Der Bund für Umwelt und Naturschutz in Deutschland (BUND) weist erneut auf die Gefahren der Hormonnutzung in der Tierzucht hin und fordert ein Hormonverbot für gesunde Schweine. „Der Hormoneinsatz muss auf kranke Tiere begrenzt werden und darf nicht zur Leistungssteigerung eingesetzt werden“, erklärt Hubert Weiger, der BUND-Vorsitzende, bei der Veröffentlichung einer neuen Studie. Diese belegt, dass trotz der erheblichen Gesundheitsgefährdung, Hormone noch immer landesweit in der Ferkelzucht eingesetzt werden, um die Zyklen der Muttertiere zeitlich anzugleichen. Der Zweck dieser unnötigen Behandlung ist es, die Muttersäue gleichzeitig befruchten zu können, was den Arbeitsaufwand verringert. Zusätzlich erhöht sich dadurch die Anzahl der geborenen Ferkel. Nicht nur die Tiere leiden unter den übermäßig hohen Nachwuchszahlen. Die größte Gefahr, der routinemäßig verwendeten Hormone, besteht für die Verbraucher. Die Hormone belasten uns nicht nur durch das Fleisch. Auch über die Gülle gelangen die Hormone in das Grundwasser. Messungen des Trinkwassers zeigen ständig steigende Hormonkonzentrationen an, die genitale Fehlbildungen, Brustkrebs und eine Verringerung der männlichen Fruchtbarkeit verursachen. Deshalb fordert die Naturschutzorganisation das Landwirtschaftsministerium auf, die aktuelle Agrarpolitik zu reformieren. Dafür müsse „dieser tier- und umweltschädlichen Praxis“ schleunigst „ein Riegel“ vorgeschoben werden.
PFTBA – Neues Treibhausgas entdeckt
Kanadische Wissenschaftler konnten in der Erdatmosphäre ein weiteres Gas nachweisen, dass mitverantwortlich ist, für die Zerstörung des Ozons. Dabei handelt es sich um Perfluortributylamin (PFTBA), das beispielsweise in der Elektroindustrie eingesetzt wird. Perfluortributylamin ist, nach Angaben der Forscher der Universität Toronto, in der Erdatmosphäre extrem lange haltbar, weshalb es besonders schädlich für die Ozonschicht ist und einen großen Anteil am Treibhauseffekt hat. Dazu kommt, dass bis jetzt noch keine Substanz gefunden wurde, mit der das Gas neutralisiert werden kann. Cora Young, eine der an der Untersuchung beteiligten Chemikerinnen erklärte, dass jedes einzelne PFTBA-Molekül die Erdatmosphäre ebenso schädigt, wie 7100 CO²-Moleküle. Kohlendioxid (CO²) ist das bekannteste Treibhausgas, dessen Reduzierung das derzeitige globale Hauptziel, im Kampf um die Verminderung der Erderwärmung ist. Jetzt soll in einer detaillierten Untersuchung die Auswirkung des neu entdeckten Treibhausgases ermittelt werden. Die Forscher warnen jedoch bereits davor, dessen großen Effekt auf das Klima zu unterschätzen.
Okapis drohen auszusterben
Auch Okapis sind mittlerweile vom Aussterben bedroht. Die Population der in den Regenwäldern des Kongo lebenden, giraffenartigen und friedlichen Pflanzenfresser, ist vor allem durch die Abholzung seines angestammten Lebensraums, durch illegalen Erzabbau und durch Wilderei, in den letzten Jahren stark geschrumpft. Wie die Naturschutzunion IUCN in Genf mitteilte, musste das Okapi deshalb jetzt in die Rote Liste stark gefährdeter Tierarten aufgenommen werden. Erschwerend kommt hinzu, dass wegen der großen Armut in der Demokratischen Republik Kongo, Okapis sogar wegen ihres Fleisches gejagt werden, wie die Expertin von IUCN, Noelle Kumpel erklärte. Demnach hängt das Überleben der Art auch davon ab, ob es der Regierung des Landes gelingen wird, zeitnah die Lebensbedingungen für die Bevölkerung drastisch zu verbessern. Bei der Aktualisierung der Roten Liste musste noch eine weitere Vogelart, der Sarothurura ayresi, eine Rallenart, hinzugefügt werden. Verbessert hat sich dafür die Chance für Lederschildkröten und zwei Albatros-Arten, deren Bestand sich in den vergangenen Jahren leicht erholen konnte. Die Gesamtzahl der vom Aussterben bedrohten Tierarten ist jedoch, auch im letzten Jahr, weiter gestiegen.
Zahl der Wildunfälle deutlich gestiegen
In Deutschland gibt es mehr Wildunfälle, als jemals zuvor. Im letzten Jahr ist die Zahl der Wildunfällen auf Straßen um rund zehn Prozent, auf 258.000, gestiegen. Die zuständigen Versicherungen mussten für insgesamt 583 Millionen Euro Schadensersatz leisten. Das teilte der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) mit. Deutschlandweit kommt es jeden Tag zu über 700 Zusammenstößen mit Wildschweinen, Rehen und anderen Wildtieren. Besonders während der Dämmerung, wenn viele Tiere ihren Ruheplatz aufsuchen und Fahrer oft müde und nachlässig werden, steigt die Gefahr eines Zusammenstoßes. Der GDV rät, einem auf der Straße stehenden Tier notfalls nicht auszuweichen, weil diese Ausweichmanöver oftmals schwerere Schäden nach sich ziehen, als beim Aufprall oder Überfahren des Tieres. Die höchste Gesamt-Versicherungssumme wurde aber auch im vergangenen Jahr, für Glasbruchschäden fällig. Insgesamt 1,1 Milliarde Euro, zahlten die Versicherungen, ihren Kunden.
Die Opposition sieht die Energiewende in Gefahr
Die vereinbarte Umwelt- und Klimapolitik der möglichen großen Koalition, stößt auf Kritik bei der Opposition. Politiker von Grüne und Linke befürchten, dass die bisherigen Konzepte zur Umweltpolitik die angestoßene Energiewende in Deutschland gefährden. Selbst innerhalb der Union äußern sich immer häufiger Kritiker, zu der unerwarteten Kehrtwende. CSU-Umweltpolitiker Josef Göppel, ist vor allem über die Beschränkung der Windkraftanlagen empört. Diese sollen zukünftig nur noch an speziell ausgewiesenen, windstarken Orten erlaubt werden. Damit droht, so Göppel, das „abrupte Abwürgen der Windkraft in Süddeutschland“. „Meine Befürchtung ist, dass dann manche sagen: Jetzt müssen die Atomkraftwerke weiterlaufen“. Auch SPD-Umweltexperte Frank Schwabe ist skeptisch, dass die große Koalition die Anforderungen an die begonnene Energiewende bewältigen kann:“Ich hätte mir ein Klimaschutzgesetz gewünscht.“ Drastischer drückt es Grünen-Politikerin Annalena Baerbock aus; „Für die Energiewende und die internationale Klimapolitik ist der Koalitionsvertrag ein Desaster“, erklärt sie. Kontraproduktiv seien vor allem die „Deckelung des Ausbaus erneuerbarer Energien“ und das Festhalten an der Braunkohlenutzung, „… dem Klimakiller schlechthin“. So werde allein im Brandenburgischen Braunkohlekraftwerk mehr Kohlendioxid erzeugt, als in allen „26 afrikanischen Staaten zusammen“.