Archiv der Kategorie: Aktuelles

Eidechsen sterben aus

Die Temperatur ist der Hauptfaktor, für die geografische Verteilung der Lebewesen. Eidechsen sind wechselwarme Tiere. Sie können die notwendige Körpertemperatur nicht selbst erzeugen und müssen sich deshalb von der Sonne aufwärmen lassen, bevor sie sich auf Futtersuche begeben, oder sich um die Fortpflanzung kümmern können. Das bedeutet auch, dass sie sich in den Schatten zurückziehen müssen, wenn es für sie zu heiß wird. Und das geschieht aufgrund der von uns verursachten Klimaveränderung immer öfter. Die Zeit die den Tieren zum agieren bleibt reicht nicht mehr aus, um den Erhalt der Art zu sichern.

Forscher haben jetzt ein Modell für das Aussterbensrisiko von Eidechsen entwickelt. Sie berücksichtigten Lufttemperatur und Feuchtigkeit, Körpertemperatur der Echsen und die Zeit die sie zum Aufwärmen brauchen. Das Ergebnis ihrer Arbeit ist die Vorhersage, dass in den nächsten Jahrzehnten 20% aller Eidechsenarten weltweit ausgestorben sein werden, was weitere ökologische Veränderungen und das Aussterben anderer Tierarten nach sich ziehen wird. Eidechsen regulieren einerseits die Zahl der Insekten und sind andererseits wichtiges Beutetier größerer Vögel und Säugetiere. In vielen Gegenden sind Eidechsen bereits verschwunden. In Mexiko und Frankreich sind 12 Prozent, der ehemals dort ansässigen Arten ausgestorben. Ob und in welchem Umfang eine Reduzierung des Kohlendioxid-Ausstoßes, die Erderwärmung und damit das Aussterben vieler Arten, noch verhindern kann, weiß noch Niemand.

Finanzminister sperrt Fördermittel für Öko-Heizungssysteme

115 Millionen Euro Fördermittel hatte die Regierung für Öko-Heizungssysteme bei Altbauten zugesagt. Doch Finanzminister Wolfgang Schäuble hat den Geldhahn zugedreht, bevor die ersten Gelder angefordert werden konnten. Jetzt haben acht Unions-Umweltminister in einem offenen Brief an Schäuble die Freigabe der Gelder gefordert.

Im vergangenen Jahr waren in ganz Deutschland Investitionen mit einem Gesamtvolumen von drei Milliarden Euro in diesem Bereich getätigt wurden. Auf jeden Euro Fördergeld kamen acht Euro von Privatinvestoren. Sollte die Sperre bestehen bleiben, würde das zu einem enormen Investitionseinbruch führen. Durch die Förderung soll geholfen werden, bis zum Jahr 2020 der Anteil an erneuerbaren Energien von derzeit acht auf vierzehn Prozent zu steigern. Auch Umweltminister Röttgen fordert seit Wochen die Freigabe der Gelder und bemängelt, dass hier an der falschen Stelle gespart wird.

Sonderausschuss zur Ölpest

Präsident Barack Obama hat jetzt einen unparteiischen Sonderausschuss eingesetzt, der die genauen Ursachen für die Havarie im Golf von Mexiko klären soll. Ziel ist es, solche Unfälle in der Zukunft zu vermeiden. In einer Ansprache im Hörfunk sagt Obama dazu: „die Frage ist, welche Lehren wir aus diesem Desaster ziehen können, damit so etwas nie wieder passiert.“ Der Demokrat und früherer Gouverneur von Florida Bob Graham, soll zusammen mit dem Republikaner und ehemaligen Chef der Umweltschutzbehörde William Reilly, die Leitung des Ausschusses übernehmen. Am 20. April explodierte eine Bohrinsel der Ölfirma BP im Golf von Mexico. Bei der Explosion kamen 11 Mitarbeiter ums Leben. Seitdem sind dort circa 25 Millionen Liter Rohöl ausgetreten und haben das Wasser verseucht. Um den Ölteppich unter Kontrolle zu bringen, hatte die US-Regierung 600.000 Meter Schwimmbarieren, 1100 Schiffe und 24.000 bezahlte Helfer zur Verfügung gestellt. Damit dürfte sich der Sonderausschuss vermutlich auch sehr genau mit der Frage beschäftigen, wer für die entstandenen Kosten aufzukommen hat.

