Archiv der Kategorie: Aktuelles

Keine Einigung im Zwischenlagerstreit

Erneut wurde die Entscheidung über das fehlende Zwischenlager für Atommüll verschoben. Auch diesmal konnten sich Bund und Länder nicht nur nicht über einen möglichen Standort einigen, noch immer gibt es keine Vereinbarung über die Parameter, wie diese Wahl stattzufinden habe. Zumindest konnten sie beschließen, dass im Januar nächsten Jahres drei Standorte für Zwischenlager bestimmt werden sollten. Bisher haben die Landesregierungen von Baden-Württemberg und Schleswig-Holstein eingewilligt, einen Ort für jeweils ein Zwischenlager zur Verfügung zu stellen. Das reicht für den bis dahin anfallenden Atommüll jedoch nicht aus. „Es wird ein drittes Land geben müssen“, erklärt Schleswig-Holsteins Ministerpräsident, Torsten Albig. Als drittes Bundesland erwarten die beiden rot-grün regierten Länder eine „faire Lastenteilung“ und damit die Zustimmung eines von CDU oder FDP regierten Bundeslandes. Aktuell fungieren, aufgrund fehlender Alternativen, die Gelände der deutschen Atomkraftwerke als Zwischenlager für verbrauchte Brennelemente. Die früher praktizierte Wiederaufbereitung deutscher Brennstäbe im Ausland wurde inzwischen verboten, ohne das mögliche Zwischenlager bestimmt werden konnten.

Genügend geeignete Flächen für Windenergie vorhanden

Eine diesbezügliche Studie des Umweltbundesamtes UBA zeigt, dass in Deutschland genügend geeignete Flächen zur Verfügung stehen, um den Strombedarf allein aus Windkraftanlagen zu decken. 13,8 Prozent der gesamten, zu Deutschland gehörenden Landesfläche, wäre für die Stromerzeugung mit Windrädern geeignet. Dafür müssten weder Abstriche beim Naturschutz, noch beim Lärmschutz gemacht werden. UBA-Präsident Jochen Flasbarth hatte sich schon früher gegen die massive Förderung von Offshore-Windkraftanlagen ausgesprochen, die seiner Meinung nach, unnötig teuer sind. Mit der Studie will er dies bekräftigen. Flasbarth verweist auf den „großen Spielraum“, der noch für die Bebauung an Land besteht und empfiehlt aus Kostengründen, die „Mengenziele für die Offshore-Windkraft abzusenken“. Eine alleinige Energieversorgung durch Windkraft strebe Flasbarth jedoch nicht an, versichert er: „Trotz des hohen Windenergiepotenzials an Land ist die Kombination mit anderen regenerativen Energiequellen, wie Photovoltaik und Windenergie auf See, wichtig und sinnvoll.“ Durch eine Mischung verschiedener Energiequellen lassen sich Schwankungen bei der Stromproduktion besser ausgleichen, als bei der Fokusierung auf eine einzige Erzeugerquelle.

IEA warnt vor Klimaerwärmung

Nach Beurteilung der Internationalen Energieagentur (IEA) wird die Erderwärmung möglicherweise wesentlich schlimmer ausfallen, als bislang angenommen. Ausgehend vom aktuellen Entwicklungsstand errechnete die IEA eine Klimaerwärmung von mindestens 3,6 bis 5,3 Grad Celsius, bis zum Ende des Jahrhunderts. Das von der internationalen Staatengemeinschaft anvisierte Ziel, die Erderwärmung in dieser Zeit auf 2 Grad zu begrenzen, wird mit den bisherigen Maßnahmen nicht erreicht. Der von der IEA vorgelegte Klimabericht zeigt auf, dass sich der Ausstoß von klimaschädigenden Treibhausgasen 2012 noch um 1,4 Prozent erhöht hat. Agenturchefin Maria von der Hoeven erklärte, dass es noch sehr viel Potential für die Senkung des CO²-Ausstoßes gibt, ohne die Wirtschaft zu beeinträchtigen. Werden diese absolut notwendigen Maßnahmen jedoch unterlassen, wird dies schon in wenigen Jahrzehnten schwere gesellschaftliche und wirtschaftliche Beeinträchtigungen nach sich ziehen. Um das zu vermeiden ist es notwendig, ohne weitere Verzögerung, die Emissionen zu verringern. Bis 2020 sollte eine Senkung um acht Prozent vorgenommen werden, so die Energieagentur, um die massiven Folgen der Erderwärmung zu verhindern. Mögliche Maßnahmen wären der Verzicht auf Kohlekraftwerke, eine Kürzung der Subventionen für konventionelle Treibstoffe, oder die Effizienzsteigerung im Industrie-, Verkehr- und Transportwesen.

