Auch eine US-Studie hat inzwischen die Belastung von Trinkwasser durch Fracking nachgewiesen. Dafür wurden Wasserproben aus den, einer solchen Fracking-Anlage umgebenden Brunnen genommen und analysiert. Die Untersuchung ergab eine hohe Belastung mit Propan, Ethan und Methan. Diese und andere giftigen Stoffe gelangen durch das mit Additiven versetztem Bohrwasser in die Wasserführenden Erdschichten. Allein die Methanbelastung war im Umkreis von Frackinganlagen sechsmal höher, als in unbelasteten Gegenden. „Die Daten zu Methan, Ethan und Propan sowie neue Erkenntnisse zu Kohlenwasserstoff- und Helium-Isotopen deuten darauf hin, dass die Bohrungen das Wasser einiger Hausbesitzer belastet haben“, konstatierte der Umweltwissenschaftler Robert Jackson. Als „Fracking“ wird das Aufbrechen Schieferführender Gesteinsschichten mit Wasser, Sand und Chemikalien bezeichnet, die mit Druck in das Gestein gepresst werden. Dabei verunreinigen die dafür eingesetzten Hilfsstoffe und freigesetztes Gas und Öl unterirdisch den Boden und das Grundwasser. In Deutschland wurde die Gesetzesvorlage, die hier das Fracking ermöglichen sollte, vorerst abgeblockt, soll aber nach der Wahl im Herbst erneut auf die Tagesordnung kommen.
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Mehr Auen als Hochwasserschutz gefordert
Dresdner Umweltforscher warnen davor, sich beim Hochwasserschutz nur auf den Bau von Deichen und Schutzwällen zu beschränken. Für einen wirklich sicheren Hochwasserschutz müssen auch die Ursachen der Überschwemmungen, beispielsweise die Begradigung der Flüsse, beachtet werden. Wichtig ist beispielsweise, den Flüssen mehr Raum zu lassen, oder Geld für eine Unterstützung der privaten Überschwemmungsvorsorge bereit zu stellen. Mit Wetterbedingten Überschwemmungen muss in bestimmten Gegenden immer gerechnet werden. Ein Restrisiko lässt sich niemals ausschließen. Wird durch die ausschließliche Konzentration auf den Bau von Schutzanlagen und Dämmen jedoch eine Sicherheit suggeriert, die in Wirklichkeit nicht gewährleistet werden kann, ist der Schaden, beispielsweise bei einem Dammbruch, umso größer. Deswegen unterstützen auch Hochwasser-Experten inzwischen die Forderung vieler Umweltverbände, mehr Überschwemmungsgebiete an den Flüssen und gefährdeten Seen frei zu lassen. Kommt es zu Hochwasser kann ein Großteil davon in diesen Auen versickern und kommt somit erst gar nicht bis zu den Wohn- und Geschäftsgegenden. Das entlastet auch die Deiche und Schutzwälle, die weniger belastet werden.
Landwirte leiden unter Klima und Hochwasser
Das gerade überstandene Hochwasser und das in ganz Deutschland viel zu kalte Wetter, für diese Jahreszeit, wird zu hohen Verlusten in der Landwirtschaft führen. Schon der lange Winter und der späte Frühlingsbeginn verursachten Ernteverzögerungen, beispielsweise bei Frühgemüse, Erdbeeren und Spargel. Durch den dann anhaltend einsetzenden Regen verdarb danach noch ein großer Teil der Feldfrüchte. Joachim Rudwied, vom deutschen Bauernverband, fordert deshalb schnelle Unterstützung für Landwirte, von der Regierung. Da die stark durchnässten Böden noch lange nicht wieder tragfähig sein werden, rechnet er mit höheren Verlusten, als bisher angenommen. Rudwied: „Ich schließe nicht aus, dass bei der Schlussbilanz der derzeit geschätzte Schaden von 430 Millionen Euro weiter nach oben verändert werden muss.“ Deswegen sollten auch Landwirte in den von der Regierung aufgelegten Fluthilfefonds aufgenommen werden. „Wir fordern, vom Hochwasser betroffenen Bauern zu helfen, indem sie 500 Euro pro Hektar als Soforthilfe bekommen. Da stehen Existenzen auf dem Spiel“, erklärt er in einem Interview gegenüber der Nachrichtenagentur dpa. Noch besteht zumindest Hoffnung für die Ernte der späteren Kulturen, wie Getreide, Mais, Obst oder Weintrauben. Um die Verluste des Jahresbeginns wenigstens halbwegs auszugleichen, müsste sich das weitere Wetter allerdings optimal entwickeln. Davon ist bisher jedoch nichts zu spüren.