Öl verpestet Natur in Louisiana

Die befürchtete Katastrophe ist eingetreten. Das Öl der zerstörten Ölplattform im Golf von Mexiko, hat die Küste Louisianas erreicht und bereits etliche Kilometer des Marschlandes vergiftet. Auf einer Länge von 38 Kilometern ist sämtliches Leben abgestorben. Marsch- auch Schwemmland genannt zeichnet sich durch die hohe Fruchtbarkeit seiner Böden aus. Hier gedeihen oft Pflanzen und im Verbund mit ihnen auch Tiere, die andernorts selten anzutreffen sind. Das sensible ökologische Gleichgewicht ist hier jedoch irreversibel zerstört.

Auch wirtschaftlich werden jahrzehntelange Folgeschäden erwartet, da Fischfang, Shrimps-und Austernzucht auf unbestimmte Zeit zum erliegen kommen muss. „Wir machen uns große Sorgen, dass dies erst der Anfang ist„, warnt der Gouverneur des Bundesstaates Louisiana. Die britische Ölfirma BP war auf die Folgen einer möglichen Explosion, die zu dieser verheerenden Katastrophe führte nicht vorbereitet, so dass vier Wochen lang täglich ca. 5000 Barrell Rohöl ungehindert in den Golf von Mexiko strömen konnten. Auch hatte die Firma lange über die tatsächliche Menge des austretenden Rohöls falsche Angaben gemacht. Ob und in welcher Form sie für ihr Versagen zur Verantwortung gezogen werden, ist zum Zeitpunkt noch unklar.

Erstes künstliches Lebewesen erschaffen!

Der amerikanische Biochemiker Craig Venter, war bereits maßgeblich an der vollständigen Entschlüsselung des menschlichen Genoms beteiligt und gilt als derjenige Wissenschaftler, der im Jahre 2000 als Erster die Komplette menschliche DNA entzifferte. 2005 gründete er mit seinem Forschungsteam die Firma Synthetic Genomics Inc., deren Ziel die Erschaffung des ersten künstlichen Mikroorganismus war. Bereits zwei Jahre später gelang es ihm, erstmals das Erbgut einer Bakterie komplett synthetisch herzustellen. Da die Gene aber um zu leben und sich zu Vermehrung eine schützende Hülle und Zytoplasma brauchen, konnte er den Erfolg seiner Arbeit nicht beweisen. Diesen Beweis zu erbringen ist ihm jetzt gelungen. Er implizierte den künstlich nachgebauten Gensatz der Bakterie Mycoplasma mycoides in ein anderes Bakterium (Mycoplasma capricolum) dessen eigene DNA er zuvor entfernt hatte. Die künstlichen Gene übernahmen die Kontrolle der Zelle.

Damit wurde die Möglichkeit eröffnet, Lebewesen mit bestimmten, wünschenswerten Eigenschaften zu kreieren.

Natürlich gibt es auch Kritiker des Experimentes. Die Organisation Testbiotech warnt davor, dass wir die Auswirkung der Verbreitung künstlicher Gene nicht abschätzen können. Sie verlangen, dass Firmen die in dem Bereich experimentieren erfasst und ihre Sicherheitsparameter geprüft werden sollen. Doch Craig Venter kontert:

Dies ist ein sehr machtvolles Instrument, um die Biologie nach unseren Wünschen neu zu formen„. Und tatsächlich, Anwendungsmöglichkeiten gäbe es genug. So könnten Bakterien zur Erzeugung von Bio-Kraftstoffen oder zum Einsatz gegen Umweltverschmutzung gestaltet werden. Bis dahin ist es allerdings noch ein weiter Weg.