In Deutschland gibt es mehr Wildunfälle, als jemals zuvor. Im letzten Jahr ist die Zahl der Wildunfällen auf Straßen um rund zehn Prozent, auf 258.000, gestiegen. Die zuständigen Versicherungen mussten für insgesamt 583 Millionen Euro Schadensersatz leisten. Das teilte der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) mit. Deutschlandweit kommt es jeden Tag zu über 700 Zusammenstößen mit Wildschweinen, Rehen und anderen Wildtieren. Besonders während der Dämmerung, wenn viele Tiere ihren Ruheplatz aufsuchen und Fahrer oft müde und nachlässig werden, steigt die Gefahr eines Zusammenstoßes. Der GDV rät, einem auf der Straße stehenden Tier notfalls nicht auszuweichen, weil diese Ausweichmanöver oftmals schwerere Schäden nach sich ziehen, als beim Aufprall oder Überfahren des Tieres. Die höchste Gesamt-Versicherungssumme wurde aber auch im vergangenen Jahr, für Glasbruchschäden fällig. Insgesamt 1,1 Milliarde Euro, zahlten die Versicherungen, ihren Kunden.
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Die Opposition sieht die Energiewende in Gefahr
Die vereinbarte Umwelt- und Klimapolitik der möglichen großen Koalition, stößt auf Kritik bei der Opposition. Politiker von Grüne und Linke befürchten, dass die bisherigen Konzepte zur Umweltpolitik die angestoßene Energiewende in Deutschland gefährden. Selbst innerhalb der Union äußern sich immer häufiger Kritiker, zu der unerwarteten Kehrtwende. CSU-Umweltpolitiker Josef Göppel, ist vor allem über die Beschränkung der Windkraftanlagen empört. Diese sollen zukünftig nur noch an speziell ausgewiesenen, windstarken Orten erlaubt werden. Damit droht, so Göppel, das „abrupte Abwürgen der Windkraft in Süddeutschland“. „Meine Befürchtung ist, dass dann manche sagen: Jetzt müssen die Atomkraftwerke weiterlaufen“. Auch SPD-Umweltexperte Frank Schwabe ist skeptisch, dass die große Koalition die Anforderungen an die begonnene Energiewende bewältigen kann:“Ich hätte mir ein Klimaschutzgesetz gewünscht.“ Drastischer drückt es Grünen-Politikerin Annalena Baerbock aus; „Für die Energiewende und die internationale Klimapolitik ist der Koalitionsvertrag ein Desaster“, erklärt sie. Kontraproduktiv seien vor allem die „Deckelung des Ausbaus erneuerbarer Energien“ und das Festhalten an der Braunkohlenutzung, „… dem Klimakiller schlechthin“. So werde allein im Brandenburgischen Braunkohlekraftwerk mehr Kohlendioxid erzeugt, als in allen „26 afrikanischen Staaten zusammen“.
Bienen für Landwirtschaft wichtiger als angenommen
Wie eine Untersuchung an der Universität Göttingen ergab, ist der Nutzen von Bienen für die Landwirtschaft noch weit größer, als bisher angenommen. So zeigte sich, unter anderem auf Versuchsfeldern mit Erdbeerpflanzen, das diejenigen Bereiche, die für Bienen erreichbar blieben, größere und kräftiger gefärbte Früchte trugen, als die Areale, die vor der Blüte abgedeckt worden waren. Sogar Festigkeit und Haltbarkeit der Erdbeeren waren besser, die von durch Bienen bestäubten Pflanzen stammten. Allein auf dem deutschen Erdbeermarkt würde sich der Umsatz, fiele die Bestäubung durch Bienen weg, um rund 236 Millionen Euro pro Jahr verringern. Seit Jahren bereitet das anhaltende Bienensterben den Umweltschützern, Wissenschaftlern und verstärkt auch den Landwirten Sorge. Als Ursache dafür gilt der flächendeckende Einsatz von Pestiziden und die wachsende Luftverschmutzung. Dadurch werden die Tiere geschwächt und sind anfälliger für natürliche Feinde und Parasiten, wie beispielsweise die Varroamilbe. Zudem überstehen viele durch Umweltgifte geschwächte Bienenvölker die Winter nicht mehr. Nach bisherigen Hochrechnungen beträgt der globale Anteil der Bienen an der Nahrungsmittelproduktion rund 9,5 Prozent. Das entspricht einem jährlichen Umsatz von 153 Milliarden Euro.
Kompromiss bei EU-Abgasnorm gefunden
Der Streit um die EU-Abgasauflagen wurde mit einem Kompromiss beigelegt. Im Sommer hatte die Bundesregierung die von der Europäischen Union geplante neue CO2-Obergrenze verhindert, um die deutsche Autoindustrie zu schonen. Die CDU-Regierung forderte mehr „Flexibilität“ für Fahrzeughersteller. Nach monatelangen Verhandlungen wurde ein Kompromiss erarbeitet, der einen größeren Zeitrahmen für die Umstellung auf die niedrigere CO2-Obergrenze zulässt, als im ursprünglichen Vertrag. Der Grenzwert des Kohlendioxid-Ausstoßes für Neuwagen darf demnach ab 2021 95 Gramm pro Kilometer nicht übersteigen. Außerdem sollen die sogenannten Super Credits eingeführt werden. Sie können Herstellern von abgasarmen Fahrzeugen, wie beispielsweise Elektroautos, angerechnet werden, so dass diese als Ausgleich auch abgasstärkere Fahrzeuge produzieren dürfen. Umweltschützer kritisieren, dass dadurch der positive Effekt der neuen CO2-Obergrenze stark vermindert wird. Wie erwartet, begrüßte jedoch die Bundesregierung den Kompromiss, der vor allem die Interessen der deutschen Autoindustrie vertritt, als „ausgewogenes Ergebnis“ und „einer flexibleren Ausgestaltung mit verstärkten Innovationsanreizen“. Die Verhinderung der ursprünglichen ausgearbeiteten Abgasanlagen ist in erster Linie Bundeskanzlerin Angela Merkel zu verdanken, die sich für die Verweigerung der damaligen Richtlinien eingesetzt hatte.
Treibhausgase auf neuen Höchstwert
Die Menge der drei schädlichsten Treibhausgase in der Atmosphäre, hat erneut Höchstwerte erreicht. Das teilte die Weltwetterorganisation mit, die im Auftrag der Vereinten Nationen die Daten auswertete. Neue Negativrekorde gibt es demnach beim Anteil an Kohlendioxid, Distickstoffmonoxid und Methan. Der Strahlungsantrieb, der als Maß für die Erderwärmung gilt, stieg innerhalb der letzten 12 Jahre um 32 Prozent. Das ist, zum größten Teil, eine direkte Folge der hitzebindenden Treibhausgase. Besonders problematisch ist, dass deren Anstieg immer schneller geht. Insgesamt erhöhte sich allein die CO²-Konzentration vom Beginn des vorindustriellen Niveaus ab 1750 bis 2012 um 141 Prozent. Der Anteil an Distickstoffmonoxid stieg sogar um 260 Prozent. Die UNEP (UN-Umweltprogramm) geht inzwischen davon aus, dass das Zweigradziel kaum noch erreichbar ist. Auch die zuletzt vereinbarten Zusagen über die Verringerung des CO²-Ausstoßes würden, bei korrekter Einhaltung, nicht mehr ausreichen, um das langfristige Zweigradziel zu erreichen. Allmählich, so UNEP schließt sich „das Fenster der Gelegenheit“, um die Erderwärmung auch nur zu verlangsamen.