Forscher entdeckten in der Antarktis, unter der Eisdecke, einen Graben in der Größe des Grand Canyons. Er ist rund 100 Kilometer lang, 1,5 Kilometer tief und zehn Kilometer breit. Die Größe des gefundenen Canyon überraschte die Entdecker, wie der britische Gletscher-Experte, Robert Bingham, in einem Interview mit der Nachrichtenagentur AFP erzählte. Der Canyon existierte nach bisherigen Untersuchungen schon lange bevor sich die arktische Eisdecke bildete und ist vermutlich Teil eines wesentlich weitreichenderen Canyon-Systems, das bisher unentdeckt ist. Die Beschaffenheit des Canyon trägt nach Meinung der Wissenschaftler dazu bei, dass in dieser Region die Eisschmelze schneller vorangeht, als in anderen Teilen der Arktis, da durch die Senkung warmes Wasser unter die Eisdecke fliessen und diese allmählich auftauen kann. Circa 10 Prozent der Steigerung des Meeresspiegels ist, nach ersten Schätzungen, auf dieses geologische Phänomen zurück zu führen. Durch den erwarteten Anstieg des Meeresspiegels sind weltweit zahlreiche Küstenstädte und Landstriche bedroht.
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Deutsche Wissenschaftler warnen vor Bioenergie
Deutsche Wissenschaftler haben jetzt dazu aufgefordert, auf den geplanten weiteren Ausbau der Nutzung von Biomasse zu verzichten. Sie legten dar, dass es aus Klima- und Umweltschutzgründen mehr Nach- als Vorteile gäbe. Statt dessen sollte sich die Bundesregierung auf den Ausbau von Solar- und Windenergie als neue Energiequellen konzentrieren. Diese weisen eine erheblich günstigere Bilanz der Treibhausgas-Emissionen auf als die Nutzung von Biomasse und auch mögliche Umweltschäden fallen geringer aus. Außerdem solle bei der geplanten Energiewende stärker auf eine Verbesserung der Energieeffizienz gesetzt werden. Dazu gehört zum Beispiel die Nutzung von Bioenergie, wie die Gewinnung von Wärme und Gas aus Gülle und Mist oder die Gewinnung von Biokraftstoffen aus Lebensmittelabfällen und pflanzlichen Resten. Da diese nicht extra für die Energiegewinnung angebaut würden, ist deren Treibhaus-Emissionen-Bilanz sehr gut. Eine solche begrenzte Nutzung von Biomasse, nämlich ausschließlich dann wenn diese sonst Abfall wäre, ist nach Meinung der Experten sinnvoll und vertretbar. Die derzeitigen Pläne der EU jedoch, innerhalb der nächsten zehn Jahre zehn Prozent des Verkehrs mit Biokraftstoff zu betreiben, sehen die Wissenschaftler kritisch. Bereits zum Beginn des Jahres haben Forscher des Instituts für Klimafolgenforschung eine Studie über die Unterschätzung der Risiken eines großflächigen Anbaus von Energiepflanzen veröffentlicht. Demnach könnte der große Bedarf an Energielieferanten, wie Zuckerrohr, Raps oder Mais, zu einer weiteren Abholzung großer Wälder und damit zu einer geringeren Speicherung der Treibhausgase führen. Dagegen argumentiert der Verband der Deutschen Biokraftstoffindustrie, dass es derzeit keine annehmbare Alternative für Biokraftstoffe gäbe und diese die einzige Alternative zu Öl seien.
