierten viele New Yorker das Gesetz. Überall in der Stadt entstanden kleine Bienenzuchten. In Hinterhöfen, auf Balkonen und Hausdächern wurden Bienenstöcke aufgestellt. Die angedrohte Strafe von 2000 Dollar hielt die Tierfreunde nicht auf. Sogar Radio City Music Hall und das Natural History Museum hielten sich Bienenstöcke. Die Kosten wurden durch den Verkauf des Honigs gedeckt – und überraschenderweise, löste das einen regelrechten Run auf „Großstadthonig“ aus. Je ausgefallener die Standorte, desto mehr Geld waren die Käufer bereit zu zahlen. Inzwischen haben auch andere Großstädter die Chance erkannt. So erzielt „Pariser Honig“ einen Preis von 15 Euro, für ein 125-Gramm-Glas. Auch in Deutschland haben die Stadtimker inzwischen Einzug gehalten. Auf dem Dach des Museums für moderne Kunst in Frankfurt, hat die Künstlergruppe „Finger“ eine kleine Imkerei installiert. Hier wird nicht nur Honig produziert, es gibt auch Führungen, Vorträge und Workshops für Kinder.
Und die New Yorker Bienen, wurden aus der Liste der „wilden, grausamen und gefährlichen Tiere“ gestrichen.
Der Brocken – einer der ältesten Alpengarten Europas
Der Brocken ist mit 1141 Metern der höchste Berg des Harzes – und einer der älteste Alpengarten Europas. 1800 Arten Hochgebirgspflanzen beherbergt der „Brockengarten“, der am 8. Juni 120 Jahre alt wird. Hier gedeihen Pflanzen aus Bergregionen der ganzen Welt, aus Nord- und Südamerika, dem Himalaya, den Pyrenäen, dem Kaukasus und der Alpen. Die Umweltbedingungen, denen die Pflanzen hier stand halten müssen, sind ziemlich rauh. Fast ständig herrscht dichter Nebel, die Jahresdurchschnittstemperatur liegt bei 3° Celsius, dazu scharfer Wind und im Winter eine dichte Schneedecke. Doch genau diese Bedingungen brauchen die, oft seltenen, Pflanzen auch. Diese kleinen Überlebenskünstler tragen Namen wie; Weiße Silberwurz, Edelweiß, Brockenhabichtskraut oder Schweizer Weide.
Der Brockengarten wurde 1890 auf dem damaligen Grundbesitz des Fürsten Otto zu Stolberg-Wernigerode angelegt. Initiator war der Naturforscher Albert Peter, der die Anpassungsfähigkeiten von Alpenpflanzen untersuchen wollte. Aber schon wenige Jahre später, wurde aus dem ursprüngliche Versuchsgarten ein beliebtes Ausflugsziel und 1899 konnten die ersten Besucher mit der dampfbetriebenen Schmalspurbahn zum Brockengarten chauffiert werden.
Als 1961 der Brocken zur Sperrzone erklärt wurde, war nicht nur Schluss mit dem Besucherstrom, auch die gärtnerische Arbeit kam vollständig zum erliegen. Erst nach der Wende 1990 wurde die Pflege wieder aufgenommen. Von den ursprünglich fast 1400 verschiedenen Arten waren nur 97 erhalten geblieben. Doch Biologen wie Gunter Karste haben in unermüdlicher Arbeit schnell weitere Arten kultiviert. „Heute können wir 1800 Arten aus allen Bergregionen der Welt zeigen,“ freut sich der Biologe. Und auch die Besucher haben sich schnell wieder eingestellt. Noch immer, wie vor 111 Jahren, können Sie bequem mit der dampfbetriebenen Harzer Schmalspurbahn ihr Ziel erreichen.