BP schließt erstmals Bohrloch

Endlich zeigen sich erste Erfolge, bei der versuchten Versiegelung des außer Kontrolle geratenen Bohrloches im Golf von Mexiko. Durch das Beschießen des Bohrloches mit einen Spezielschlamm ist es endlich gelungen, das Austreten des Rohöls zu stoppen. Jetzt plant BP mit der so genannten Junk-Shot-Methode, das provisorische Schlamm-Ventil zu stabilisieren. Dabei werden Reste von Gummi und Faserabfälle in das Bohrloch gefüllt, die als „Brücke“ für weitere Schlammmassen dienen sollen. Ist das erfolgreich, kann im nächsten Schritt eine stabile Zementfüllung eingespritzt werden. Ob das Schlamm-Müll-Gemisch dem Druck des Öls so lange stand hält, ist aber weiterhin ungewiss.

Durch Schlampigkeit und bewusste Inkaufnahme der Risiken hat der Energiekonzern BP hier die größte Ölkatastrophe der amerikanischen Geschichte verursacht. Bisher belaufen sich die Kosten auf 930 Millionen US-Dollar. Allerdings konnte noch nicht mal annähernd der Aufwand berechnet werden, den die Beseitigung, so weit überhaupt möglich, der entstandenen Umweltschäden kosten wird. Bleibt zu hoffen, dass der amerikanische Präsident Obama, der versprach die Angelegenheit zu regeln, die Firma BP hier auch finanziell in vollem Umfang zur Verantwortung zieht.

EU-Klimaziele wieder verschoben

Am 26. Mai legte die EU-Kommision die Kosten-Nutzen-Analyse für die Planung der CO2-Reduktionsziele vor. EU-Kommissarin Connie Hedegaard gab bekannt, dass laut dieses Berichtes die Voraussetzungen für eine Erhöhung der geplanten CO2-Einsparungen von 20% auf 30% momentan nicht erfüllt sind. Dem Bericht vorausgegangen war die Selbstverpflichtung der EU, ihren Anteil am Co2 – Ausstoß bis zum Jahr 2020 um 30, statt die geplanten 20 Prozent zu senken, wenn die Schwellenländer sich bereit erklären, ebenfalls in einem festgesetzten Zeitraum ihren Ausstoß an Kohlendioxid zu verringern. Bundesumweltminister Norbert Röttgen hatte mehrfach gefordert, das höhere Ziel nicht vom Verhalten der ärmeren Industriestaaten abhängig zu machen. In welche Richtung die EU-Kommision tendiert, lies sich aufgrund der Aussage Connie Hedegaards nicht erkennen. Sie blieb diplomatisch unbestimmt: „Diese Entscheidung muss nicht heute getroffen werden, aber ich hoffe, dass unsere Untersuchung Anstöße für die Debatten gibt, die in den Mitgliedstaaten über das weitere Vorgehen geführt werden„.

Interpol soll Umweltsünder suchen

Der Mecklenburger Umweltminister Tim Backhaus hofft, dass der Schuldige für die Verschmutzung der Strände in Rügen bald gefunden sein wird. Paraffinartige Rückstände sammeln sich hier seit Tagen und verschmutzen Wasser und Strand. Der Ursprung dürfte bei einem der Frachter liegen, die in den letzten Tagen die Strecke passierten, und vermutlich illegal Abfall ins Meer geleitet haben. Im starken Verdacht steht ein norwegischer Tanker. Aber Vermutungen reichen nicht aus. Deshalb hat die Mecklenburger Landesregierung jetzt um die Hilfe Interpols bei den Ermittlungen gebeten, wie die Nachrichtenagentur dpp jetzt bekannt gab. Inzwischen schwimmt vor den Küsten Rügens ein 22 Kilometer langer Wachsteppich. Sollte sich der Verdacht gegen das norwegische Schiff erhärten, muss dessen Eigner nicht nur Schadensersatz leisten, sondern auch mit einer Anklage wegen Umweltverschmutzung rechnen.

Niedersächsicher Umweltminister fordert mehr Engagment für Offshore-Windkraftanlagen

Bei einer Tagung am Mittwoch in Hannover forderte der niedersächsiche Umweltminister Hans-Heinrich Sander von der Bundesregierung mehr Engagment bei dem Ausbau von Windenergieanlgen. Er erwähnte am Rande: „Es ist ein nationales Ziel, den Offshore-Bereich voranzubringen.“ Doch oft sind die Windparks wegen mangelnder Finanzierung nicht realisierbar. Unternehmen hatten im vergangenen Jahr, wegen der Wirtschaftskrise, oft große Schwierigkeiten für ihre Forschungen Kredite zu erhalten. Hier müsste die Regierung Zeichen setzen, damit Kredite wieder gewährt werden und die Ausweitung der Windanlagen in der Nord- und Ostsee vorangetrieben wird. Das Land Niedersachsen hatte bereits Vorleistungen erbracht. Sie haben mit einer Kabeltrasse über der Norderney und der Vorbereitung einer weiteren Trasse Infrastruktur geschaffen. Sie stellen Ihre Häfen Cuxhaven und Emden für die Offshore-Industrie zur Verfügung, da die beiden Häfen beste Bedingungen für solche Parks besitzen.

Pier 39 – Seelöwen in San Francisco

Die Menschen von San Francisco haben nicht schlecht gestaunt, als vor zwanzig Jahren am Hafenpier 39 plötzlich eine Horde Seelöwen auftauchte, und es sich auf den Bootsstegen gemütlich machten. Warum sie sich ausgerechnet einen so lauten und von Menschen benutzten Platz ausgesucht haben, darüber wird viel spekuliert. Aber genau weiß es Niemand.

Die ersten Tiere kamen im November 1989 und es fanden sich schnell Schaulustige ein, die die Tiere beim spielen beobachteten. Und auch die Tiere scheinen mit ihrem neuen Zuhause zufrieden zu sein. Die Horde ist inzwischen auf mehrere hundert Seelöwen angewachsen, die sich sichtlich wohl fühlen. Für Touristen gehört das Pier 39 zu einer der Attraktionen, die man in San Francisco gesehen haben muss. Und so ungewöhnlich das enge Zusammenleben wilder Tiere und Menschen gerade in Großstädten ist, hier funktioniert es. Die Stadt freut sich über die Belebung des Tourismus, und die Seelöwen wissen den Schutz durch die Menschen offensichtlich zu schätzen. Auch im kleinen Rahmen helfen die Einwohner ihren ungewöhnlichen Nachbarn. Wird ein verletztes oder krankes Tier gesehen, kommen die Mitarbeiter der Klinik für Meeressäuger zu Hilfe. Und ein Wachmann wurde von den Betreibern des Hafens angeheuert, der auf den Bootsstegen patrouiliert, die die Seelöwen noch nicht besetzt haben. Ab und an, werden die Stege ja auch noch für ihren ursprünglichen Zweck benutzt.