Komplette Gletscherschmelze für Alpen erwartet
Die bayrischen Alpen werden in wenigen Jahren nur noch einen, statt ihrer jetzt fünf Gletscher behalten. Der aktuell erstellte bayrische Gletscherbericht zeigt, dass bei gleichbleibend warmen Durchschnittstemperaturen vier Gletscher abschmelzen werden. Lediglich der Hollentalferner der Zugspitze wird dem Klimawandel noch länger stand halten. „Gletscher sind Mahnmale des Klimawandels: Sie reagieren besonders schnell und stark auf die Veränderungen des globalen Klimas“, erläutert der bayerische Umweltminister, Marcel Huber, die Ergebnisse der Untersuchung. Demzufolge hat sich die Gesamtfläche der Gletscher seit 1820 von vier, auf 0,7 Quadratkilometer verringert. Schon in den nächsten Jahren werden der Watzmanngletscher und der südliche Teil des Blaueises der Berchtesgadener Alpen geschmolzen sein. Dadurch verändern sich nicht nur Flora und Fauna der Gebirge, das schnelle Abschmelzen birgt auch alpine Gefahren und eine größere Wahrscheinlichkeit für Hochwasser. Mit einer Änderung der Tourismusstrategie, will das Land Bayern, gemeinsam mit dem Deutschen Alpenverein, ein Programm zur Verzögerung der völligen Gletscherschmelze erarbeiten.
Cannabis ohne Rauschwirkung gezüchtet
Israelischen Biologen ist es, nach eigenen Angaben gelungen Cannabispflanzen zu züchten, denen die berauschende Wirkung fehlt. Ein Sprecher der an der Züchtung beteiligten Gesellschaft Tikun Olam erklärte, dass die Pflanze genauso aussieht und riecht, wie die Originalpflanze. Lediglich der für die Rauschwirkung verantwortliche Wirkstoff Tetrahydrocannabinol (THC) konnte in der neuen Züchtung so stark vermindert werden, dass kein Rausch und damit auch keine Gewöhnung und Abhängigkeit mehr ausgelöst wird. Cannabis wird in Israel beispielsweise bei Diabetes und verschiedenen psychischen Krankheiten eingesetzt. Rund 6000 Menschen dürfen in Israel aus medizinischen Gründen Cannabis konsumieren. Darüber hinaus ist die Droge, wie in den meisten Ländern, offiziell verboten.
Wissenschaftler stellen verbessertes Programm zur Flutvorhersage vor
Allein 2010 kamen während der Flutkatastrophe in Pakistan mehr als 1.700 Menschen ums Leben. Rund ein Fünftel des ganzen Landes stand unter Wasser, was zusätzlich verheerende hygienische und wirtschaftliche Folgen nach sich zog, mit denen die Menschen in Pakistan noch lange kämpfen müssen. Auch für die Zukunft lassen sich solche Überschwemmungen, die häufig nach starkem Monsunregen auftreten, nicht verhindern. Aber vielleicht wird es in Zukunft möglich sein, die Menschen in den betroffenen Gebieten mehrere Tage vorher zu warnen, so dass eine geordnete Evakuierung erfolgen und somit der Schaden verringert werden kann. Um das zu ermöglichen hat ein Team europäischer Wissenschaftler ein Warnsystem entwickelt, das jetzt auf der Jahrestagung der „European Geosciences Union“ in Wien vorgestellt wurde. Peter Burek, Mitarbeiter im Joint Research Center Ispra, erläuterte wie erfolgreich das sogenannte Global Flood Awareness System, kurz Glofas, bereits in der Probezeit war: „In seiner Testphase konnte das System Fluten bis zu zwei Wochen vorher ankündigen.“ Unter anderem konnte „Glofas“ schon zwei Wochen im voraus den Höchststand des Hochwassers im südostasiatischen Mekong errechnen. Das Programm berücksichtigt bei seinen Berechnungen die Niederschlagsstärke, den exakten Flussverlauf, die Bodenbeschaffenheit, die Höhenunterschiede des Gebietes und die jeweilige Landschaftsform. Die Entwickler von Glofa hoffen, langfristig das Programm so weit verbessern zu können, dass 30-tägige Vorhersagen möglich werden. Dadurch hätten die Betroffenen mehr Zeit, Schutzmaßnahmen einzuleiten und einen Teil ihres Besitzes zu retten.