Arktisches Eis schmilzt von oben und unten
Das Schmelzen des arktischen Schelfeises erfolgt nicht hauptsächlich, wie bisher angenommen, nur von oben durch längere und wärmere Sonneneinstrahlung. Eine umfangreiche Untersuchung US-amerikanischer Wissenschaftler konnte statt dessen nachweisen, dass das Eis der Antarktis mindestens zur Hälfte von unten abschmilzt. Als Schelfeis werden große, auf dem Meer schwimmende Eisplatten bezeichnet, die noch mit dem Land fest verbunden sind. Dadurch bieten sie vielen Tieren unersätzlichen Lebensraum. Nach den jetzt im Wissenschaftsmagazin „Science“ veröffentlichten Untersuchungsergebnisse, verringern sich deren Eismasse durch warmes Meerwasser, dass den im Wasser befindlichen, größeren Teil dieser Eisberge schneller schmelzen lässt, als befürchtet. In den Eisbergen der Antarktis sind rund 60 Prozent des gesamten globalen Süßwassers gespeichert. Das mit dem Land verbundene, vorgelagerte Schelfeis bremst dabei das Kontinentaleis von den Gletschern und verringert so deren abdriften ins Meer, wo es auch eine große Gefahr für die internationale Schifffahrt darstellt, bis es allmählich komplett geschmolzen ist. Verringert sich die Masse der Schelfeisflächen, steigert das zusätzlich die Geschwindigkeit der Gesamtschmelze des arktischen Eises. Der an der Untersuchung beteiligte NASA-Wissenschaftler, Eric Rignot warnt vor den globalen Folgen der Eisschmelze: “ […] in vielen Orten der Antarktis schmilzt das Eis zu schnell und daraus folgt, dass sich die Gletscher und der ganze Kontinent verändern.“
Vorbereitungstreffen für Klimagespräche 2015
Das erste Vorbereitungstreffen für die Klimagespräche während der UN-Konferenz in Warschau wird von den Umwelt- und Entwicklungsorganisationen als größtenteils positiv bewertet. Wie der Oxfamer Klimaexperte, Jan Kowalzig, bei der anschließenden Pressekonferenz mitteilte, sind die den Klimagesprächen vorausgehenden Beratungen der Experten „gut vorangekommen“. Allerdings kritisiert er die nicht ausreichend hohen Klimaziele, der Industrieländer. Als vielversprechend lobt er dagegen die ersten Angebote der Entwicklungsländer. Kowalzig: „Es liegen nun Vorschläge vieler Entwicklungsländer auf dem Tisch, wie eine gerechte Lastenverteilung im globalen Klimaschutz in einem neuen Klima-Vertrag ab 2020 organisiert werden könnte“. Die Klimaziele der EU sind, nach Ansicht der Experten, jedoch nicht ausreichend, um die zu erwartenden massiven Folgen der Klimaerwärmung zu mindern. „Die EU versinkt im Klimaschlaf“, beschwerte sich auch Sven Harmeling, von „Germanwatch“. Auf den Vorbereitungstreffen werden, wie im vergangenen Jahr auf der Klimakonferenz in Doha vereinbart, durch Arbeitsgruppen aller beteiligter Länder und internationaler Umweltorganisationen, die Details der nächsten Klimakonferenz 2015 vorbereitet. Die wichtigste Maßnahme für den Klimaschutz ist derzeit die Senkung des Kohlendioxid-Ausstoßes und die Möglichkeiten der Industrieländer, die Entwicklungsländern bei der Umsetzung dieser Maßnahmen zu unterstützen.