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Musikkonzert für Hunde

Da staunten die Reporter nicht schlecht, als die Performance-Künstlerin Laurie Anderson ihre neuen Pläne schilderte. Zusammen mit Freund und Musiklegende Lou Reed, plant sie ein Konzert ausschließlich für Hunde. Das Besondere ist, dass ein Großteil der Musik nur im Hochfrequenzbereich hörbar ist. Das Richtige für Hunde – Menschen werden jedoch nicht in der Lage sein, das ganze Konzert zu hören. Zum Glück mögen Hunde auch Sprechgesang und den Klang der Streichinstrumente, so dass wohl auch ein wenig „Kunst“ für ihre menschlichen Begleiter abfällt. Und weil wir es hier mit, wenn auch leicht exzentrischen, Berühmtheiten zu tun haben, findet das 20-minütige „Konzert für Hunde“ am 5. Juni, standesgemäß an der Oper von Sidney statt. Ein interessantes Experiment ist es allemal.

Mission „Top Kill“ ist gescheitert

Die Operation „Top Kill“ von BP sollte das Bohrloch im Golf von Mexiko abdichten, was leider nicht gelungen ist. Weiter laufen tonnenweise Öl aus dem Bohrloch ins Meer. Die Küsten im Mississippi-Delta werden weiter vom Öl heimgesucht. Die Ölkatastrophe nimmt seinen Lauf. Nun planen Experten weitere Maßnahmen, um die Katastrophe in den Griff zu bekommen. Demnach soll das Öl aufgefangen werden und in ein Schiff geleitet werden.

Seit der Explosion der Bohrinsel im April sind laut US-Regierung rund 150 Millionen Liter Öl ins Meer geflossen. Ein Ende ist nicht in Sicht. Zahlreiche Tiere verenden an den Küsten, darunter auch seltene Tiere. Mehr als 240 Kilometer der Küsten sind bereits vom Öl verseucht worden.

Die Kosten, die der Ölkonzern BP bislang aufbringen musste, beziffert der Konzern auf 930 Millionen Dollar. Stellt man den Gewinn der ersten Quartals von über sechs Milliarden Euro gegenüber, so ist der Konzern immer noch nicht gefährdet. Vielleicht musste die größte Ölkatastrophe der Vereinigten Staaten kommen, damit die Menschen endlich begreifen, wo die Abhängigkeit vom Öl langfristig hinführen kann.

BP schließt erstmals Bohrloch

Endlich zeigen sich erste Erfolge, bei der versuchten Versiegelung des außer Kontrolle geratenen Bohrloches im Golf von Mexiko. Durch das Beschießen des Bohrloches mit einen Spezielschlamm ist es endlich gelungen, das Austreten des Rohöls zu stoppen. Jetzt plant BP mit der so genannten Junk-Shot-Methode, das provisorische Schlamm-Ventil zu stabilisieren. Dabei werden Reste von Gummi und Faserabfälle in das Bohrloch gefüllt, die als „Brücke“ für weitere Schlammmassen dienen sollen. Ist das erfolgreich, kann im nächsten Schritt eine stabile Zementfüllung eingespritzt werden. Ob das Schlamm-Müll-Gemisch dem Druck des Öls so lange stand hält, ist aber weiterhin ungewiss.

Durch Schlampigkeit und bewusste Inkaufnahme der Risiken hat der Energiekonzern BP hier die größte Ölkatastrophe der amerikanischen Geschichte verursacht. Bisher belaufen sich die Kosten auf 930 Millionen US-Dollar. Allerdings konnte noch nicht mal annähernd der Aufwand berechnet werden, den die Beseitigung, so weit überhaupt möglich, der entstandenen Umweltschäden kosten wird. Bleibt zu hoffen, dass der amerikanische Präsident Obama, der versprach die Angelegenheit zu regeln, die Firma BP hier auch finanziell in vollem Umfang zur Verantwortung zieht.

EU-Klimaziele wieder verschoben

Am 26. Mai legte die EU-Kommision die Kosten-Nutzen-Analyse für die Planung der CO2-Reduktionsziele vor. EU-Kommissarin Connie Hedegaard gab bekannt, dass laut dieses Berichtes die Voraussetzungen für eine Erhöhung der geplanten CO2-Einsparungen von 20% auf 30% momentan nicht erfüllt sind. Dem Bericht vorausgegangen war die Selbstverpflichtung der EU, ihren Anteil am Co2 – Ausstoß bis zum Jahr 2020 um 30, statt die geplanten 20 Prozent zu senken, wenn die Schwellenländer sich bereit erklären, ebenfalls in einem festgesetzten Zeitraum ihren Ausstoß an Kohlendioxid zu verringern. Bundesumweltminister Norbert Röttgen hatte mehrfach gefordert, das höhere Ziel nicht vom Verhalten der ärmeren Industriestaaten abhängig zu machen. In welche Richtung die EU-Kommision tendiert, lies sich aufgrund der Aussage Connie Hedegaards nicht erkennen. Sie blieb diplomatisch unbestimmt: „Diese Entscheidung muss nicht heute getroffen werden, aber ich hoffe, dass unsere Untersuchung Anstöße für die Debatten gibt, die in den Mitgliedstaaten über das weitere Vorgehen geführt werden„.

Interpol soll Umweltsünder suchen

Der Mecklenburger Umweltminister Tim Backhaus hofft, dass der Schuldige für die Verschmutzung der Strände in Rügen bald gefunden sein wird. Paraffinartige Rückstände sammeln sich hier seit Tagen und verschmutzen Wasser und Strand. Der Ursprung dürfte bei einem der Frachter liegen, die in den letzten Tagen die Strecke passierten, und vermutlich illegal Abfall ins Meer geleitet haben. Im starken Verdacht steht ein norwegischer Tanker. Aber Vermutungen reichen nicht aus. Deshalb hat die Mecklenburger Landesregierung jetzt um die Hilfe Interpols bei den Ermittlungen gebeten, wie die Nachrichtenagentur dpp jetzt bekannt gab. Inzwischen schwimmt vor den Küsten Rügens ein 22 Kilometer langer Wachsteppich. Sollte sich der Verdacht gegen das norwegische Schiff erhärten, muss dessen Eigner nicht nur Schadensersatz leisten, sondern auch mit einer Anklage wegen Umweltverschmutzung rechnen.