Mittel gegen das Bienensterben

Die Varroa-Milbe tötet jedes Jahr tausende Bienenvölker. Zwar gibt es eine wirksame Therapie mit Ameisensäure, doch aufgrund der aufwändigen Behandlung funktioniert diese oftmals nicht. Dazu kommt, dass nicht nur die Varroa-Milbe die Bienen tötet. Selbst nach einer erfolgreichen Behandlung gegen die Milben, sind die geschwächten Bienenvölker leichte Beute für Viren, oder Kälte und Feuchtigkeit. Amerikanische Wissenschaftler wollen deshalb, statt neue Wirkstoffe gegen die Milbe zu entwickeln, genetisch veränderte Bienen zu züchten. Allerdings ist das nicht einfach, da die amerikanische Honigbiene einen recht kleinen Genpool hat. Das liegt daran, dass die USA bereits beim ersten Auftreten der Varroa-Milbe in Südostasien, ein strenges Einfuhrstopp für Bienen verhängte. Das hat zwar die Einschleppung der Varroa-Milbe über mehrere Jahrzehnte verzögert, verhindert werden konnte diese jedoch nicht. Parallel führte die fehlende Auffrischung des Genpools aber dazu, dass die Bienen in Amerika anfälliger gegenüber Umwelteinflüssen sind. Seit fünf Jahren suchen amerikanische Forscher in Bienen aus der ganzen Welt nach Genen, die die Widerstandsfähigkeit gegen die gefürchtete Milbe erhöht. Dummerweise begehen sie damit den selben Fehler, wie ihre Vorgänger. Es ist längst bekannt, dass beim Herauszüchten bestimmter Eigenschaften andere Merkmale auf der Strecke bleiben, deren Fehlen über kurz oder lang neue Probleme verursachen. Es ist zu befürchten, dass sich die Probleme damit nur verlagern und langfristig verschärfen.

Hochwasser verlagert sich Richtung Norden

Noch immer kämpfen Sachsen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg gegen das Elbe-Hochwasser. Allein in Magdeburg mussten bisher 23.500 Menschen ihr Zuhause verlassen, nachdem der Wasserpegel am Sonntag mit 7,48 Metern einen neuen Höchststand erreicht hat. Die ohnehin schon prekäre Lage wird derweil durch anonyme Drohungen, Anschläge auf verschiedene Deiche zu verüben, noch verstärkt. Am schlimmsten ist aktuell Magdeburg von den Fluten betroffen. Hier erstreckt sich die Hochwassergefahr über eine Strecke von rund 40 Kilometern, dem längsten Hochwasserscheitel, den es bisher je in Deutschland gab. Durch die Länge der betroffenen Strecke dauert auch die Belastung der Deiche länger an. Deshalb rechnet die Hochwasserzentrale mit mehreren Deichbrüchen in dieser Woche. Nicht nur die Häuser vieler Menschen, auch das Umspannwerk und damit die Stromversorgung, ist durch die Wassermassen gefährdet. Deshalb musste hier die Zahl der Helfer Anfang der Woche auf 2200 verdoppelt werden. Während in den südlicher gelegenen Flutgebieten allmählich Entwarnung gegeben werden kann, müssen sich jetzt auch die nördlich an der Elbe gelegenen Ortschaften auf den erwarteten Anstieg der Oberelbe vorbereiten. So wurden Anfang der Woche, im Niedersächsischen Hitzacker und in Lauenburg in Schleswig-Holstein große Wohngebiete evakuiert. Das unerwartet schwere Hochwasser beschäftigt in dieser Woche auch die Politik. Auf der Ministerpräsidentenkonferenz am Donnerstag wollen die Regierungschefs, gemeinsam mit Kanzlerin Merkel, über die nötigen Hilfsmaßnahmen für die Geschädigten sprechen. Bundespräsident Joachim Gauck rief derweil alle Bürger zur Solidarität mit den Opfern auf.