Archiv der Kategorie: Aktuelles

Artensterben im Meer geht weiter

2010 ist das „UNO-Jahr der biologischen Vielfalt“. Der Naturschutzbund NABU bemängelte gestern, dass es trotzdem bisher noch nicht genug Anstrengungen gegeben haben, gerade das Aussterben bedrohter Meerestiere zu stoppen. Anlass der Kritik ist der weltweite „Tag der Meere“, der am 20. Mai stattfindet. An diesem Tag wollen Umweltschützer auf das oftmals unbemerkte Aussterben vieler Fische und Meeressäuger aufmerksam machen. Von der Politik erhoffen sich die Mitarbeiter von NABU vor allem Unterstützung für eine Fangbeschränkung, um eine Überfischung der Meere zu verhindern.

In Deutschland soll an diesem Tag in einer Fachtagung über das Thema „Meerespolitik in Europa“ diskutiert werden. Niedersachsens Umweltminister Hans-Heinrich Sander wird die Eröffnungsrede halten. Interessierte Besucher können sich in Cuxhaven eine Ausstellung über die Entwicklung der Nutzung des Meeres durch den Menschen anschauen.

Hochwasser wird Deutschland erreichen

In den nächsten Tagen wird das Hochwasser, dass in vor allem in Polen und der Tschechei schon mehrere Menschenleben kostete, auch Deutschland erreichen. Der Brandenburger Landesumweltamtspräsident Matthias Freude, prognostizierte einen mehrtägigen Hochwasserspiegel der deutschen Oder. In den letzten 24 Stunden stieg der Pegel des polnischen Mittellaufs um weitere zehn bis vierzig Zentimeter (ortsabhängig) an. Damit liegen sie in Polen größtenteils über dem Richtwert der Hochwasser-Warnstufe. Ursache des Hochwassers, waren langanhaltende und starke Regenfälle im Quellgebiet der Oder und der Weichsel. Positiv ist, dass die Niederschläge inzwischen aufgehört haben, so dass für Deutschland, trotz notwendiger höherer Wachsamkeit, vermutlich keine Überschwemmung zu befürchten ist.

Wolf – Brandenburgs Rinderherden sind in Gefahr

Die bereits ausgestorbene Tierart – der Wolf – gefährdet jetzt Rinderherden in Brandenburg. Der letzte freilebende Wolf wurde zwar am 27. Februar 1904 erschossen, doch in den 90er Jahren kamen immer mehr Wölfe aus Polen nach Deutschland und haben sich in der Lausitz (Sachsen und Brandenburg) angesiedelt. Die Zählung in 2009 hat ergeben, dass sich ca. 40-50 Tiere in fünf Rudeln in Sachsen befinden. Die Hälfte davon sind Jungtiere. In Brandenburg wurde ein weiteres Rudel und ein territoriales Wolfspaar nachgewiesen. Im Sommer 2008 ist von 50-60 freilebenden Wölfen auszugehen, wobei einzelne Tiere auch in Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und in Hessen festgestellt worden sind. Wegen der geringen Anzahl ist der Wolf auch eine geschützte Tierart. Doch nun greift der Wolf nicht nur Schafe und Ziegen an, um sich seine Nahrung zu sichern, sondern hat jetzt auch Rinderherden angegriffen und bereits vier Kälber gerissen. Nach Angaben des Bauernverbands griff ein Wolfsrudel eine Rinderherde mit 200 Tieren an und hatte drei Kälber gerissen. Einige Tage später bei einem erneuten Angriff haben die Wölfe ein weiteres Kalb getötet. Ein Sprecher des Bauernverbandes sagte daraufhin: „Hier ergibt sich jetzt leider ein gewaltiges unkalkulierbares Gefahrenpotenzial. Eine Rinderherde, die aus Gefahr in Panik durchgeht, ist von keinem noch so starken Zaun aufzuhalten.“ Deshalb fordern einige Jäger und Jägervertreter in der Lausitz eine kontrollierte Bejagung der dort lebenden Wölfe. Doch oft wird die streng geschützte Tierart bereits von Jägern geschossen, angeblich wegen Verwechslung mit wildernden Hunden. Vorsicht ist bei der Bejagung allerdings geboten. Denn obwohl der „normale“ Haushund vom Wolf abstammt und kein Angriff auf den Menschen zu befürchten ist, kann der Wolf bei Provokation auch den Menschen angreifen. Wölfe sind sehr schlau und könnten vielleicht eine Jagd erahnen und die Jäger im vornherein angreifen um sich zu schützen.

Wärmster jemals gemessener April weltweit

Es gibt Menschen, die dem Klimawandel eher skeptisch gegenüberstehen. Dann gibt es Menschen, die Szenarien entwickeln, bei denen man Angst bekommt. Die Wahrheit liegt oftmals in der Mitte. Jedoch machen einen Meldungen wie die der Weltwetterorganisation (WMO) nachdenklich. Demnach war der April 2010 der wärmste jemals aufgenommene vergleichbare Monat.

Wie die WMO berichtet, kombinierte sie die durchschnittlichen Temperaturen der Erdoberfläche und der Meere und stützte ihre Untersuchungen auf Angaben der US-Wetterbehörde. Die ermittelte Durchschnittstemperatur lag bei 14,5 Grad Cesius, die bisherige im Verlauf des letzten Jahrhunderts registrierte Durchschnittstemperatur lag bei 13,7 Grad Celsius.

Die erhöhten Temperaturen stammen in erster Linie aus den Weltmeeren. Wie die US-Wetterbehörde erklärte, sei das Wetterphänomen El Nino, was warmes Wasser in den mittleren und östlichen Pazifik strömt, dafür verantwortlich.

Ölpest auf dem Weg nach Florida

Bedingt durch die starke Meeresströmung besteht nun die Gefahr, dass die Ölpest sich im Golf von Mexiko so weit ausbreitet, dass sie Florida erreicht. Es ist „zunehmend wahrscheinlich“, wie die Direktorin der US-Klima- und Ozeanbehörde NOAA, Jane Lubchenko, der Presse gegenüber äußerte. Wenn es nicht gelingt die Ausbreitung des Ölteppichs zu stoppen, bevor er die Meeresströmung „Loop Current“ erreicht, wird er innerhalb von acht bis zehn Tagen in Florida ankommen. NOAA hat bei der Auswertung von Satellitenfotos festgestellt, dass zwar der Großteil des Ölteppichs noch mehrere Meilen von „Loop Current“ entfernt ist, aber mehrere kleinere Ausläufer Diese bereits erreicht haben. US-Präsident Barack Obama hat mittlerweile eine unabhängige Kommission zur Untersuchung der Ölpest eingesetzt. Eine Klärung, wer für diesen Unfall die Verantwortung trägt ist auch notwendig. Zwar ist es unmöglich, so etwas in der Zukunft zu vermeiden, ein vernünftiger Notfallplan hätte allerdings dieses Ausmaß der Katastrophe verhindern können.